Kapitel 19

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Selena

"Es ist besser so für dich." Sagte Ryan und machte sich auf den Weg nach oben. Schnaufend verschränkte ich die Arme und sah zu Fredo, der nur mit den Schultern zuckte und dann auch ging. "Wollt ihr mich eigentlich verarschen?" Schrie ich fragend, sodass Jason schlafend grummelte und irgendwas unverständliches murmelte.

Genervt atmete ich aus und ließ ihn allein unten dort liegen. Ich brauchte meine Ruhe. Im Bad bereitete ich die Wanne vor und während das Wasser reinlief, zog ich mich aus und band meine Haare zu einem Dutt zusammen. Als es fertig war, legte ich mich rein und seufzte zufrieden.

Entspannung pur. Schmunzelnd schloss ich die Augen und rutschte ein bisschen runter. Wenn diese Villa einen Vorteil hatte, dann war es definitiv diese Badewanne. Einfach perfekt zum abschalten.

Ich wusste zwar nicht wie lange ich hier drin saß, aber als das Wasser kalt war, stieg ich aus und band mir ein Handtuch um. Danach ließ ich das Wasser ab und schminkte mich anschließend ab. Ich betrachtete mich im Spiegel und stellte fest, dass ich ziemlich fertig aussah. Ich benötigte wohl mehr Schlaf.

Nichts ahnend ging ich rüber ins Zimmer und schrie auf als ich Jason auf dem Boden liegen sah. Was machte er hier? "Jason?" Fragte ich ihn und klatschte auf seine Wange, nachdem ich mich runtergebückt hatte. Atmen tat er noch. "Jason wach auf." Ich rüttelte an ihm, doch er rührte sich nicht.

Wie kam er überhaupt hier hoch und warum? "Wach auf man." Seufzte ich und haute oft auf ihn. Wieder nichts. "Gott ey. Pudding auf sechs Uhr." "Wie? Wo? Pudding?" Fragte der liegende verschlafen und sah auf. Sein Ernst? "Steh auf." Sagte ich und zog ihn mit hoch.

Schwankend fiel er gegen die Wand und versuchte sich irgendwie dran zu stützen. Ich nutzte schnell die Gelegenheit und zog mich an. "Du siehst so scharf aus." Hauchte er grinsend. Augenverdrehend half ich ihm aus den Klamotten. "Ich will dich Tag und Nacht vögeln Baby. Das wird so geil werden." Sagte er lachend und ließ sich aufs Bett fallen.

"Alle guten Dinge sind drei." Seufzte ich und deckte ihn zu. "Alle geilen Fotzen sind meine." Lachte Jason wieder. "Mhm." Murmelte ich und legte mich zu ihm. "Und du hast die geilste Pussy." "Halt die Klappe und Schlaf." Selbst wenn er betrunken war, war er so verwirrend.

"Ich will nur noch mit dir schlafen." Grinste er bescheuert. Ich sagte nichts mehr dazu, rückte näher zu ihm und schloss die Augen. "Du bist mein Mädchen." "Jason schlaf bitte." Bat ich ihn. "Ich will nicht." Bockte er wie ein kleines Kind, was nicht das bekam, was es wollte.

"Jason." Seufzte ich und sah ihn an. Total durch den Wind kämpfte er dagegen, die Augen zu schließen. Leise summte ich eine Melodie, die mir Mum immer vorgesungen hatte, als ich damals nie schlafen konnte. Langsam gab er seinen kleinen Kampf auf und schloss die Augen.

Schmunzelnd streichelte ich seine Wange und summte weiter, bis er endgültig einschlief. Ich hörte auf und atmete erleichtert aus. Dieser Junge war so eigenartig. In einem Moment konnte er nett und fürsorglich sein und im nächsten Moment war er das genaue Gegenteil. Wie schafften es die anderen damit klarzukommen?

Sie kannten höchstwahrscheinlich seine Vergangenheit, wie er sich entwickelt hatte und zu dem wurde, der er heute war und ich kannte ihn vielleicht einen Monat. Ein Monat war nichts im Gegensatz zu den Jahren. Ich könnte mich bemühen alles zu erfahren, aber lohnte es sich denn? Würde er mir überhaupt etwas über sich erzählen?

Ich denke nicht. Ich wusste, dass er nichts über sich verraten würde, aber ich wollte ihn besser kennenlernen. Obwohl er mit mir umging wie eine Kartoffel. Jedoch war ich es nie anders gewohnt, also warum sollte ich es ändern.

~~~

"Morgen Sel." Begrüßte mich Fredo lächelnd als ich morgens in der Küche stand und Rührei machte. "Morgen." Lächelte ich zurück. "Weißt du wo Jason ist, ich hab ihn nicht auf der Couch gesehen." "Ja der liegt oben in meinem Bett." Antwortete ich.

"In deinem Bett also." Sagte er und sah mich komisch grinsend an, nachdem er sich neben mich an die Küchentheke lehnte. "Wir haben nicht. Er lag nur plötzlich auf dem Boden und dann hab ich ihn ins Bett gelegt." Sagte ich seufzend. "Was geht zwischen euch?" Fragte er mich.

"Keine Ahnung, ehrlich. Ich kann mich nicht entscheiden was ich fühle. Mal hasse ich ihn und mal mag ich ihn. Und außerdem weiß ich nicht, was er von mir hält." Sagte ich und füllte dann das Gekochte in eine Schüssel. "Magst du ihn denn sehr?" Fragte Fredo.

"Ja.. nein... ich weiß einfach nicht." Verzweifelt setzte ich mich und fuhr durch meine Haare. "Zerbrech dir nicht deinen hübschen Kopf darüber. Lass es am besten geschehen, wie es geschehen soll." Schmunzelte der Schwarzhaarige vor mir. "Vielleicht hast du Recht. Danke Fredo." "Kein Problem Kleine."

"Du Fredo." Sprach ich ihn nach paar Minuten an als wir was aßen. "Ja?" "Also ich ehm hab mich nur gefragt... naja.. auf einmal warst du da an den einem Tag und Jason und kurz darauf waren wir freie Menschen. Wie habt ihr ehm das geplant?" Fragte ich stotternd. "Nun ja das war so."

Fredo

Flashback

Nervös checkte ich mich im Seitenspiegel meines Wagens. Perücke saß, Dreitage Bart sprießte und Pennerklamotten sahen genug ekelhaft aus. "Ok los." Flüsterte ich und begab mich ins Gebäude.

"Ehm Entschuldigung ich würde gern zu Jason McCann." Sprach ich die Frau an der Rezeption an. "Sie sind?" Fragte sie mich. "Ferenz McCann, sein Bruder." Abwertend beäugte sie mich. "Einen Moment." Nickend setzte ich mich auf einen Stuhl und wartete.

"Mr. McCann?" Fragte mich ein Polizist. "Hm?" "Kommen Sie." Sagte er und ging voraus. Ich folgte ihm, nachdem ich meine Wertsachen abegegeben hatte, den langen kahlen Flur, bis wir vor einer Tür stoppten. Anschließend öffnete er die Tür und deutete rein. Dankend nickte ich und ging rein.

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