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Triggerwarnung: Narben (nur Operationsnarben)

„Denkst du wirklich, dass ich Andy mehr vertraue als dir?" Louis hat den Kopf gehoben und mustert mich aus seinen blauen Augen.

Ich schüttele den Kopf. „Ich war nur...verletzt."

Louis nickt und kaut auf seiner Lippe herum. „Tut mir leid." „Nein, entschuldige dich nicht die ganze Zeit", protestiere ich leise und streiche ihm eine Strähne aus der Stirn.

„Was genau hast du eigentlich von Andys und meinem Gespräch gehört?", fragt Louis und ich lege meinen Kopf seufzend auf seiner Schulter ab. „Nicht viel", gebe ich leise zu und schließe meine Augen. „Ich hätte euch nicht belauschen sollen."

Louis bleibt stumm und nur das Knistern des Feuers ist zu hören. Als ich eine warme Hand an meiner Wange spüre, öffne ich flatternd meine Augen und verliere mich augenblicklich in Louis'. „Ab heute komme ich nur noch zu dir, wenn ich mit jemandem reden möchte", nuschelt Louis verlegen und lächelt schüchtern.

„Und ich zu dir", erwidere ich lächelnd und beuge mich vor, um meine Lippen auf seine zu legen, doch seine Hand auf meiner Brust drückt mich zaghaft zurück in den Stuhl. „Ich muss dir noch was sagen", flüstert er leise und ich nicke stumm.

„Ich weiß nicht, ob ich stark genug bin."

Seine Stimme zittert und ich löse meinen Arm, mit dem ich ihn umschlungen habe, und streiche mit meinem Daumen liebevoll über Louis' Wange. Der kleine Wuschelkopf schmiegt sich augenblicklich gegen meine Hand. „Wofür nicht stark genug?", frage ich leise nach und Louis schließt die Augen. „Dir alles zu erzählen."

„Du meinst den Arzttermin?" Ein hauchzartes Nicken. Ich schlucke hart und drücke Louis dann ein Küsschen auf die Schläfe. „Vielleicht kann ich es in ein paar Wochen", murmelt Louis schuldbewusst und weicht meinem Blick aus. „Sieh mich an Löwenherzchen", bitte ich den Kleineren auf meinem Schoß und Louis hebt langsam den Blick.

„Ich möchte dich nicht unter Druck setzen, mir Sachen zu erzählen, für die du dich noch nicht bereit fühlst", erkläre ich ihm leise und lasse meine Fingerspitzen über seine Wange wandern. „Ich würde nur gerne wissen...ob es...", meine Stimme bricht und ich presse die Lippen kurz aufeinander, bevor ich mich räuspere und fortfahre. „Ob es etwas sehr Schlimmes ist", bringe ich gepresst hervor. „Etwas, was ich unbedingt wissen sollte."

Nun ist es Louis, der seine Hand an meine Wange legt und ich lehne mich seiner Berührung entgegen. „Mach dir keine Sorgen, Haz", haucht er leise und lehnt seine Stirn an meine. „Zumindest, wenn deine Sorge war, dass es eine neue Prognose gibt für die Zeit, die ich noch habe."

Ein klitzekleines Lächeln umspielt seine Lippen, während in seinen Augen ein Schimmer Traurigkeit zu erkennen ist.

„Du solltest Gedankenleser werden", grinse ich schief und versuche die gesunkene Stimmung zu heben. Louis verdreht schmunzelnd die Augen und stupst dann mit seinem Finger gegen meine Wange. „Danke für den Tipp. Ich werde darüber nachdenken", lächelt er und bringt mich damit zum Lachen.

Plötzlich funkeln seine Augen auf und kleine Fältchen bilden sich um diese. „Ich liebe deine Grübchen", kichert Louis und stupst mir ein weiteres Mal gegen die Wange. „Du musst öfter lachen." „Ihr Wort ist mir Befehl, Sir", grinse ich und salutiere. Auch Louis kann sich ein Grinsen nicht verkneifen und nach und nach schwillt unser Grinsen zu einem ausgelassenen Lachen an.

Das Feuer lässt Schatten und Licht über Louis' Gesicht zucken, während er sich in seinen zu großen Pullover kuschelt und strahlt. Sein Lachen erhellt die Dunkelheit. Seine Augen funkeln und glänzen. Ich kann meinen Blick nicht abwenden, so fasziniert bin ich von ihm.

Den Sternen so nah - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt