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Frustriert schaute ich auf das misslungene Omelett in der Pfanne vor mir. Warum wollte das einfach nicht funktionieren? Bei Harry sah es doch immer so leicht aus und ich hatte doch alles gleich gemacht wie er!
Die Eier in die Pfanne und das Gemüse dazu, und dann warten. Was konnte ich bei so etwas Einfachem nur falsch machen?
Nichts, war meine Vermutung gewesen, aber anscheinend war ich dabei falsch gelegen. Die Masse wollte einfach nicht fest werden, irgendetwas konnte da nicht stimmen. Ich hatte doch genau wie Harry die Eier in die Pfanne getan und dann alles dazu geworfen, was ich wollte - also Paprika, Tomaten, Milch und Käse.
Okay, vielleicht war mir das Milchpäckchen etwas ausgekommen, und jetzt war wahrscheinlich fast ein Viertelliter Milch darin, aber es war ja auch dementsprechend viel Paprika dabei - wo war also das Problem?
Frustriert schaltete ich den Herd aus und beförderte das flüssige Omelett in einen Suppenteller. Vielleicht konnte man es ja doch essen.
Ich zuckte schreckhaft zusammen, als es plötzlich an der Tür läutete und ein Blick auf die Uhr machte mir klar, dass es wahrscheinlich mein bester Freund Harry war. Wir hatten uns heute verabredet und wollten uns einen gemülichen Tag machen.
Schnell eilte ich zur Tür und öffnete ihm. Braune Locken und grüne Augen stachen mir in den Blick und ich musste fast schon automatisch lächeln.
"Hi", begrüßte ich ihn und schnappte sein Handgelenk, um ihn in meine Wohnung zu ziehen. Harry grinste und erwiderte meine Begrüßung, bevor er die Schuhe von seinen Füßen streifte und mir in die Küche folgte.
Als er das Chaos sah, dass ich angerichtet hatte, blieb er abrupt stehen und schaute sich geschockt um.
"Ist hier eine Bombe eingeschlagen?", fragte er stirnrunzelnd und als ich sah, wie seine Mundwinkel zu zucken begannen, warf ich ihm einen bösen Blick zu. Wie konnte er sich nur über mich lustig machen?
Er wusste doch genau, dass ich nicht kochen konnte!
"Machs doch besser.", schmollte ich und Harry griff nach der Pfanne. Bevor er sich an die Arbeit machte, putzte er sie ordentlich und fragte mich einmal, was ich eigentlich vorgehabt hatte. Darauf gab ich keine Antwort, sah nur finster aus der Wäsche und Harry verkniff sich grinsend eine weitere Frage.
"Also, was willst du essen?", fragte er schließlich nach.
"Ein Omelett.", antwortete ich seufzend und ich konnte erkennen, dass Harry sich zurückhalten musste, um nicht loszulachen.
"Sollte das ein Omelett sein?", fragte er und deutete auf das flüssige Etwas in der Pfanne. Grummelnd starrte ich ihn einfach nur böse an, doch es schien Antwort genug für ihn zu sein, denn ehe ich es mir versah, brach er in Gelächter aus. Dabei warf er den Kopf in den Nacken und hätte ich mich nicht daran erinnert, dass ich eigentlich sauer auf ihn sein sollte (immerhin lachte er mich gerade aus), dann hätte ich ihn wahrscheinlich angestarrt. Ich konnte doch nichts dafür, dass er so verdammt gut aussah. Warum musste er mir das nur unter die Nase reiben?
Lachend wischte Harry sich die Tränen aus den Augen und sah in den Suppenteller. Er schaute skeptisch auf die Masse, steckte dann einen Finger hinein und führte diesen zum Mund. Vorsichtig probierte er meine Kreation und ich rechnete es ihm hoch an, dass er es nicht sofort wieder ausspuckte, sondern es tatsächlich hinunter schluckte. Gebannt sah ich auf seinen Finger, der noch immer in seinem Mund war. Ich konnte sehen, wie er den Rest des 'Teiges' herunterleckte. Wollte er mich umbringen?
Schnell lehnte ich mich gegen den Küchentisch, um das weiche Gefühl in meinen Knien loszuwerden und wandte den Kopf ab. Meine Wangen waren total heiß geworden und wahrscheinlich waren sie mal wieder rot geworden - ich hasste es. Ich konnte Harry ja nicht einfach so erklären, woher die Farbe kam. Wer weiß, was er über mich denken würde. Immerhin war es er, der in meinen Träumen die Hauptrolle spielte. Und zwar schon seit fast zwei Jahren.

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Larry <3
Fanfiction»My first real crush was Louis Tomlinson.« ~~~~~ Larry One-Shots..