Kapitel 12

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Selena

Am Abend während ich bereits im Bett lag, dachte ich nach. Es war ziemlich ungewohnt wieder auf freiem Fuß zu sein und vor allem war ich es Dank Jason. Erst sagte er zu mir, dass ich ihn vergessen sollte und plötzlich wohnte ich bei ihm. Das brachte mich durcheinander.

Vielleicht hatte er ja einen komischen Plan ausgeheckt, um mich erst zu befreien, damit er mich später selber umbringen könnte und dann... ach nein sowas würde er niemals bringen, oder? Selbst wenn er McCann war, hatte er doch ein Herz, richtig?

Lange ausatmend stand ich auf und ging nach unten, um etwas zu trinken. Doch das hätte ich lieber nicht tun sollen, da die Jungs im Wohnzimmer anscheinend eine kleine Party mit Alkohol, Drogen und Mädchen feierten. Geschockt blieb ich im Flur stehen und guckte dabei zu wie irgendein Mädel und Jason sich die Zungen in den Hals steckten.

"Hey Sel komm doch her." Grinste Fredo als er mich erblickte. Sofort löste Jason sich von seiner Trulla und starrte mich an. Noch immer spürte ich einen Schmerz, den ich nicht merken sollte, in meiner Brust. Warum küsste Jason mich und leckte sich dann mit dieser Bitch ab? Machte er das, weil er mit ihr ins Bett konnte und mit mir nicht?

Eine kleine Träne rollte meine Wange herunter, die ich wegwischte und schließlich nach oben rannte. Weinend schmiss ich mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht ins Kissen. Wie konnte ich nur so so so dumm sein? Wie? Musste ich mein Leben lang nur Schmerz erleben?

"Selly?" Erklang Jasons Stimme. "Verpiss dich." Weinte ich immernoch und drehte mich abgewandt von ihm auf die Seite. "Es tut mir leid." Flüsterte er und berührte meinen Arm mit seiner Hand, die ich sauer wegschlug. "Lass mich in Ruhe und fick diese dumme Schlampe." Zischte ich.

"Gut dann mach ich das." Sagte er, was mich verletzte... und wie dieser Satz es tat. Kurz darauf schloss sich die Tür. Noch mehr weinend, krümmte ich mich zusammen und zog die Decke höher. Der Gedanke, dass er... es fühlte sich unerträglich an.

"Glaubst du echt ich mach das, wenn du dir die Seele aus dem Leib weinst?" Erschrocken drehte ich mich um und tatsächlich. Jason stand angelehnt an der Tür. Schluchzend nickte ich, weil es stimmte, was er sagte. Ich hatte geglaubt, dass er die Bitch fickte.

"Dann kennst du mich schlecht." "Ich kenn dich überhaupt nicht." Entgegnete ich. "Du kennst meinen Namen und wie ich küssen kann, das reicht." Meinte er trocken. Zum wiederholten Male irrte ich mich. Jason McCann besaß kein Herz. "Raus." Sagte ich wütend, stand auf und ging auf ihn zu.

Grinsend drückte er sich ab, griff blitzschnell nach meinen Handgelenken und drückte mich an die Tür. "Hast du denn noch nichts gelernt Shawty?"
Sein Blick: ausgelaugt und besoffen. Sein Atem: eine Mischung aus Alkohol, Zigaretten und Minze. Sein Aussehen: gradezu perfekt. Jason: ein Arschloch.

"Lass mich los." Flüsterte ich zischend. "Du siehst sexy aus in deinem Pyjama." Sagte er und checkte mich von unten bis oben. "Du siehst immer sexy aus." Sagte ich, was ich sofort bereute, weshalb ich die Augen aufriss und meine Lippen aufeinander presste. Breiter grinsend presste Jason sich an mich.

"Immer sexy also." Hauchte er und leckte sich kurz über seine herzförmigen Lippen. Wie sehr ich sie doch küssen wollte. Trotzdem löste ich mich aus seinem Griff und wollte ihn weg drücken, doch erneut umfasste er meine Handgelenke. Etwas überrascht schaute ich besonders auf meine rechte Hand.

Wahnsinnig schnell und stark pumpte sein Herz. Was bedeutete das? Unschlüssig sah ich ihn an und entfernte meine Hände von seiner Brust. Warum sagte er nichts und glotzte mich so dämlich an. Langsam kam er mir näher. "Jussylein wo bleibst du denn?" Störte uns wahrscheinlich die Bitch von vorhin.

Genervt seufzte er, zog mich von der Tür weg und öffnete sie dann. "Flittchen zieh Leine kapiert." Sagte er zu ihr. "Nein werd ich nicht." Zickte sie und stemmte ihre Hände in die Seite. Knurrend holte er plötzlich eine Waffe aus seiner Hose und zielte genau auf ihre Stirn. Geschockt weitete ich die Augen.

"Soll ich meine Worte nochmal für dich wiederholen?" Schnell schüttelte sie ängstlich den Kopf und lief nach unten. Ängstlich wie sie schritt ich ein Stück nach hinten. Er hatte eine Waffe bei sich. Eine echte Waffe, die er gegen das Mädel benutzen wollte. Wie kaltherzig war er wirklich?

Ich zitterte am Körper, weil ich Schiss hatte. Würde Jay genau dasselbe bei mir auch tun, wenn ich nicht das tat, was er von mir verlangte? Ich wusste es nicht. Kurz schluckte ich und sah ihm zu wie er die Waffe wegsteckte, die Tür schloss, sich zu mir drehte und mich verwirrt ansah.

Ohne Ton zog er sich auf einmal bis zur Boxer aus. Ach du Scheiße. "Komm schlafen." Gähnte er, streckte sich und legte sich dreist in mein Bett. Während er dies tat, starrte ich förmlich auf diese Beule, die er hatte. "Ich hab keine fünf Beine und vier Arme, also guck nicht so und leg dich zu mir." Murrte er.

Lange stand ich da und zögerte, bis er aufstand, zu mir kam, mich hochhob und ins Bett legte. Danach platzierte Jason sich neben mich, deckte uns zu und legte beschützerisch einen Arm um mich. Gleich darauf fühlte ich mich komischerweise wohl, obwohl ich es nicht tun dürfte. Doch mein Körper entschied sich wieder gegen mein Gehirn. Müde schlief ich neben ihm ein.

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