Magic

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68:

Sehr geehrter Mr. Tomlinson,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.

Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin

Der Junge starrte völlig überrascht auf den Brief, der vor ihm lag. Es war doch schon komisch genug, dass am Sontagmorgen eine Eule ans Fenster klopfte, aber dass sie dann auch noch einen Brief mit einer Schulaufnahmebestätigung brachte. Und dann auch noch eine Schule, die Louis, so sein Name, nicht kannte.

Zauberei?

Louis hatte keine Ahnung, was dieser Brief sollte - vielleicht hatte sich jemand einen Scherz mit ihm erlaubt. Das wäre ja nicht das erste Mal. Obwohl Louis einer der nettesten Menschen in dieser Stadt war, wurde er doch von allen anderen ausgeschlossen. Irgendwie hatte er nie richtig dazu gehört, er war immer ein wenig anders gewesen.

Stirnrunzelnd legte er den Brief auf den schon für das Frühstück gedeckten Tisch. Er würde erst einmal nichts unternehmen - warum denn auch? Es musste einfach ein Scherz sein.

Seufzend ließ sich der Junge auf einen Sessel fallen, den Kopf in den Händen abgestützt. Wie sehr wünschte er sich doch einfach einen Ort, an dem er nicht ausgeschlossen wurde. Einen Ort, an dem er genau so dazugehörte, wie alle anderen. Ein Ort, an dem er vielleicht endlich Freunde finden könnte. Er konnte sich nicht einmal erinnern, wie oft er sich an seinen Geburtstagen und zu Weihnachten nichts anderes gewunschen hatte, als den Tag einmal mit seinen eigenen Freunden feiern könnte, mit Menschen, die ihn genau so akzeptierten, wie er eben war. Doch jedes Mal war ihm sein Wunsch verwehrt geblieben.

Louis hörte Schritte näher kommen und kurz später spürte er, wie ihn seine Mutter, Jay in die Arme schloss. Sanft strich sie ihm durch die Haare, versuchte ihn irgendwie zu trösten. Louis war klar, dass seine Mutter wusste, dass er keine Freunde hatte, auch wenn er immer wieder versuchte ihr vorzuspielen, wie gut es ihm ging. Sie kannte ihn einfach zu gut, um ihm so etwas abzukaufen und Louis war auch bewusst, dass es ihr weh tat, ihn so sehen zu müssen. Trotz all seinen Versuchen endlich was an seinem Leben zu ändern, gelang es ihm einfach nicht, doch er hatte keine Ahnung, woran das lag.

"Alles wird gut, Lou.", sprach ihm seine Mutter gut zu und er nickte krampfhaft, klammerte sich an ihr fest. Sie war das Einzige, was er hier hatte, da er als Einzelkind ohne Vater aufgewachsen war. Immer nur Jay und er gegen den Rest der Welt.

"Danke, Mama.", murmelte Louis, als er sich enger in ihre stärkende Umarmung kuschelte.

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Ein helles Klopfen gegen das Fenster riss Louis aus dem erholsamen Schlaf. Müde setzte er sich auf und blinzelte gegen das grelle Tageslicht an. Erneut klopfte es gegen die Glasscheibe und Louis sah, die Augen leicht zusammengekniffen, auf. Eine Eule schwebte vor seinem Schlafzimmerfenster und klopfte immer wieder energisch gegen die Scheibe.

Mit gemischten Gefühlen stand Louis auf und ließ sie in sein Zimmer. Die Eule flatterte ein wenig herum, bevor sie sich auf der Kante seines Schreibtisches niederließ. Beinahe fordernd streckte sie einen Fuß nach vorne und Louis erkannte den Brief, der daran hing. Schnell machte er ihn von dem Bein des braun gefiederten Vogels ab und sah verwirrt die Eule an, da diese keinerlei Anstalten machte, wieder zu verschwinden.

Larry &lt;3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt