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„Haz?"

Ich schrecke hoch und mein Blick zuckt von Louis' Augen weg. „Hm?"

„Ich habe dich gefragt, ob wir langsam mal weiterwollen", schmunzelt Louis und ich nicke hastig. „Klar. Wo geht's als nächstes hin?"

„Zu den Erdmännchen. Habe ich dir eben übrigens auch schon gesagt." Mehr als ein leises „Oh" bringe ich nicht über die Lippen und Louis schüttelt belustigt den Kopf.

„Wo warst du denn mit deinen Gedanken?"

„Nicht hier", murmele ich und greife nach den Griffen des Rollstuhls. „Das habe ich bemerkt", lacht Louis, während er die Hinweisschilder betrachtet und mich zu den Erdmännchen navigiert.

Nachdem wir diese ausgiebig beobachtet haben, besuchen wir noch den Streichelzoo, die Savannentiere, die Wassertiere, bei denen wir etwas länger verweilen, weil Louis die Augen nicht mehr von einem kleinen Seehund lassen kann und das Affenhaus.

Danach beschließen wir, eine kleine Pause zu machen.

Ich mache es mir auf einer Bank etwas abgelegen von dem Hauptweg gemütlich, während Louis gegenüber von mir sitzt. Auf unseren Beinen liegen meine mitgebrachten Kekse und Äpfel und belegte Brötchen, die Jay uns gemacht hat.

Louis macht sich sofort über die Cookies her, was mir ein Schmunzeln entlockt.

Jedoch sage ich nichts dazu, da ich froh bin, dass er überhaupt etwas isst und dazu auch noch Appetit zu haben scheint, was nicht immer der Fall ist.

Ich schnappe mir eins der Brötchen und mache mich hungrig darüber her. Als ich aufgegessen habe, stibitze ich Louis den Keks, den er sich gerade aus der Packung nehmen wollte.

„Ey. Das war mein Keks, Harold."

„Jetzt nicht mehr", grinse ich und beiße die Hälfte des Kekses ab.

Allerdings habe ich die Rechnung ohne Louis gemacht, der sich vorbeugt und den restlichen Keks aus meiner Hand klaut. Dabei streifen seine Lippen meine Haut und schicken ein Kribbeln durch meinen Körper.

Triumphierend grinst er mich an und ich schüttele schmunzelnd den Kopf. „Nicht nett, Boo Bear." „Nenn mich nicht so", mault er und verschränkt trotzig die Arme vor der Brust.

„Und wenn doch?"

„Dann muss ich dich eben zum Schweigen bringen", erwidert er schulterzuckend und ich beiße mir auf die Lippe. „Achja?"

Louis scheint zu verstehen, wie ich seinen letzten Satz aufgefasst habe und schüttelt beschämt den Kopf. „Doch nicht so. Ich meinte mit Keksen." Er schnappt sich einen weiteren Cookie aus der Packung, in den ich grinsend hineinbeiße, während Louis ihn noch immer in der Hand hält.

Verlegen senkt er seinen Blick auf den Boden, bis ich ihm einen Keks vor die Nase halten. Kichernd schnappt er danach und verputzt ihn dann genüsslich.

Wir füttern uns mit den übrigen Keksen, bis die Packung leer ist und ich sie in den Mülleimer neben der Bank werfe.

„Auf zum Tropenhaus", verkündet Louis und ich schnappe mir den Rollstuhl. Während ich den Weg zum Tropenhaus einschlage, merke ich, wie Louis' Arme minimal zittern und sich eine leichte Gänsehaut auf ihnen bildet.

Ich bleibe stehen und gehe um den Rollstuhl herum.

„Was wir das?"

„Du sollst mir hier nicht erfrieren", erkläre ich und krame in meinem Rucksack auf Louis' Schoß herum. Als ich die Jacke gefunden habe, lege ich sie Louis um die Schultern, welcher sofort in die ihm viel zu langen Ärmel schlüpft.

Den Sternen so nah - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt