Careless Behaviour

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67:

Sonnenstrahlen kitzelten auf meiner Haut, etwas pickste in meinen Rücken und mir war unnatürlich kalt. Ich wollte mich in der Decke einrollen und klein machen, mich in der Wärme verstecken, doch ich konnte mich nicht bewegen - etwas Schweres lag auf mir.

Grummelnd schlug ich meine Augen auf und sah in den hellblauen Himmel. Weiße dünne Wolken durchzogen das reine Blau und verdeckten Teile der Sonne.

Moment.

Himmel und Sonne? Wolken? Warum war ich draußen? Was war denn bitte passiert?

Angestrengt überlegte ich, doch mir fiel nicht ein, warum ich so dumm sein sollte und freiwillig unter freiem Himmel schlafen wollte. Alles was ich wusste war, dass es etwas gab, was ich eigentlich wissen sollte. Da war etwas, dass ich . . .

"Morgen", murmelte eine zweite Stimme und ich schrak auf. Das schwere Etwas auf mir, war nicht wie erwartet eine Decke, nein, es war ein Mensch, ein Junge.

Die Augen aufgerissen sah ich mich genauer um. Ich lag nicht wie erwartet in meinem Bett, sondern mitten auf einer Wiese, deren Grashalme mir ungut in den Rücken picksten. Und der Grund warum mir so kalt war, war, dass ich außer einer Boxershort nackt war.

Eilig wollte ich mich aufrappeln, doch ich hatte nicht mit dem Gewicht des Jungens gerechnet, welches mich nach unten drückte. Hektisch wollte ich ihn von mir hinunter stoßen, doch er hatte sich an mir festgeklammert, so dass ich ihn nicht abschütteln konnte.

Erst jetzt warf ich einen Blick auf den jungen Mann, der sich da auf mir ausgebreitet hatte. Er schien noch fast zu schlafen, was wahrscheinlich auch erklärte, warum er so ruhig da lag und mich nicht gehen ließ. Seine hellbraunen Haare fielen ihm ins Gesicht und ich streckte vorsichtig eine Hand aus, um ihn wach zu rütteln. Mit wachsendem Entsetzen stellte ich fest, dass auch er fast nichts am Körper trug.

"Was ist denn, Mum?", murrte der Junge, als er sich verschlafen über die Augen rieb. Langsam flatterten seine Augenlider auf und er blinzelte verwirrt, als er nicht die erwartete Umgebung vorfand, sondern in meine Augen schaute. Abrupt setzte er sich auf und griff sich stöhnend an den Kopf. Jetzt wo ich das sah, bemerkte ich auch in meinem Kopf das dumpfe Pochen, das mich zweifellos an zu viel Alkohol erinnerte.

Was war gestern nur passiert?

"Wer bist du?", fragte der junge Mann und seine vom Schlaf leicht raue Stimme sandte Schauer über meinen Rücken. Was war nur los mit mir?

Ich wandte meinen Blick von dem Jungen vor mir ab und sah mein T-Shirt auf dem Boden liegen. Schnell griff ich danach und schlüpfte hinein. Dann erst erinnerte ich mich an die Frage, die er mir gestellt hatte.

"Ahm . . . Harry, du?", antwortete ich leise und er nickte kurz.

"Ich bin Louis. Du weißt nicht zufällig, was gestern passiert ist?", fragte er nach, doch ich konnte nur den Kopf schütteln. Das würde ich selbst auch gerne wisssen.

Louis schien gar nicht aufzufallen, dass auch er fast nicht bekleidet war und erst als ein kühler Wind vorbeistreifte und er fröstelte, fielen ihm die fehlenden Kleidungsstücke auf.

Seine Augen wurden riesig und er starrte mich an. "Oh Gott . . . war haben aber nicht . . . also, du weißt schon, wir haben nicht, ahm, miteinander geschlafen, oder?", fragte er mit leicht schriller Stimme.

Hilflos zuckte ich mit den Schultern. Woher sollte ich das denn wissen? Ich konnte mich ja nicht einmal mehr daran erinnern, dass ich gestern feiern gegangen war.

Mit gerunzelter Sturn schaute ich mich um und mir wurde bewusst, dass ich diesen Ort nicht kannte. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren und Louis' Blick nach zu urteilen, wusste er es auch nicht. Am Rand der Wiese, kaum zehn Meter von uns entfernt, stand ein schwarzer '67 Chevy Impala, eines jener Autos, das ich schon mein ganzes Leben lang vewundert hatte und allen Anschein nach hatte Louis tatsächlich das Glück einen zu besitzen.

Larry <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt