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"Können Sie uns bestätigen, dass es dieser" - der Polizist zeigte mir ein Bild von Darek - "Mann war, der Ihnen wehgetan hat?" "Ja", antwortete ich mit fester Stimme, ich wollte das Gespräch einfach nur so schnell wie möglich hinter mich bringen. "Wissen Sie, weshalb Sie von Darek entführt worden sind?", stellte er die nächste Frage. "Nein, ich nehme aber mal an, um mich zu verkaufen", sagte ich seufzend. Natürlich wusste ich, warum ich entführt wurde, aber sehe ich so aus, als ob ich Jake verraten würde? Mir gefiel es zwar gar nicht, den Polizisten anzulügen, aber immerhin glaubte er mir, was ich sagte. Oder tat so, als ob er mir glauben würde.

"Was genau ist passiert, während ich bewusstlos war?", fragte ich interessiert, bevor der Polizist mich mit noch mehr Fragen löchern konnte. "Warten Sie kurz, ich hole einen meiner Kollegen, der Sie gefunden hat. Ich kenne die Geschichte nur vom Hören", sagte er und ging aus dem Zimmer. Kurz darauf klopfte es an meiner Tür, bevor ein anderer Polizist hereinkam. "Guten Tag, ich bin James Parker. Sie wollen also wissen, was passiert war, als sie bewusstlos waren?", fragte er nochmal nach. "Ja", bestätigte ich. Ich musste es einfach erfahren. 

"Naja, das war ganz interessant", fing der Polizist an. "Wir hatten einen anonymen Hinweis von einer unterdrückten Nummer erhalten und sind daraufhin sofort zu besagtem Ort gefahren. Der anonyme Anrufer war so freundlich und hatte uns einen Plan von dem Gebäude geschickt, weshalb wir ziemlich schnell die Frauen und wenigen Männer finden konnten und die Verantwortlichen festnehmen konnten. Wir hatten dann auch noch die anderen Räume, die auf dem Bauplan markiert waren, durchsucht und auf dem Weg Sie gefunden. Fünf Männer lümmelten noch auf dem Gang rum, zwei von denen gingen gerade auf Sie zu. Wir nehmen an, dass die Sie entweder sofort töten oder in eine der Zellen bringen wollten, weshalb wir augenblicklich eingegriffen hatten und auch die fünf Männer festnahmen. Während meine Kollegen Darek bewusstlos aufgefunden hatten, hatte ich die Sanitäter gerufen, welche sich dann um Sie gekümmert hatten. Viel konnten sie allerdings nicht vor Ort tun. Sie mussten so schnell wie möglich ins Krankenhaus gebracht werden, da Sie jede Menge Blut verloren hatten. Im Krankenhaus konnten sich die Ärzte endlich um Sie kümmern und Sie haben eine Bluttransfusion bekommen. Wenn wir ein bisschen später gekommen wären, hätten Sie es wahrscheinlich nicht überlebt. Sie hatten außergewöhnlich viel Glück, dass dieser Kerl angerufen hatte, sonst wären wir niemals dorthin gefahren", beendete er seine Erzählung. 

"Und Sie wissen wirklich nicht, wer angerufen hatte?", fragte ich vorsichtig. Ich konnte mir eigentlich schon denken, um wem es sich bei dem anonymen Anrufer handeln musste. Aber woher wusste er, dass ich in Gefahr war? "Nein, tut mir leid. Wir hielten es auch nicht für notwendig, den Anruf zurückzuverfolgen. Schließlich hatte das Gespräch auch nur wenige Sekunden gedauert, weshalb wir seine Nummer eh nicht zurückverfolgen hätten können", erklärte Parker. "Okay. Danke, dass Sie mich gerettet haben", sagte ich etwas verlegen und sah weg. 

Es war wirklich schlimm, wie oft ich in letzter Zeit in Gefahr geraten war und wie oft ich gerettet werden musste. Da war mein Ausflug in den Wald, Cooper in einer dunklen Gasse, der Bombenanschlag und jetzt auch noch die Entführung. Zugegeben, dass mir bei dem Bombenanschlag eigentlich nicht wirklich etwas passiert ist. "Nichts zu danken, das ist mein Job", antwortete Parker schlicht. 

"Aber jetzt bin ich doch neugierig geworden. Haben Sie Darek so ausgeknockt?", fragte er gespannt. "J-Ja", stotterte ich. "Das war Notwehr", fügte ich noch unnötigerweise hinzu. Natürlich war es Notwehr gewesen. "Ja, das konnten wir auf den Aufnahmen sehen", sagte Parker. "Welche Aufnahmen?", fragte ich verwirrt. "Das ganze Gebäude war voller Überwachungskameras. Mich wundert es, dass die überhaupt Überwachungskameras haben. Das war sehr leichtsinnig von denen, aber wahrscheinlich hatten die einfach nicht mit uns gerechnet", meinte Parker schulterzuckend. 

"Kennen Sie den anonymen Anrufer?", fragte Parker, "Sie haben vorhin so merkwürdig reagiert, als ich von ihm gesprochen habe." "Nein, woher sollte ich den denn kennen, wenn noch nicht einmal die Polizei weiß, wer angerufen hat?", entgegnete ich. Parker zog die Augenbrauen zusammen, dagegen konnte er nichts sagen. "Naja, egal. Mein Kollege hat Sie schon alles gefragt, was er wissen musste, Sie haben jetzt also wieder Ihre Ruhe. Auf Wiedersehen", verabschiedete er sich und ging aus dem Zimmer.

𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚈𝚘𝚞 𝙰𝚛𝚎 𝚃𝚑𝚎 𝙺𝚎𝚢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt