-Epilog-

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einige Jahre später

Ich verlasse nach Zayn das Flugzeug und folge ihm und all den anderen unbekannten Menschen. Was sie wohl alle in Kanada erlebt haben?

Nachdem ich vor wenigen Monaten mein Studium abgeschlossen habe, hat Zayn mich zu seinem Partner befördert und gerade kommen wir von unserer ersten Fotoreise wieder. Mit unseren Koffern und all dem Equipment beladen, kommen wir in die Empfangshalle, wo ich intuitiv nach einem blonden Lockenkopf Ausschau halte. Als ich ihn entdecke, macht sich ein wohliges Kribbeln in meiner Brust breit und ich kann mir ein breites Lächeln nicht verkneifen.

Andy strahlt mich an und ich stelle das ganze Gepäck auf dem Boden ab, um in seine Arme laufen zu können. Sobald er mich hält, schmiege ich mich ganz eng an ihn und atme seinen mir so vertrauten Geruch ein. Wie ich ihn vermisst habe...

Neben mir wird Zayn ähnlich liebevoll von Liam und Niall begrüßt. Die Liebe der drei hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert und so sind sie vor einigen Monaten in ihre erste Wohnung zu dritt gezogen. Andy und ich wohnen noch immer in unserer kleinen Wohnung, zu der wir uns nun alle gemeinsam auf den Weg machen. Dort angekommen verschwindet Zayn auf den Balkon und schmeißt den Grill an, während Liam und Niall es sich auf dem Sofa im offenen Wohnzimmer bequem machen.

Die Nachmittagssonne fällt durch die Fenster und hüllt alles in einen sanften orangenen Schimmer. Durch die offene Balkontür gelangt ein laues Lüftchen in die Wohnung und ich schließe die Augen. Strecke meine Nase der Sonne entgegen und genieße das warme Kribbeln der Strahlen auf meinen nackten Armen. In Momenten wie diesen, in denen die Welt so friedlich scheint, ist alles in Ordnung. In Momenten wie diesen scheint nicht nur auf meinem Balkon die Sonne, sondern auch in meiner eigenen kleinen Welt.
Meine eigene kleine Welt, die von Tag zu Tag wieder mit mehr leben gefüllt wird. Wie wenn im Frühling die ersten Knospen und Blumen hervorsprießen. Sie machen sich in meiner kleinen Welt breit und füllen sie erneut mit Schönheit. Von Tag zu Tag ranken sich mehr Pflanzen um meine Welt und halten sie zusammen. So, wie sich das Rosen-Tattoo um meinen Unterarm rankt. Lassen meine Welt in neuem Glanz erleuchten und füllen mich mit Wärme und Hoffnung. Hoffnung darauf, erneut so glücklich werden zu können, wie ich es vor Jahren mal war. Als noch ein kleiner Wuschelkopf Teil meines Lebens war. Als meine eigene kleine Welt in den buntesten Farben gestrahlt hat.

Jetzt, nach all den Jahren, beginnt meine Welt erneut zu strahlen. Noch nicht in den buntesten Farben, doch sie strahlt. Sie strahlt in einem warmen orange, wenn die Sonne wie gerade jetzt durch die Fenster scheint. Sie strahlt in einem grün, wenn ich die Blumen betrachte, die Andy jeden Mittwoch nach der Arbeit mit nach Hause bringt und auf dem Esstisch platziert. Sie strahlt in einem klaren Blau, wenn ich in die Unendlichkeiten des Himmels blicke. Sie strahlt in einem goldenen Gelbton, wenn ich die Sterne am klaren Nachthimmel betrachte. Und sie strahlt in einem lieblichen Rot, wenn ich Andys Lippen auf meinen spüre.

In meine eigene kleine Welt ist das Leben wieder eingekehrt. Es sprießt hervor und hüllt mich ein. Mich und all die Menschen, die einen Platz in meinem Leben haben. Diese Menschen lassen selbst an schlechten Tagen die Sonne scheinen. Sie schenken Wärme und Geborgenheit. Und am allermeisten Liebe.

Liebe, die mich durchströmt, sobald ich Niall, Zayn und Liam zusammen sehe. Liebe, die mich durchströmt, sobald ich nur Andys Namen höre. Die mich überwältigt und mein Herz in meiner Brust hüpfen lässt. während Andy das Fleisch aus dem Kühlschrank holt.

Andy steht in diesem Augenblick vorm Kühlschrank und ich stelle mich hinter ihm und schlinge die Arme um ihn. Seiner Brust entflieht ein leises Lachen und ich muss lächeln. „Ich muss das Fleisch rausbringen, Haz. Sonst beschwert sich dein Boss." „Er ist nicht mehr mein Boss." Empört verschränke ich die Arme vor der Brust. „Wir sind jetzt gleich gestellte Partner." „Na wenn du das sagst." Andy grinst und sein einzelnes Grübchen bohrt sich in seine Wange. Verliebt betrachte ich ihn, bis er mir einen Kuss auf die Stirn drückt und mich damit zurück in die Gegenwart katapultiert.

„Ich habe dich vermisst." Ich schlinge meine Arme um ihn und bette meinen Kopf an seine Schulter. „Und ich dich erst", murmele ich leise und drücke einen Kuss auf sein T-Shirt. „Genug mit den Gefühlsduseleien, ich brauche das Fleisch." Zayn betritt die Küche und ich werfe ihm einen belustigten Blick zu. „Wenn ich mich recht erinnere, warst du derjenige, der schon bei dem Hinflug gefühlsduselig war und bestimmte Personen vermisst hat."

Zayn wirft mir einen warnenden Blick zu. „Pass auf, Styles. So schnell wie du mein Partner geworden bist, kannst du auch wieder mein Angestellter werden." „Da hast du leider mal Unrecht", grinse ich und löse mich von Andy, um meinen Arm stattdessen um Zayns Schulter zu schlingen. „Aber alles gut, Zaynie. Ich habe dich auch lieb."

Später am Tag, die anderen sitzen alle gemütlich auf der Terrasse und genießen die Sonne, schleiche ich mich davon. Ich betrete Andy und mein Schlafzimmer und gehe zu der kleinen Kommode in der Ecke. Dort steht das Foto von Andy, Louis und mir und weitere kleine Andenken, wie der Stofftierlöwe von Louis.

Ich krame in meiner Hosentasche und fische den kleinen zusammengefalteten Zettel heraus. Es war der letzte. Ich habe mein Versprechen gehalten und bin nach Vancouver gereist, um jeden von Louis' kleinen Zettelchen zu finden.
Und tatsächlich war bei der Moon and Back Gallery ein Zettel für mich hinterlegt.
Es steht nur ein einziger Satz darauf.

Live one life for the two of us

Ich lege den Zettel neben das Bild und schlucke die aufkommenden Tränen herunter.

Wenn ich die Augen schließe, kann ich Louis noch immer ganz genau vor mir sehen. Seine blauen, funkelnden Augen. Seine verwuschelten Haare. Sein Lachen, dass wie Magie jeden noch so schlechten Tag verzaubert und besser gemacht hat.

„Ich verspreche es dir", flüstere ich leise und tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich dieses Versprechen niemals brechen werde.

„Ich werde ein Leben für uns beide leben."

Den Sternen so nah - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt