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Ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Wie hatte es nur so weit kommen können?
Louis und ich waren gemeinsam feiern gegangen - ich hatte meine letzten Prüfungen bestanden und Louis hatte mich deshalb in seinen Lieblingsclub mitgezerrt. Der Abend hatte so wunderbar angefangen, es war lustig gewesen, wir hatten zusammen Spaß gehabt, und auch Alkohol war in rauen Mengen geflossen.
Eigentlich war ich ja nur kurz aufs Klo gegangen, aber als ich zurückgekommen war, war Louis verschwunden. Ich hatte mich umgeschaut, doch ich konnte ihn nirgends entdecken, weder auf der Tanzfläche, noch an der Bar oder an einem Tisch. Stirnrunzelnd hatte ich mir meinen Weg durch die Menschenmassen gebahnt und die Menge nach dem bekannten Braunschopf abgesucht.
Plötzlich war mir ein tanzendes Pärchen aufgefallen. Zwei Jungs, der eine extrem groß mit dunkelbraunen fast schulterlangen Haaren, der andere viel kleiner, hellbraune Haare und ganz offensichtlich die Person nach der ich suchte. Louis.
Geschockt starrte ich auf die Szene, die sich mir bot. Mein Freund tanzte mit einem anderen und wenn ich normalerweise nichts dagegen hatte, wenn Louis einmal mit jemand anders tanzte, dann war das nur, weil ich wusste, dass er immer wieder zu mir kommen würde und dass er mich liebte. Doch das sah nicht auch nur annähernd unschuldig aus!
Der Größere hielt Louis fest an sich gedrückt und ließ ihm praktisch keinen Freiraum. Ich konnte keine Stelle erkennen, an der sie sich nicht berührten, aber es schien auch nicht so, als ob es Louis stören würde. Nein, stattdessen warf dieser gerade lachend seinen Kopf zurück und mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf als ich sah wie Louis begann seinen Körper an dem des Fremden zu reiben. Was sollte das?
Aus irgendeinem Grund war ich wie erstarrt, ich konnte mich einfach nicht wegbewegen und hatte keine Wahl, als dieses Spektakel mit zu verfolgen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten als ich sah wie der Fremde diabolisch grinste - zumindest kam mir das Grinsen so falsch und grauenhaft vor, Louis schien es ja zu gefallen - und seine Lippen auf den Hals meines Freundes presste.
Tränen stiegen in meine Augen als ich beobachten musste, wie Louis ihn nicht wegstieß, sondern sogar seine Arme um den Nacken des Riesen schlang. Diese unerträglichen Bilder vor meinen Augen fesselten mich und obwohl ich meine Lider schließen wollte, ich konnte es nicht.
Wieder veränderte sich ihre Position, doch wenn ich vorher gedacht hatte, es könnte nicht schlimmer kommen, dann wusste ich jetzt wie sehr ich mich gettäuscht hatte. Statt an Louis' Hals zu saugen wie ein verdammter Vampir lagen diese Lippen jetzt auf den meines Freundes. Und dieser hatte nichts besseres zu tun als den Kuss zu vertiefen.
Ungläubig sah ich zu wie sie sich küssten. Ich wollte es nicht sehen. Ich wollte Louis nicht so sehen, nicht wenn er so eng umschlungen mit jemand anderem dastand und schon gar nicht, wenn die beiden sich küssten, als hänge ihr Leben davon ab.
Der Fremde ließ seine Küsse wieder Louis' Hals hinunter wandern und ich musste mitansehen wie Louis den Kopf zurückwarf und aufstöhnte. Gehört hatte ich das zwar nicht, aber dieses Gesicht kannte ich nur zu gut. Eine einzige Träne lief über meine Wange nach unten und tropfte auf den Boden. Wie konnte er mir das nur antun? War er denn so unzufrieden und unglücklich mit mir? War ich denn gar nichts wert?
Schluckend verfolgt ich, wie die beiden sich angrinsten. Dann griff der Größere nach Louis' Hand und zog ihn zum Ausgang. Dabei kamen sie an mir vorbei, doch Louis schenkte mir keinen einzigen Blick. Ich fühlte den leichten Luftzug, als sie knapp neben mir vorbei gingen und drehte mich mich um, so dass ich sie gemeinsam den Club verlassen sehen konnte. Dann waren sie weg.
Louis war weg.
Ich spürte nichts. Kein Schmerz, keine Traurigkeit, kein Entsetzen. Alles war weg, ließ mich emotionslos zurück. Ich hatte keine Ahnung, wie ich von hier wegkommen sollte, oder wie ich überhaupt meinen Blick von dem verstörenden Bild vor mir abwenden konnte. Die vielen Gedanken, die zuvor noch in meinem Gehirn herumgeschwirrt waren, verschwanden und ließen eine unheimliche Leere zurück. Da war nichts mehr. Mit dem Abgang hatte Louis alles mitgenommen, meine Gefühle, meine Gedanken, mein Herz. Nichts war zurückgeblieben.
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Larry <3
Fanfiction»My first real crush was Louis Tomlinson.« ~~~~~ Larry One-Shots..