Kapitel 4

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Jason

Ausgepowert vom Sport, den ich in meiner Zelle so gut wie jeden Tag trieb, setzt ich mich aufs Bett, welches laut knarrte. Genervt atmete ich aus. Nachdem ich mit Chaz' Cousine redete, ging sie mir nicht aus dem Kopf. Ich kannte sie nicht, das stimmte, aber sie mich auch nicht.

Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet sie ihren Stiefvater umgebracht hatte. Als ob so eine zierliche Person das drauf hätte. Unmöglich. "Ey Bulle kann ich duschen gehen?" Schrie ich laut genug, sodass die Tür geöffnet wurde und ein grimmer alter Sack vor mir stand.

"Beeil dich." Meinte dieser nur und verfolgte mich bis zu den Duschräumen. Dort drin striff ich die hässlichen Gefängnisklamotten vom Körper und ging duschen. Durch das recht warme Wasser lockerten sich meine Muskeln. Lange stand ich, das Wasser in mein Gesicht prasselnd, nur so rum und dachte an nichts.

Zumindest versuchte ich es, aber dieses Weib machte mir nen Strich durch die Rechnung. "Die sind nur zum ficken gut mehr nicht." Flüsterte ich mir selber zu. Nachdem ich mit allem fertig war, ging ich zurück in meine Zelle. Wenn ich nicht bald rauskomme, dreh ich durch.

Ich hockte auf dem Bett und glotzte an die Wand. Ich fragte mich was die Jungs gerade machten. Suchten sie nach mir?
Machten sie trotzdem mit den Geschäften weiter oder taten sie nichts? Ich wusste nichts und das nervte mich tierisch.

Das einzige was ich wusste, dass ich dumm war, stockdumm um mich von den Bullen schnappen zu lassen. Ich fuhr durch meine Haare und ging im Raum auf und ab. Ich werde irre, ich konnte hier drin nur irre werden. Und ich brauchte Sex man.

Jeden Tag knallte ich eine nach der anderen, ob sie wollten oder nicht. Es war wie eine Droge von der ich abhängig war und jetzt nichts tun zu dürfen, machte mich rasend. Vielleicht sollte ich diese Selena mal.... Scheiße nein das ist immernoch Chaz Cousine.

Frustriert guckte ich aus dem Fenster. Während die andern Vollpfosten draußen ihr Ding machten, hockte ich in meiner Zelle. Ich schaute mich, so weit es er mir möglich war, um, doch selbst Selena war nicht mehr draußen. Was interessiert mich die Alte überhaupt?

"Ich will hier raaaaus!" Schrie ich und rackte an den verfickten Gittern.

Selena

Auf dem Bett liegend guckte ich erneut die graue Wand an. Ich verstand es nicht, warum der Typ mich erst anquatschte und plötzlich wieder abhaute. Er konnte es nicht glauben, dass ich meinen Vater getötet hatte. Ich hatte es aber getan. Mir doch egal ob er das nicht glaubte.

Ich kannte ihn nicht und er mich nicht, also konnte er mir gestohlen bleiben. "Gomez Essen." Laberte mich ein Mann an. "Komm ja." Seufzte ich, stand auf und ging in die 'Cafeteria'. Dort angekommen bekam ich mein Abendbrot und setzte mich einzelnd an einen Tisch. So wie immer.

Schweigend aß ich mein Brot und schweifte ab und zu über die Köpfe der andere Häftlinge. Meist saßen sie in kleinen Gruppen zusammen, redeten oder sagten nichts. Zumindest waren sie nicht einsam.

Seufzend starrte ich auf meine Sachen und kaute weiter. Es schmeckte echt eklig, aber besser als nichts. Ich schreckte zusammen als plötzlich ein Tablett vor mir hingeschmissen wurde ud sich einer vor mich setzte. Ich sah hoch und blickte in braune wunderschöne Augen.

"Hi." Sagte er kühl. "Ehm hey." Sagte ich verwirrt. "Wurde bei dir schon eingelocht?" Fragte er. "Wie eingelocht?" "Boah ob du schon gefickt wurdest?" Seufzte er genervt. Kurz lachte ich auf. "Das sag ich dir sicherlich nicht." Pampte ich ihn an und verschränkte die Arme.

"Jungfrau na geil." Murmelte er. "Wieder keine um zu nageln." Fügte er noch hinzu. Angewidert verzog ich das Gesicht. "Ihr Männer seid echt so schwanzgesteuert." Zischte ich. Sauer durchbohrte er mich mit seinen Blick und beugte sich vor.

"Euch Mädels brauch man nur zum vögeln, putzen und kochen. Was anderes habt ihr nicht drauf." Grinste er gehässig. Wütend klatschte ich ihm eine. "Verpiss dich und laber mich nie wieder an du dreckiger Mistkerl." Sagte ich, stand auf und ging weg. "Du bist doch auch nur eine dreckige Hure!" Rief er mir hinterher.

Augenblicklich wurde alles um uns rum still und wütend blieb ich stehen. "Eine dreckige Hure?" Fragte ich mich selber leise. Ich drehte mich um, nahm mir irgendeine Gabel und ging auf ihn los. Breit grinsend stand er sich präsentierend im Gang.

"Widerliches Arschloch!" Schrie ich ihn an, holte aus und wollte auf ihn stechen, doch gekonnt hielt er blitzschnell mein Handgelenk. "Wolltest du mich damit abstechen? Wirklich? Süße lass dir was originelleres einfallen." Sagte er, nahm mir die Gabel aus der Hand und zog mich dichter ran.

"Du gefällst mir Kleine." Hauchte er an meine Lippen, da wir uns viel zu nah waren. "Du mir nicht." Zischte ich und spuckte ihm mitten ins Gesicht.

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