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Am frühen Abend haben Louis und ich es uns auf dem Steg am See gemütlich gemacht, während Niall und Andy bei den Zelten geblieben sind und Liam eine Runde schwimmen ist. Gemächlich treibt er in der Mitte des Sees und verursacht kleine Wellen auf dem sonst spiegelglatten See.

Louis sitzt zwischen meinen Beinen und lehnt sich gegen meine Brust. Ich habe mein Kinn auf seiner Schulter abgelegt und betrachte die Idylle um uns herum. Blätterrauschen, das leise Plätschern von Wasser und einige Vogelrufe sind die einzigen Geräusche. Die Ruhe überträgt sich auf mich und ich schlinge meinen Arm um Louis, welcher augenblicklich nach meiner Hand greift und unsere Finger ineinander verhakt.

„Du sahst übrigens echt heiß aus beim Minigolfen", murmelt Louis in die Stille und meine Mundwinkel zucken in die Höhe. „Hab' ich kaum bemerkt", grinse ich und spiele auf Louis' sehr auffälliges unauffälliges Verhalten an. „Deine Blicke waren kaum zu übersehen, Boobear." Louis schiebt die Unterlippe vor und löst seine Hand aus meiner, um seine Arme vor der Brust zu verschränken. „Du bist doof, Harold. Ich mache dir ein Kompliment und du machst dich über mich lustig."

„Ich mache mich nicht über dich lustig", erwidere ich treuherzig und stupse mit meiner Nase gegen Louis' Wange. „Doch tust du", brummt dieser stur und starrt in die Ferne. „Na gut. Vielleicht ein bisschen", gebe ich grinsend zu. „Ein bisschen mehr als ein bisschen", schiebe ich hinterher und Louis' Mundwinkel zucken in die Höhe.

„Aber du sahst einfach zu niedlich aus, wie du mich beim Schlagen beobachtet und dich so verträumt auf deinen Schläger gestützt hast", verteidige ich mich und greife nach Louis' Hand, um unsere Finger wieder ineinander zu verschränken. „Du bist doof", jammert Louis, allerdings mit einem Lächeln im Gesicht. „Und du magst mich trotzdem", necke ich ihn und drücke ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich mein Kinn wieder auf seine Schulter bette.

Louis' Blicke waren echt alles andere als unauffällig, allerdings habe ich ihn mindestens genauso offensichtlich angeschmachtet. Zumindest laut Liam. Nur dass Louis meine Blicke glücklicherweise nicht bemerkt hat. Sonst hätte er dies schon längst gegen mich verwendet.

Schmunzelnd ziehe ich Louis enger an mich und genieße seine Nähe, obwohl ich von dieser heute schon mehr als genug hatte. Wobei...von Louis' Nähe kann ich eigentlich gar nicht genug bekommen.

Wenn beim Minigolfen nicht gerade Louis oder ich an der Reihe waren, hat sich mein kleiner Wuschelkopf an mich gekuschelt und ich habe ihn verträumt in meinen Armen gehalten. Irgendwann hat Louis angefangen, mich während ich geschlagen habe, in die Seite zu stupsen, was ich natürlich augenblicklich bei seinen Schlägen übernommen habe. Das könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum wir beide fast doppelt so viele Schläge gebraucht haben wie die anderen und folglich haushoch verloren haben. Aber sowohl wir als auch die Schmetterlinge in meinem Bauch hatten ihren Spaß und daran kann auch diese Niederlage nichts ändern.

„Haz?" Louis reißt mich aus meinen Gedanken. „Hm?" Seine Hände wandern über die filigrane Rose an meinem linken Unterarm und er dreht sich etwas, sodass er nun seitlich vor mir sitzt. „Dieses Tattoo...Andy hat ein fast identisches..." Ich nicke. „Wir haben es uns zusammen stechen lassen." „Ich weiß, du hast mir doch ein Bild von euch Beiden im Tattoo Studio geschickt", erwidert Louis und fährt weiterhin über die Rose.

Sein Gesichtsausdruck hat sich verdunkelt und eine Haarsträhne fällt ihm vor die Augen. Ich streiche sie liebevoll hinter sein Ohr und meine Fingerspitzen streifen seine Haut. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, erreicht seine Augen allerdings nicht. In diesen bleibt ein trauriger, nachdenklicher Ausdruck zurück.

„Ich hätte auch gerne ein Partner Tattoo mit dir", murmelt er und wendet seinen Blick ab. „Das ist kein Partner Tattoo, Lou." Er sieht auf und nickt langsam. „Ich weiß, ich seid schließlich nicht zusammen. Aber ihr habt euch trotzdem gemeinsam das Gleiche stechen lassen." „Aber auch nur, weil wir beide unabhängig voneinander schon länger das Motiv haben wollten", erkläre ich sanft und lege meine Hand an Louis' Wange. „Hast du das all die letzten Wochen gedacht? Dass wir uns das als eine Art Partnertattoo haben stechen lassen?"

Den Sternen so nah - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt