Selena
Und erneut hing ich über dem Klo und übergab mich. Was war denn nur los? Schlecht gelaunt richtete ich mich, spülte und wusch danach mein Gesicht und anschließend putzte ich mir die Zähne. Ich kämmte kurz meine Haare durch und ging dann wieder ins Zimmer, wo ich mich seitlich vor dem Spiegel stellte und mein Top etwas hochzog.
Unentschlossen schaute ich auf meinen Bauch. Ein bisschen bin ich dicker geworden, aber das doch normal, wenn man älter wird, oder? Ich war nur krank, mehr nicht. "Ich hab was falsches gegessen." Murmelte ich zu mir selber. "Babe? Ich bin mit den Jungs weg, ok?" Platzte Jason plötzlich ins Zimmer.
Schnell zog ich das Top runter, lächelte ihn an und ging zu ihm. "Passt auf euch auf." Flüsterte ich und küsste ihn kurz. "Immer doch." Flüsterte er nach dem Kuss und drückte mir noch einen auf die Lippen. "Bis nachher." Nuschelte er an meinen Mund und küsste mich wieder. "Bis nachher." Kicherte ich.
Lange ausatmend lehnte ich an die Tür, nachdem ich sie geschlossen hatte. Ich legte meine Hände an den Bauch und schloss meine Augen. "Ich bin nicht schwanger." Flüsterte ich oft. Ich öffnete wieder meine Augen, setzte mich aufs Bett und nahm mir Jasons Laptop.
'Anzeichen einer Schwangerschaft' gab ich bei Google ein. Kurz wartete ich und öffnete dann eine Seite. Schnell überflog ich das unwichtige Zeug. "Anzeichen sind z.B. morgendliche Übelkeit in den ersten drei Monaten, Aussetzen der Menstruation, Müdigkeit, dunkle Verfärbungen der Brustwarzen, geschwollene empfindliche Brüste und anderes." Laß ich mir durch.
Scheiße. Das meiste traf auf mich zu. Mir war ständig übel, ich hatte meine Tage nicht bekommen, ich war oft müde und mir war auch aufgefallen, dass meine Brüste etwas weh taten, als Jay und ich naja miteinander schliefen und er sie berührte. Schluckend schloss ich sein Laptop. Ich konnte nicht schwanger sein, nicht jetzt.
Außerdem wüsste ich nicht mal wie Jason reagieren würde. Er war bei Zoey schon ausgeflippt und nun bei mir? Obwohl, ohne einen Test war noch nichts bestätigt. Ich schaute auf die Uhr und erkannte, dass es erst halb 4 war. Genug Zeit um ein wenig zu putzen.
Geschafft legte ich mich auf die Couch im Wohnzimmer. Jetzt war es viertel sechs, also hatte ich noch genug Zeit zum Entspannen. Fix schaltete ich den Fernseher an und ließ irgendeine Show an, die ich aber langweilig fand und allmählich einschlief.
~
"Selena? Wach auf." Sprach mich irgendeiner an. Brummend drehte ich mich weg. "Sel wach auf." Rüttelte diese Person döller an mir. "Was?" Fragte ich müde. "Ist Jason bei dir?" Fragte mich Chaz, wie ich es an seiner Stimme erkannte. Verschlafen drehte ich mich zu ihm.
"Nein, warum?" "Komisch. Was hat er zu dir gesagt." "Er meinte er sei mit euch unterwegs." Sagte ich, während ich mich aufrichtete. "Ja war er auch, aber dann gab er uns Bescheid, dass er kurz was holen wollte und dann nach Hause fährt." "Hier war aber niemand außer mir." Schluckend fuhr er sich über die Haare.
"Mist." Flüsterte er fluchend. "Versuch ihn doch mal anzurufen." Schlug ich vor. So langsam machte ich mir Sorgen. "Gute Idee." Sagte er, fischte sein Handy aus der Hosentasche und rief Jason an. Lange und oft wiederholte er es, doch immer wieder ging keiner ran. "Scheiße man, dieser Vollidiot."
"Was, wenn ihm was passiert ist?" Fragte ich voller Angst. "Es ist mitten in der Nacht." Fügte ich noch hinzu. "Wir finden ihn, keine Sorge. Wir haben auch dich gefunden und dann schaffen wir es auch bei ihm." Plötzlich wurde mir wieder übel, weswegen ich auf Klo rannte und mich übergab.
"Alles ok?" Fragte mein Cousin mich als ich fertig war. "Ja, hab wahrscheinlich nur was falsches gegessen." Sagte ich zu ihm. "Hm ok." Murmelte er. "Ich bin nicht schwanger, klar." Seufzte ich Arme verschränkend. "Ich hab nicht danach gefragt." Sagte er und zog misstrauisch eine Augenbraue hoch.
"Also wo kann Jason sein?" Wollte ich vom Thema ablenken und drückte mich an Chaz in den Flur vorbei, doch er zog mich zurück. "Was ist los?" Fragte er. Schluckend löste ich meinen Arm aus seinem Griff. "Nichts, ich mach mir nur Sorgen um Jason." "Wir reden noch miteinander." Augenverdrehend ging ich wieder ins Wohnzimmer.
~
"Hast du ihn?" Fragte ich Ryan, als er am Laptop saß und nach Jasons Handy ortete. Wir hatten ihm und Fredo natürlich gesagt, dass mit Jason was nicht stimmte. "Ja hab ich... er ist auf dem Weg.. nach Hause?" Sagte er verwirrt. "Aber ziemlich langsam." Bemerkte Fredo, da er auch auf den Laptop schaute.
"Ich geh ihm entgegen, vielleicht brauch er ja Hilfe." Sagte ich und stand bereits auf. "Ich komm mit." Sagte Chaz und sah mich mit einem komischen Blick an. "Ok dann ehm los." Murmelte ich und zusammen gingen wir raus, nachdem wir erfuhren aus welcher Richtung Jay kam.
"Hast du deine Tage bekommen?" Fragte mich Chaz direkt als wir draußen waren. Ich sagte nichts. "Hast du oder nicht?" Fragte er wieder. Schluckend bewegte ich mich einfach weiter. "Selena." Knurrte er. "Ich red doch nicht mit dir über meine Tage." Zickte ich ihn an. Ich wusste genau auf was er hinaus wollte.
Jason hatten wir noch nicht getroffen. "Du kriegst ein Kind von Jason?" Fragte er erstaunt. "VERDAMMT NEIN! ICH BIN NICHT SCHWANGER!" Schrie ich ihn an, sodass er sogar kurz zuckte. "Is' ok." Murmelte er und ging weiter. Genervt folgte ich ihm.
"Wo kann er sein man?" Fragte sich Chaz. Wir waren bestimmt schon 10 bis 15 Minuten unterwegs und kein Jason weit und breit. Doch was ich dann sah, würde ich nie wieder vergessen. Geschockt blieb ich stehen und starrte zu dem Auto, welches Jason gehörte und von der Straße abgekommen war.
Es war vollkommen ausgebrannt. Das gesamte Auto war ein Trümmerhaufen. Aber das schlimmste, was ich sehen musste, war Jasons regungsloser Körper auf der Straße. Wie in Eis gefroren stand ich am selben Fleck und Chaz Vorgehen, wie er Jason ansprach, oft eine klatschte und schließlich hochhob, lief wie in Zeitlupe vor mir ab.
Selbst als Chaz vor mir stand und versuchte mit mir zu reden, bekam ich nicht wirklich mit. Wie erstarrt bewegte ich mich nicht und merkte wie langsam alles schwarz vor mir wurde.
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Criminal
FanfictionMenschen erleben Momente, die das ganze Leben verändern, sei es zum guten oder zum schlechten. Wie man damit umgeht und sie verarbeitet, spielt meist mehr die Rolle. Was passiert aber, wenn man nach einem Moment etwas grauenhaftes anstellt? Wenn man...