Larry <3

Fußballstar

3:

"Streng dich an, Lou. Du schaffst das!", schrie ich über das ganze Spielfeld.

Ich war auf einem von den vielen Fußballspielen von meinem Louis. Ja, er war mein Louis. Nur meiner.
Um ehrlich zu sein wusste ich nicht einmal, gegen wen er gerade spielte, aber das war mir auch egal. Hauptsache, ich war hier und konnte ihn anfeuern.

Dieses Mal wäre das allerdings fast schief gegangen, da unser Management der Meinung war, wir durften uns nicht so oft miteinander sehen lassen, denn es wäre 'nicht gut' für die Band.

Mithilfe von Zayn, Niall und Liam war es mir gelungen Management zu überzeugen, mich wenigstens noch zu Louis' Fußballspielen gehen zu lassen.

Vor mir auf dem Spielfeld rannte Louis wie ein Verrückter herum einem Ball nach. Wenn wir schon mal bei der Wahrheit waren, ich wusste ehrlich nicht, was so toll daran war, einem Ball nachzulaufen, aber Lou tat es gerne, also würde ich ihn auch dabei unterstützen. Und außerdem sah er so heiß aus, wenn er da so verschwitzt, überdreht und glücklich herumrannte.

Das Spiel lag schon in den letzten Minuten und es stand noch immer Null zu Null. Auf einmal hörte ich den Schiedsrichter abpfeifen und er fing an mit irgendeinem Spieler aus dem Gegnerteam zu reden - wenn das beim Fußball überhaupt noch als 'reden' durchgeht.
Ich hatte keine Ahnung, was gerade passiert war, aber es sah so aus, als würde unsere Mannschaft jetzt so was ähnliches wie einen Elfmeter schießen dürfen.
Achja, sowas ähnliches wie ein Elfmeter ist übrigens ein Elfmeter, der nicht von diesem Punkt weggeschossen wurde - wenn Lou das hören würde, würde ich mal wieder eine Standpauke über das Thema Fußball bekommen. Er hatte es einfach noch nicht verstanden, dass dieses ganze Gerede nichts helfen würde. Was Fußball anging, war ich ein hoffnungsloser Fall. Dafür konnte ich 'andere Dinge' besser...

Also, unsere Mannschaft durfte einen Fake-Elfer schießen und natürlich war Lou der Nummer-Eins-Kandidat dafür.

Louis ging ein paar Schritte zurück und ich rief ihm quer über Spielfeld zu: "Lou, du kannst das. Ich glaub' an dich."
Sein Kopf drehte sich kurz in meine Richtung, so dass ich sein Grinsen sehen konnte und sofort fixierte er sich wieder auf das Ziel.

Sogar ich, mit meinen - zugegeben - etwas mangelhaften Fußballkenntnissen konnte erkennen, dass das wahrscheinlich die letzte Chance auf ein Tor war. Wie gerne hätte ich ihn jetzt richtig angefeuert. So auf die Art, wenn er jetzt treffen würde, dann könnte er ja heute Abend vielleicht noch einen anderen Treffer landen. Aber das durfte ich nicht - Management.

Ich sah gespannt zu, wie er Anlauf nahm und schließlich den Ball in Richtung Tor schoss. Wie in Zeitlupe segelte er durch die Luft auf das Tor zu. Doch dann traf er auf die ausgestreckte Hände des Tormannes.
Louis' Gesicht verzog sich und er wandte sich ab. Mein Blick klebte an ihm fest und ich wollte nur mehr zu ihm laufen und ihm die Enttäuschung aus dem Gesicht küssen.

Auf einmal brach lautes Jubelgeschrei aus und Lou fuhr wieder herum. Ich sah zu dem Tormann, der auf die Knie gesunken war und mit einer Hand anscheinend wütend auf den Boden schlug, doch, wo war der Ball?

Mitten im Netz lag er. Wie war der denn da hin gekommen? Der Tormann hatte doch gefangen?
Da fing der Kommentator auch schon an zu reden: "Was für ein Schuss. Der Alptraum jedes Tormannes. Hat das jeder gesehen? Nein? Hier ist die Wiederholung."
Ich sah auf einen großen Bildschirm und konnte noch einmal Louis' Schuss miterleben. Wie der Ball dem Tormann in die Hände flog und dazwischen hindurch sprang.

Mein Blick fiel wieder auf Louis, dem die Enttäuschung spurlos aus dem Gesicht entwichen war. Seine Teammitglieder rannten auf ihn zu und begruben ihn ganz Fußball-like unter ihnen. Ich kniff meine Augen kurz zusammen, die sollten gefälligst von meinem Freund runter gehen. Der gehörte mir.
Als sie sich alle wieder aufrafften, fuhr Lou sich einmal mit der Hand durch die Haare um sie zu richten, doch er scheiterte, denn sie wurden nur noch zerzauster.

Seine Augen bohrten sich in meine und ich konnte das Glück und die Zufriedenheit förmlich in ihnen herumspringen sehen. Das war es, was ich sehen wollte. Einen glücklichen Lou.

Die letzten drei Spielminuten verliefen wie in einer anderen Welt. Meine Gedanken waren anderswo und Louis war eindeutig auch dabei.
Als der Schlusspfiff ertönte, brach unsere Mannschaft in Jubel aus.
Louis kam herübergerannt und ich umarmte ihn kurz. Egal wie sehr ich mich danach sehnte, ihn endlich küssen zu können, ich durfte nicht. Wir waren noch immer in der Öffentlichkeit.

"Das hast du toll gemacht!", sagte ich mit Nachdruck und das breite Grinsen, dass für einen winzigen Moment kleiner geworden war, als Louis an unser Management erinnert wurde, wurde sofort wieder riesig als Reaktion auf mein Lob. Wie süß er nur war.
"Ihr habt das alle toll gemacht.", fügte ich hinzu, als die anderen Spieler auch da standen und ich hörte einen von ihnen kurz auflachen.

"Du brauchst nicht so tun, als würden wir dich interessieren.", sagte die Person, doch ich wusste, es war nicht böse gemeint. Sie alle wussten, dass Louis mein Freund war und akzeptierten uns.

"Und du hast außerdem Unrecht.", fügte ein Anderer hinzu, "Wir alle haben das gut gemacht. Du gehörst ja schon zum Team, so wie du immer an Tomlinson klebst."

"Was soll ich dazu sagen? Neidisch, dass du niemand so tollen, wie meinen Lou hast?", gab ich grinsend zurück und mein Freund - oh Gott, wie ich es liebte, das zu sagen und zu denken - musste gleich mitlachen. So waren wir halt.
War einer traurig, war es der andere auch.
War einer glücklich, war es der andere auch.

Wir waren wie zwei Hälften eines Ganzen, dazu bestimmt einander zu finden und bis in alle Ewigkeit festzuhalten.

Egal, wer uns davon abhalten wollte, wir würden einen Weg finden, allen von uns zu erzählen.

Dem Sänger und Halb-Cheerleader, der nichts von Fußball verstand und dem Sänger und Fußballstar, der den anderen einmal verzaubert hatte und jetzt nie wieder los ließ.

Ich und Lou.

Lou und ich.

Für immer.

*****

Irgendwie hab ich geglaubt, dass das ganz anders wird, aber der One-Shot hat mir zugeflüstert, er würde lieber so geschrieben werden, also hab ich ihm den Gefallen getan. 😝

Was haltet ihr davon?

WIDMUNG: chasinglou