Den Sternen so nah - Larry Stylinson

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Ich betrachte mich ein letztes Mal im Spiegel. Die weite schwarze Hose mit den unscheinbaren weißen Streifen, die einige Falten wirft, dazu ein schwarzes T-Shirt, was ich in den Bund der Hose gesteckt habe. Auf meiner Brust baumelt meine Kreuzkette und meine Finger werden von einigen Ringen geschmückt.

Erst hatte ich überlegt, meine Fingernägel zu lackieren, ich hatte sogar schon den mattschwarzen Nagellack aus den Tiefen meines Nachttisches geholt, mich dann aber doch dagegen entschieden. Ich trage nicht oft welchen, doch ich liebe es, meine Nägel zu besonderen Anlässen zu lackieren. Nur weiß ich nicht, wie Louis darauf reagieren würde. Und heute soll alles perfekt werden, also gehe ich kein Risiko ein.

Ich streiche mir eine einzelne Strähne aus der Stirn und schnappe mir dann meinen Rucksack und die Autoschlüssel meiner Mutter. „Ich bin dann mal weg", rufe ich in das Haus hinein. „Viel Spaß", ruft meine Mutter zurück, bevor ich durch die Haustür trete, sie hinter mir ins Schloss fallen lasse und das Auto aufschließe. Ich werfe meinen Rucksack auf die Rückbank, bevor ich mich auf den Fahrersitz fallen lasse und den Motor starte.

Fünf Minuten später stehe ich vor dem Haus der Tomlinsons. Es ist früher Abend und die Luft ist angenehm warm als ich aussteige und zur Haustür gehe. Ich klingele und einen Augenblick später öffnet Jay die Tür. „Hallo, Harry", begrüßt sie mich lächelnd und ruft dann nach ihrem Sohn.

„Bin gleich da", ruft Louis zurück und alleine bei dem Klang seiner Stimme schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. „Auch wenn Samstag ist, bringst du mir Louis pünktlich vor Mitternacht zurück, ja?", mahnt Jay mich, doch der liebevolle Ausdruck in ihren Augen und die nach oben geneigten Mundwinkel nehmen ihr die Strenge.

„Natürlich", verspreche ich ihr, während von der Treppe ein gequältes „Mum!" zu hören ist. „Hör auf damit", jammert Louis und ich drehe mich grinsend zu ihm um. Er trägt eine helle Hose und dazu ein schwarzes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln.

Langsam kommt er die Treppe herunter und hüllt mich in einen Zauber, den ich in jeden Liebesfilm als viel zu übertrieben und kitschig abgestempelt hätte.
Der Junge wartet an der Tür, während sein Mädchen in einem wunderschönen Kleid die Treppe herunterkommt.
Doch in diesem Augenblick, in dem Louis die Treppe herunter auf mich zu kommt und seine glänzenden Augen ganz allein auf mir liegen, da ist all der Kitsch vergessen und nur der Zauber dieser Szenen übriggeblieben. Genau wie das leise Grillenzirpen liegt er in der Luft und hüllt mich ein.

Nur nebenbei nehme ich wahr, wie Jay sich verdrückt und Louis schließlich vor mir zum Stehen kommt. „Hey", flüstert er leise, den Zauber anscheinend auch spürend. Ich räuspere mich und hauche ein raues „Hey" zurück, bevor ich einen Schritt auf Louis zu mache und ihn in meine Arme ziehe.

„Du bist wunderschön", murmele ich in seine Haare und Louis legt seinen Kopf leicht in den Nacken, um in meine Augen gucken zu können. „Du bist auch wunderschön, Haz." Er reckt sich und legt seine Lippen für einige gefühlvolle Sekunden auf meine, die reichen, um mein Herz in Wallungen geraten zu lassen. Als er sich wieder von mir löst, umspielt ein Lächeln seine Lippen und er hebt die Krücken auf, die er bei unserer Umarmung hat auf den Boden fallen lassen.

„Wollen wir los?"

Ich nicke und schnappe mir seine linke Hand. Die Krücke baumelt an Louis' Unterarm, während er unsere Finger ineinander verschränkt. „Hab' ich dir die Sprach verschlagen, Haz?", fragt er grinsend und drückt meine Hand sacht. „Allerdings", gebe ich lächelnd zu und führe ihn zum Auto.

Ganz Gentlemanlike öffne ich ihm die Beifahrertür und Louis lässt sich auf den Sitz plumpsen. Ich schließe die Tür, gehe um das Auto herum und nehme auf der Fahrerseite Platz. „Verrätst du mir jetzt endlich, wo wir hinfahren?", fragt Louis und sieht mich mit seinem unwiderstehlichen Hundeblick an. Grinsend schüttele ich den Kopf. „Das wirst du noch früh genug erfahren."