Kapitel 27

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Jason

Stumm saß ich unten im Wohnzimmer und wartete auf Danny. Meine Hände rieb ich aneinander und starrte geradeaus. Ich hatte schon lange meinen Respekt vor ihm verloren, doch ich wusste wie er war, wenn er wütend wurde und das war er hundertprozentig.

Als es an der Tür klingelte, stand ich auf, ging hin und öffnete sie. Sofort packte ein rasender Danny meinen Kragen und drückte mich an die Wand. "Wie kannst du es zulassen, huh? Wie? Ich schwör dir, wenn ihr was passiert ist, ich kill dich eigenhändig." Knurrte er sauer.

"Hilf mir, sie zu finden." Sagte ich. "Und ja, ich habs verbockt, ok? Aber ich will sie genauso retten wie du, weil ich sie brauche, verdammt. Sie ist mir wichtig." Fügte ich hinzu. Kurz lachte er auf. "Willst du mir sagen, dass du dich in meine kleine Schwester verguckt hast? Du denkst doch nur ans ficken bei Frauen."

Seufzend drückte ich ihn von mir. "Willst du sie nun finden oder nicht?" "Was ist das für ne bescheuerte Frage. Natürlich. Immerhin geht es hier um meine kleine Sis." Er war unausstehlich, wenn er scheiße drauf war.

Nachdem ich die anderen Jungs aufgeweckt und ihnen von der Nacht erzählt hatte, saßen wir im Wohnzimmer und hockten vorm Laptop. Chaz hatte eine Karte von LA geöffnet, wo man alles sehen konnte, besonders den Standpunkt unserer alten Lagerhalle, wo ich Sel das letzte Mal gesehen hatte.

"Ich schätze, dass sie nicht weit weg davon sein kann. Hast du die Nummer von Miguel oder Johnny noch? Damit könnte ich sie ausfindig machen." Fragte Chaz mich. "Ja warte." Murmelte ich, kramte mein iPhone vor und suchte nach Miguels Kontakt, den ich schnell fand und Chaz die Nummer ansagte.

"Und? Hast du ihn gefunden?" Fragte Danny seinen Cousin. Seufzend schüttelte dieser den Kopf. "Die Nummer gibt's nicht mehr. Anscheinend hat er eine neue." "Scheiße man und die Nummer von Johnny hab ich nicht." Sagte ich verzweifelt und fuhr durch meine Haare.

"Ihr Armband." Sagte Danny nach einer kurzen Stille. Fragend sahen wir ihn alle an. "Ich hab ihr zum 16. Geburtstag ein Armband geschenkt, was mit einem GPS Sender ausgestattet ist. Sie weiß davon nichts, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen." Zuerst dachte ich, er wäre ein Freak wegem dem Sender, doch so dumm war es im Grunde genommen nicht.

"Und jetzt?" Fragte ich Danny. "Gib mal her." Meinte er zu Chaz, der ihm den Laptop reichte. Konzentriert tippte er auf dem Teil rum, während wir nur dämlich daneben saßen. "Ich hab sie." Sagte er plötzlich. "Aus demselben Wald kam ich." Murmelte ich. "Ich hätte sie längst retten können. Wieso war ich so dumm und hab dort nicht gesucht." Machte ich mir selber Vorwürfe.

"Hör auf rumzujammern und beweg deinen Arsch." Keifte Danny und zog sich längst eine Jacke über. "Komm." Nickend stand ich auf und folgte ihm. Die Anderen hielten zu Hause die Stellung. Auf der Fahrt dachte ich echt, ich würde sterben. Obwohl ich ihn anmaulte ordentlicher zu fahren, raste er wie ein Irrer. Mir wurde sogar schlecht.

Als wir endlich anhielten, stieg ich schnell aus und übergab mich wirklich. Seine Fahrweise war wortwörtlich zum kotzen. "Los komm jetzt." Knurrte Sels Bruder. Ich wischte mir den Mund ab und ging zu ihm. "Du da lang, ich da lang. Falls einer sie findet, informieren wir uns gegenseitig, klar?"

"Hör auf mir Kommandos zu geben, ich weiß selber was ich mach." Knurrte ich und ging los. Keiner kommandierte mich rum, auch nicht er. Nach gefühlten Stunden umherlaufen, wollte ich aufgeben, doch an einem Baum fiel mir etwas ungewöhnliches auf. Ich machte mich auf den Weg dahin und konnte nicht fassen, was ich dort sah.

"Selena, Baby, hey wach auf." Sprach ich Selena an, die gefesselt an einem Baum saß und ihre Augen geschlossen hatte. Schwer und langsam öffnete sie sie. "J-Jason?" Fragte sie schwach. "Keine Sorge Babe, es ist alles wieder gut, ok. Du bist in Sicherheit." Sagte ich leise und schnitt die Seile auf. Nebenbei gab ich Danny Bescheid.

Behutsam hob ich sie im Brautstyle hoch und trug sie zurück. Sie war eiskalt. Kein Wunder wenn sie halb nackt war. Schluckend sah ich sie an. Sie hatte es nicht verdient, diese Wunden zu tragen. "Dafür werden sie büßen. Das schwöre ich." Flüsterte ich.

Am Wagen angekommen, wartete Danny schon auf uns und sah mehr als besorgt aus, als er uns sah. "Wir müssen sie so schnell wie möglich nach Hause bringen." "Ok." Ich setzte mich mit ihr hinten rein, sodass sie auf meinem Schoß saß. "Ich werde sie töten. Allesamt. Ich werde mich rächen." Flüsterte ich wütend, doch verlor auch eine Träne als ich ihre Stirn lange küsste.

"Sie werden leiden." Sprach Danny von vorn. "Das werden sie."

Bei uns an der Villa angekommen, stiegen wir aus und ich trug Sel rein. Die Jungs sahen uns mitleidig an als wir an ihnen vorbei nach oben gingen. "Ich lass ihr ein Bad ein, ok?" Nickend betrachtete ich sie beim schlafen, da ich sie auf mein Bett gelegt hatte. Kurz legte Danny seine Hand auf meine Schulter und verschwand dann.

"Hey Shawty." Flüsterte ich als Sel langsam wieder wach wurde. "Mir ist kalt." Flüsterte sie zitternd, obwohl sie zugedeckt war. "Danny lässt dir schon ein warmes Bad ein." Sagte ich leise und streichelte ihre Wange. Wieder mit geschlossenen Augen nickte sie und hauchte ein 'Ok'.

"Bin fertig." Erklang es schließlich hinter mir. Ich stand auf, hob seine Schwester wie vorhin hoch und trug sie ins Bad. "Kannst du stehen?" Fragte ich sie ruhig, worauf sie zaghaft nickte. Als ich sie runter ließ, musste sie sich jedoch an mich halten. "Ich helf dir."

Nachdem ich sie auszog, legte ich sie in die Wanne und wollte wieder raus, doch wurde von ihr zurückgehalten. "Komm mit rein." Murmelte Sel. "Ich weiß nicht ob das so ne gute Idee ist, was wenn Danny das-" "Bitte Jason." Flüsterte sie flehend. Vorsichtig setzte ich mich hinter sie rein, nachdem ich mich ausgezogen hatte.

Zärtlich legte ich meine Arme um ihren Bauch, woraufhin sie sich an mich schmiegte. "Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe." Sagte sie leise und sah mich an. "Zoey ist nicht schwanger. Sie wollte sich rächen, weil Jasmine tot ist. Die... die beiden waren Cousinen." Erzählte sie mir noch.

"Diese Schlampe." Zischte ich wütend. "Sie haben mi-mich angefasst. So.. so wie Dad damals." Fing sie an zu weinen. Daraufhin drückte ich sie mehr an mich. "Sie werden ihre gerechte Strafe bekommen Babe. Dafür werde ich sorgen." Flüsterte ich und küsste ihren Kopf.

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