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Ich sitze in der Küche der Tomlinsons und spiele an der Kette um meinen Hals, während aus dem Flur verschiedene Stimmen zu hören sind. Es ist Samstag und fast eine Woche her, seit Louis und ich in der Stadt waren. 

Mittlerweile sieht sein Zimmer dank meiner Hilfe deutlich heimeliger und weniger weiß aus und auch Jay findet die Umgestaltung äußerst gelungen.

Louis und ich haben uns in der vergangenen Woche so gut wie jeden Tag getroffen, einmal hat auch er mich besucht und es kommt mir so vor, als würden wir uns schon ewig kennen. 

Heute bin ich mal wieder bei ihm, denn Louis möchte, dass ich bei der heutigen Sitzung mit seinem Palliativteam dabei bin. Ich bin ein wenig aufgeregt und nervös, da ich keine Ahnung habe, was auf mich zukommt, aber der Gedanke, dass allein Louis im Vordergrund steht, beruhigt mich etwas. 

Genau in diesem Augenblick betritt er auch schon gefolgt von Jay den Raum und lässt sich lächelnd neben mich auf den Stuhl plumpsen. Jay nimmt auf der anderen Seite ihres Sohnes Platz, während drei junge Männer den Raum betreten. 

Einen von ihnen kann ich als Andy identifizieren, den ich freundlich anlächele. „Hi", begrüße ich ihn und die mir Unbekannten und Andy schenkt mir dasselbe sanfte Lächeln, wie bei unserem letzten Aufeinandertreffen. 

„Hi, ich bin Liam", stellt sich der große Dunkelhaarige mit den Teddyaugen vor und hebt zur Begrüßung die Hand. „Und ich bin Niall", stellt sich nun auch der andere Unbekannte vor und fährt sich mit der Hand durch die blonden Haare. 

„Meine beiden Auszubildenden", erklärt Andy und lässt sich am Tisch nieder. Niall schnappt sich den letzten freien, extra dazugestellten Stuhl und lässt Liam mit genervtem Blick neben dem Tisch stehen. 

„Dein Ernst, Nialler? Ich musste schon bei unserem letzten Besuch die ganze Zeit auf diesem unbequemen Hocker sitzen, während ihr das Sofa hattet", beschwert er sich und verschränkt die Arme vor der Brust. „Wer zuerst kommt, sitzt zuerst", grinst Niall und zwinkert Louis verschwörerisch zu, dessen Mundwinkel sofort in die Höhe wandern. 

Ich wende meinen Blick ab und stehe auf, um Liam meinen Stuhl zu überlassen. 

„Hier, ich übernehme einfach mal deine Rolle und hole mir einen unbequemen Hocker." 

„Alles gut, Harry. Bloß keine Umstände." 

Liam hebt abwehrend die Hände, während Niall und Louis noch immer vor sich hin grinsen und quer über den Tisch leise miteinander tuscheln. 

Ich merke wie sich ein beklemmendes Gefühl in meiner Brust breit macht und stapfe aus dem Esszimmer, um mir einen Hocker aus der Küche zu holen. 

„Komm, ich nehme den." 

Jay ist hinter mir aufgetaucht und will mir den Hocker aus der Hand nehmen, doch ich schüttele den Kopf. „Alles gut, Jay. Wirklich." 

Widerwillig belässt sie es bei meiner Entscheidung und wir kehren zurück in das Esszimmer, in dem Niall und Louis noch immer fröhlich kichern, Andy seufzend einen Ordner durchblättert und Liam unbehaglich auf meinem Platz sitzt. 

Ich setze mich zwischen ihn und Andy und sitze Louis somit fast gegenüber. 

„Wenn das mit den Sitzplätzen nun geklärt ist, können wir ja beginnen", ergreift Andy das Wort und heftet einen Stapel Blätter aus dem Ordner aus, den er vor sich legt und durchblättert. 

„Zuerst zu deiner Löffelliste, Louis: Hast du mittlerweile einige weitere Punkte aufgeschrieben?" 

Louis räuspert sich leise und nickt dann. 

Den Sternen so nah - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt