Spontandate

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7:

Er hatte mich vergessen.
Schon zum zweiten Mal. Und ich Vollidiot habe natürlich nichts besseres zum Tun als ihm zu verzeihen.

Dean, 'mein Freund' wollte sich mit mir in diesem - wie ich zugeben muss - hässlichen, viel zu überfüllten Café treffen, aber er hatte mich vergessen.

Inzwischen warte ich schon seit einer Dreiviertelstunde auf ihn aber ich weiß, dass er nicht mehr auftauchen wird. Seufzend trinke ich den letzten Schluck von dem schon bezahlten Kaffee aus und will gerade meine Jacke anziehen, als mich eine Stimme dabei unterbricht.

"Hey. Sorry, dass ich dich störe, aber ich wollte fragen, ob ich mich hersetzen kann, es ist alles voll."

Ohne aufzuschauen sage ich: "Ist schon okay. Ich wollte sowieso gerade..."
Ich hebe meinen Kopf und mir stockt der Atem. Dunkelbraune Locken umranden das schönste Gesicht, das ich je in meinem Leben gesehen habe und grüne Augen schauen mich fragend an. Ich lasse meine Jacke wieder fallen und nicke nur auf seine Frage. Obwohl ich eigentlich nach Hause soll, kann ich mich nicht dazu überwinden, ihn hier alleine zu lassen.

"Ich bin Harry. Harry Styles. Wie heißt du?" Seine Stimme dringt an mein Ohr, aber ich kann ihm nicht antworten, dazu bin ich zu fasziniert und geschockt von seinem Aussehen. Und diese Stimme.

'Er heißt Harry Styles.', schießt es mir durch den Kopf.

Harry.

Der Name passt zu ihm.
Mein Blick ruht noch immer auf seinem engelsgleichen Gesicht, ich kann gar nichts anderes mehr wahrnehmen. Alles rund um ihn herum verschwimmt.

"Hey, du? Geht es dir gut?", fragt Harry nach. Besorgnis spiegelt sich auf seinen Augen wider.
Den Kopf ruckartig schüttelnd reiße ich mich aus meiner tranceartigen Traumwelt heraus und fühle wie mir die Röte ins Gesicht steigt.

"Ähm.. ich heiße Louis. Louis Tomlinson.", antworte ich leise auf seine erste Frage und senke meinen Blick auf den Tisch. Er sagt eine Weile lang nichts, dann aber meint er: "Das ist ein schöner Name, gefällt mir."

Ich muss meinen Kopf einfach wieder heben. Es ist als würde ich dazu gezwungen und als ich Harry in die Augen schaue, kann ich sehen, dass er es ernst meint. Ich nicke nur und schaue wieder auf den Tisch, obwohl es mir fast nicht gelingt meinen Blick von dem seinen zu lösen.

Die Kellnerin, die auch schon meine Bestellung aufgenommen hat, kommt an unseren Tisch und fragt Harry, was er denn haben wolle. Dieser wirft mir einen prüfenden Blick zu und sofort werden meine Gedanken wieder in diese Traumwelt geworfen, die sich nur um braune, weiche Locken und strahlend grüne Augen dreht.

Harry bewegt seinen Mund, doch ich verstehe die Worte nicht. Die Kellnerin nickt und geht wieder.

Wir sitzen minutenlang schweigend da und langsam wird die Stille immer unangenehmer, aber ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, aufzustehen und zu gehen. Also bleibe ich stumm sitzen und starre Harrys Hände an die auf dem Tisch liegen. Die Finger sind lang und schlank und ich kann mir gut vorstellen, dass er künstlerisch begabt ist. Es sind Künstlerhände.

Bevor ich so weit bin, um zu gehen, kommt die Kellnerin mit einem Tablett zurück und stellt zwei Tassen und zwei Muffins auf den Tisch. Zwei?
Einen platziert sie vor Harry, den anderen vor mir. Warum vor mir?

Ich schaue zu Harry, der mich nur anlächelt und dann wieder zurück auf den Teller vor mir. Hat er für mich etwas mitbestellt?

"Ähm.. danke?", fragte ich mehr, als dass ich mich bedankte. Er grinste und sagte dann: "Gerne. Was machst du eigentlich da?"

Larry <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt