Selena
Nachdem uns die Wachen auseinander zogen, wurden wir diesmal nicht in unsere Zellen gebracht, sondern in son Extraraum, der an Wänden mit Schaumstoff oder so war. "Was soll der Scheiß jetzt?" Fragte der Typ laut und haute gegen das gelbe Zeugs.
"Dies ist die Gummizelle in der ihr beide die nächsten Stunden oder vielleicht Tage miteinander verbringen werdet. Ihr werdet uns nicht sehen, aber wir können euch beobachten. Jeglicher Versuch hier zu entkommen, wird mit Sicherheit scheitern also versucht es erst gar nicht." Kam es aus einem Mikrofon.
"Danke ihr Vollidioten." Brummte er und setzte sich auf den Boden. "Was bringt uns das?" Fragte ich an die Menschen draußen. "Ihr werdet solange drin bleiben, bis ihr euch versteht." Sagte die frauliche Stimme. "Toll." Seufzte ich und setzte mich auch.
"Was ist wenn wir pissen müssen?" Fragte diesmal er wieder. "Seht ihr den roten Henkel an einer Wand? Dort befindet sich die Toilette. Aber selbst dort kann man nicht abhauen." "Super Danke." Knurrte er.
Nach gefühlten Stunden saßen wir immernoch so wie am Anfang und redeten nicht miteinander. Jedoch schweifte mein Blick ab und zu zu ihm rüber. Er konnte das zum Glück nicht sehen, da er seinen Kopf an seine Arme lehnte und nach unten starrte.
Auf einmal sah er hoch als ich ihn wieder anguckte. Ertappt schaute ich schnell nach unten und tat so als ob ich es nicht getan hätte. Ich hörte wie er anscheinend aufstand. Neugierig guckte ich wieder hoch und sah ihn aufs Klo gehen.
Nach mindestens fünf oder fast sogar zehn Minuten kam er nicht zurück. "Gott ist der kacken oder was?" Fragte ich leise und genervt, weil ich auf Klo musste. Ich stand auf, suchte und fand den roten Henkel und klopfte an die Wand. "Ey jo Kumpel beeil dich ma ich muss auch mal." Sagte ich hoffentlich laut genug.
Plötzlich öffnete sich die Tür und blitzschnell zog er mich rein, wodurch ich erschrocken aufquietschte. Er drückte mich an die Wand, lehnt seine Unterarme neben meinem Kopf gegen und atmete schwer. Vorher schloss er ab. Sogar ein wenig schwitzen tat er. Was hatte er gemacht?
"Ich hab mir grad ein gewixxt und es war geil, aber weißt du was noch geiler wäre? Einen geblasen zu bekommen und ficken zu können." "Du Schwein." Flüsterte ich angeekelt. Grinsend lachte er kurz. "Wir sind hier drin ganz für uns allein Babe. Keiner kann uns stören und ich werde dich auch nicht so hart rannehmen meine kleine Jungfrau."
"Sowas behauptete auch mein toller Daddy und dann? Ich wurde von ihm vergewaltigt du Bastard. Er hatte mich benutzt als wäre ich ein dummer Gegenstand. Ich hatte sogar das Kind, was er mir 'gemacht' hatte, verloren, weil er mich misshandelte. Willst du wissen, wie ich mich immernoch fühle? Ich fühle mich dreckig und benutzt, weil sone ekelhaften Personen wie du nur auf euch achtet und nicht mal wisst was ihr damit alles zerstört." Zischte ich ihm die Wahrheit ins Gesicht. Warum ich dies tat? Keine Ahnung. Es sprudelte einfach so aus mir raus.
"Was?" Hauchte er fragend. "Mein Leben ist kaputt. Meine Familie zerbrochen. Also jammer nicht rum wegen deiner widerlichen Sucht und lass mich in Ruhe." Ich hatte Tränen in den Augen. Trotzdem war es befreiend mal über die Vergangenheit zu reden, auch wenn dieses Arschloch es erfahren hatte.
Schluckend drückte er sich ab, schloss wieder auf und trat raus. Ohne mich anzugucken oder sonstiges. Weinend rutschte ich die Wand runter. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich wollte das alles nicht mehr. Warum musste ich durch diese Hölle gehen?
Ich merkte, wie ich hochgehoben und weggetragen wurde. Danach wackelte es kurz, ehe ich fest umarmt und gedrückt wurde. Doch ich wollte das nicht. Deswegen löste ich mich und setzte mich weit weg von ihm. Er sollte jetzt nicht ein auf mitleidig tun, aber vorher son Penner sein.
"Tut mir leid ok. Woher sollte ich das denn wissen?" Fragte er ausatmend. Stumm zog ich die Beine an und legte meine Arme drum. Ich wischte mir die Tränen weg und schniefte. "Das weiß niemand außer ich... und er." Flüsterte ich.
Lächelnd sah ich ihn an. "Aber jetzt ist er tot und ich sitz im Knast, ist doch richtig toll, nicht war?" Wieder kullerten mir Tränen aus den Augen. "Jetzt muss ich keine Angst mehr haben vor ihm angefasst zu werden." Lachte ich auf. Ich war am Ende. Weinend verdeckte ich mein Gesicht.
Wieder wurde ich umarmt, doch diesmal lehnte ich mich an sein Körper und weinte mich aus. Es tat wirklich gut, auch wenn er ein Fremder war, mal in den Arm genommen zu werden. Geborgenheit und sich sicher zu fühlen.
Ausgeweint saßen wir beide zusammen auf dem Boden. Ich noch auf seinem Schoß. "Bist du wirklich dieser Jason, vor dem fast alle anderen Angst haben?" Fragte ich ihn und sah zu ihm hoch. "Kennst du mich nicht?" Fragte er verwirrt, worauf ich den Kopf schüttelte.
"Ist vielleicht auch besser so." Seufzte er. "Naja ich kannte vorher nur den Namen Jason von Chaz, aber ich wusste ja nie wie du aussiehst." Sagte ich. "Gut." Flüsterte er. "Was ehm was habt ihr vorher gemacht, bevor du hier rein kamst?" Fragte ich vorsichtig."Dinge und Sachen, die Jungs halt so tun." "Und was für Dinge?" "Sex, Drugs and Rock'n'Roll." Schluckend nickte ich. Es war schon komisch für mich so 'normal' zu reden und es war merkwürdig, dass er mir Antworten gab.
"Ok Mrs. Gomez, Mr. McCann Sie haben es geschafft. Meine Kollegen begleiten Sie zurück zu ihren Zellen." Kam es plötzlich aus dem Lautsprecher. Danach wurde eine Tür geöffnet und zwei Beamte lösten uns und führten uns getrennt zurück.
*~*~*~*~*
Vielleicht ein wenig unlogisch aber ja :D
Kommentieren bitte :))
Würde mich sehr über feedback freuen :))
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Criminal
FanfictionMenschen erleben Momente, die das ganze Leben verändern, sei es zum guten oder zum schlechten. Wie man damit umgeht und sie verarbeitet, spielt meist mehr die Rolle. Was passiert aber, wenn man nach einem Moment etwas grauenhaftes anstellt? Wenn man...