Kapitel 24

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Jason

Geschockt sah ich die Brünette vor mir an. Sie durfte sich nicht verlieben, geschweige denn verknallen, dass ging einfach nicht. "Ich hasse dich!" Brüllte sie mich an und rannte aus der Villa. Kurze Zeit später checkte ich erst was passiert war, rannte ihr nach und rief ihren Namen, worauf sie nicht hörte.

Sie war verdammt schnell, doch irgendwann konnte sie nicht mehr und ging langsamer, was meine Chance hätte sein können. Doch plötzlich wurde sie gepackt und in eine Gasse gezogen. "Selena!" Rief ich panisch und lief dorthin, doch es war zu spät. Sie war weg, genauso wie ihr Entführer.

"Selenaaaa!" Schrie ich aus dem Leib. Wie ein Irrer lief ich die Gasse entlang, aber keine Menschenseele war zu sehen. Ich hatte versagt. Ich hatte sie verloren. Ich hatte das Mädchen verloren, welches nicht nur ein Spielzeug für mich war.

"Bro wo bist du? Alter wir machen uns Sorgen." Ertönte Ryans Stimme am anderen Ende der Leitung. "Sie ist weg." Murmelte ich. "Was? Wer?" "Selena. Sie wurde entführt." Ich hatte keine Ahnung, was in mir vorging. Mir wurde schlecht und schwindelig, sodass ich mich an einen Baum stützen musste.

"Scheiße Jason wo bist du jetzt? Jason? Hallo? Rede verdammt nochmal! Jason!" "Hilf mir." Flüsterte ich und klappte zusammen.

~

"Leute er wacht auf." Langsam öffnete ich die Augen. "Wie geht's dir Bro?" Fragte Ryan mich. "Wo bin ich?" "Zu Hause. Wir haben dich auf dem Rasen, paar Kilometer weg von hier, gefunden." Plötzlich kamen die Erinnerungen wie ein Schlag wieder.

"Selena." Sagte ich aufgebracht und stand auf, was ein Fehler war, da mir sofort wieder schwindelig wurde. "Ruhig Bro. Wir finden sie." Sagte Fredo und stützte mich. "Ruh du dich aus, klar? Wir können dich so nicht gebrauchen." Meinte er noch.

Selena

Flackernd öffneten sich meine Augen, doch ich sah nichts weiter als pure Dunkelheit vor mir. Ängstlich versuchte ich mich zu bewegen, aber ich war angebunden und das auf einem Bett. Meine Arme und Beine konnte ich dadurch nicht bewegen. Dazu kam, dass ich nur noch in Unterwäsche da lag und mein Mund zugeklebt war.

Weinend schloss ich die Augen und wünschte mir, wenn ich sie gleich wieder öffnete, bei Jason zu sein und das alles hier nur ein Albtraum war. Jedoch zerplatzte diese kleine Hoffnung als ich merkte, dass sich nichts geändert hatte. Ich hätte nicht weglaufen dürfen.

Plötzlich wurde eine Tür geöffnet und die Sonnenstrahlen, die herein schienen, blendeten mich. "Sieh an, sieh an, unsere kleine Prinzessin ist wach." Sagte die tiefste Stimme, die ich je gehört hatte. Durch seine Gestalt bekam ich noch mehr Angst, als ich schon hatte, denn sie sah genauso aus, wie die von gestern Nacht.

Zitternd starrte ich den Mann an, der das Licht eingeschaltet hatte und neben dem Bett stand. Eine riesige Narbe zierte seine rechte Wange bis zu seinem Hals. "Ich muss sagen, McCann hatte schon immer Geschmack, wenn es um Frauen ging." Sagte er. "So hübsch und jung." Flüsterte er und strich über meine Brüste, meinen Bauch und streichelte meinen Klit durch meinen Slip, wodurch ich ungewollt zuckte.

Immer grober rieb er drüber. Wimmernd schloss ich die Augen und drehte meinen Kopf weg. "Schatz kommst du? Es gibt Essen." Hörte ich mir eine zu vertraute Stimme. Geschockt sah ich zur Tür. Wen ich dort erkannte, verschlug mir den Atem. Es war Zoey, die grinsend und ohne dicken runden Bauch im Türrahmen stand.

"Wir werden später unseren Spaß haben." Hauchte er zu mir und verließ schließlich den Raum. "Rache ist süß." Zwinkerte Zoey und folgte dem Mann. Fassunglos sah ich ihnen nach, bis sie aus meinem Blickwinkel verschwanden. In was war ich geraten?

Jason

Stunden später ging ich verzweifelt im Wohnzimmer auf und ab, während Chaz und Ryan am Laptop saßen und Fredo ihnen zusah. Ich verlor immer mehr die Nerven, umso mehr Minuten verstrichen und wir nichts herausfanden. Hätte ich sie nicht so angeschrien, wäre sie immernoch bei mir. In Sicherheit.

Ich hatte ihr versprochen auf sie aufzupassen und doch hatte ich es hochgradig vermasselt. Nur weil diese Schlampe von Zoey behauptete, dass ich der Vater wäre. Dabei hatten wir verhütet. "Sie könnte überall sein Jason. In der Nähe der Gasse, stehen tausende verlassene Hallen und Häuser." Seufzte Ryan und schaute zu mir.

"Dann suchen wir jedes ab, bis wir sie gefunden haben." Sagte ich. "Das könnte Tage dauern." "Oder Wochen." Murmelte Fredo. "Ich muss sie finden verdammt. Ich hab ihr versprochen auf sie aufzupassen. Ich kann nicht zulassen, dass ihr noch mehr passiert."

"Hat sie denn kein Handy bei sich?" Seufzte Chaz. Kopfschüttelnd setzt ich mich auf den Sessel. "Ich hab ihr nie eins gegeben, ich Vollidiot." Lachte ich auf und schüttelte den Kopf. Ich war so ein Idiot. "Bro geh ins Bett." Sagte Chaz. "Bist du bescheuert? Ganz sicher nicht." Knurrte ich.

"Wir suchen weiter, aber du bist immernoch viel zu durch den Wind um die richtigen Entscheidungen zu treffen." Meinte diesmal Ryan. "Seit wann bestimmt ihr über mich, huh? Ich tu das, was ich will. Euer Geschwafel geht mir so auf den Sack!" Wurde ich lauter und wütender. "Jason geh." Sagte Ryan diesmal strenger.

Kochend vor Wut stand ich auf und ging nach oben. Jedoch bog ich in Selenas Zimmer ab. Obwohl es erst ein paar Stunden her war, wirkte ihr Zimmer so leer, trotz ihrer und zum Teil meiner Klamotten. Ich hob eines ihrer Tops auf, setzte mich aufs Bett und roch dran.

Ich vermisste sie und ich konnte nicht tatenlos hier rumsitzen. Ich musste sie finden, selbst wenn ich dabei drauf gehe oder die Bullen mich wieder schnappen. Ich würde sie retten.

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