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Grelles Licht blendete mich, als ich meine Augen aufschlug. Irgendetwas hing an meinem Arm und ich wollte es gerade wegreißen, als eine warme Hand meine festhielt und jemand sagte: "Das lässt du lieber sein." Verwirrt schlug ich meine Augen auf und starrte in Jakes Gesicht. Wo war ich hier nur? Ich sah mich in dem Raum um. Dieses grelle, weiße Licht, die sterilen weißen Wände und die mangelnden Möbel ließen mich darauf schließen, dass ich mich in einem Krankenzimmer befand. Warum war ich im Krankenhaus? 

Hilfesuchend sah ich Jake an, er bemerkte, dass ich gerade gar nichts mehr verstand. "Du hattest eine Panikattacke und musstest ruhiggestellt werden", erklärte mir Jake und wandte den Blick ab. Was? Weshalb sollte ich eine Panikattacke bekommen haben? Dann fiel mir alles ein. Das Pinegladefest. Die Ohrfeige, die ich Phil verpasst habe. Jessy und Dan. Jake. Seine Berührungen und Küsse. Die Explosion. Das Feuer. Mein Atem ging schneller und das Piepen des Geräts, welches meinen Herzrhythmus aufzeichnete, wurde ebenfalls schneller. 

Jake sah mich fast schon panisch an und ich versuchte, mich zu beruhigen. "Wo... wo sind die anderen? Wurden sie schon gefunden? Leben sie noch?", fragte ich mit zitternder Stimme. Jake senkte seinen Blick und suchte nach Worten. "Jake, sag mir bitte, dass niemandem etwas passiert ist", bat ich ihn lauter, hysterischer. Er zuckte zusammen. Nein, nein, nein, nein,... bitte nicht. Ich fing an zu Schluchzen. Wieso antwortete mir Jake nicht? Das konnte nichts Gutes bedeuten... "Was ist? Wem ist etwas passiert? Sind sie alle tot? Sind einige schwer verletzt? Bitte Jake, du musst mir die Wahrheit sagen", flehte ich ihn an und er sah wieder zu mir. 

Er schien mit sich zu ringen. "Ich möchte dich nicht anlügen, aber..." "Jake, sag es mir einfach. Ohne Rücksicht auf meine Gefühle", unterbrach ich ihn. "Also Lilly und Jessy hat es ziemlich schlimm erwischt. Lilly wird momentan noch operiert, sie hat einige Bombensplitter abbekommen", flüsterte Jake voller Schmerz und mir wurde mal wieder bewusst, wie sehr er an seinen Halbschwestern hing, obwohl sie sich erst seit kurzem richtig kannten. Mein Herz wurde schwer, denn Jake tat mir wirklich furchtbar leid. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und streichelte ihm sanft über seine Hand. "Es tut mir so unendlich leid", wisperte ich, ich hatte solche Schuldgefühle. Jake fing an, lautlos zu weinen und ich wusste nicht ganz, was ich tun sollte. "Sie wird es schaffen, Jake", versuchte ich ihn zu beruhigen, was mir auch halbwegs gelang. 

"Du kannst nichts dafür, hör auf, dir selbst die Schuld zu geben", meinte Jake sanft und sah mich dankbar an, was mich etwas verwirrte. "Ich bin aber schuld, ohne mich wäre es doch niemals dazu gekommen", sagte ich entmutigt. "Er hat mich immer wieder gewarnt, es war doch so klar, dass er die Grenze früher oder später überschreiten würde." Verzweifelt fuhr ich mir mit meinen Händen durch die Haare und zuckte zusammen, als meine Hand schmerzte. "Au", sagte ich und verzog mein Gesicht. Die Person, die mir mit dieser Nadel in den Arm gestochen hat, sollte froh sein, dass ich bewusstlos war, als sie das tat, denn sonst wäre ich vermutlich ausgerastet. Ich habe furchtbare Angst vor Nadeln, also versuchte ich sie so gut wie möglich auszublenden. "Was ist?", fragte Jake, der sich meine Reaktion nicht erklären konnte, doch ich antwortete ihm nicht, sondern wollte die Nadeln von meiner Hand und meinem Arm abmachen. 

Jake verstand es jetzt endlich, hielt mich aber davon ab, die Schläuche zu entfernen. "Du hast Angst vor Nadeln?", fragte mich Jake belustigt, was ich allerdings gar nicht lustig fand. Ich funkelte ihn wütend an und fragte: "Warum hab ich diese Schläuche überhaupt dran? Mir geht es gut!" Jake lächelte wegen meines kleinen Wutausbruchs, doch dann wurde er wieder komplett ernst. "Du hattest eine leichte Rauchvergiftung und außerdem die Panikattacke, hast du das etwa schon wieder vergessen?", fragte Jake gespielt entsetzt und ich war ihm dankbar dafür, dass er mich mit seiner Art ein wenig ablenkte, doch ich musste noch ein was wissen.

 "Und was genau ist jetzt mit Jessy?" Jake seufzte auf. "Bei Jessy ist es etwas anders. Sie hat wahrscheinlich innere Verletzungen und liegt vorübergehend im Koma. Die Ärzte wissen aber noch nicht, ob sie überhaupt wieder aufwachen wird." Das musste ich erstmal verarbeiten. "Kann ich sie sehen?", fragte ich leise. Jake überlegte kurz, schüttelte dann aber seinen Kopf. "Nein, ich hatte den Ärzten eigentlich versprochen, sofort Bescheid zu geben, wenn du aufwachst. Oh, ähm... die Polizei wollte eigentlich auch noch mit dir reden, aber das musst du natürlich nicht", sagte Jake. Hmm, eigentlich habe ich nicht gerade viel Lust, mit der Polizei zu sprechen, aber ich könnte so auch genaueres über diesen Unfall herausfinden. 

𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚈𝚘𝚞 𝙰𝚛𝚎 𝚃𝚑𝚎 𝙺𝚎𝚢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt