Den Sternen so nah - Larry Stylinson

~47~

Wie ich den Herbstbeginn hasse. Die Tage ziehen vorüber und nehmen die sommerliche Wärme mit davon. Der Wind wird kälter und die Tage ungemütlicher.

Ich kämpfe mich durch den Regen, bis ich endlich vor Louis' Haus stehe. Obwohl der Weg von Zayns Studio hierher nicht wirklich lang ist, bin ich bis auf die Knochen durchnässt. Ich drücke auf die Klingel und wenige Sekunden später wird die Haustür geöffnet.

„Harry, komm schnell rein. Nicht dass du dich noch erkältest." Jay scheucht mich in den Flur und nimmt mir meine tropfende Jacke ab. „Louis ist in seinem Zimmer, aber du gehst zu allererst schön heiß duschen." Ich nicke widerstandslos und verschwinde nach oben. Doch bevor ich ins Bad gehe, öffne ich Louis' Zimmertür einen Spalt und luge in den Raum. Auf dem Bett kann ich eine zusammengerollte Gestalt mit einer unverwechselbaren roten Beanie auf dem Kopf erkennen.

„Hey, Lou." Louis sieht auf und schenkt mir ein Lächelnd. „Hi, Haz." „Wie geht's dir?" Ich mustere den Sauerstoffschlauch, den Louis einige Tage nach seinem kurzen Krankenhausaufenthalt bekommen hat. „Soweit ganz gut. Dank den Schmerzmitteln." Ich nicke und setze mich auf die Bettkante. „Jay hat mich dazu verdonnert, direkt duschen zu gehen", informiere ich ihn und beuge mich vor, um ihm einen Begrüßungskuss zu geben.

Louis streicht mir eine nasse Locke aus der Stirn und nickt grinsend. „Das solltest du." Ich lege meine Hand an seine Wange, doch Louis zuckt zurück. „Du bist eiskalt, Haz. Geh duschen." „Kommst du mit?" Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Louis' Wangen von einem sanften Rotton überzogen werden. „Du bist unmöglich." Er schüttelt den Kopf, während ich ihn schief angrinse.

„War das ein Ja?" Louis pikst mir kopfschüttelnd in die Seite und ich will gerade zu einem erneuten Überredungsversuch ansetzen, als sich seine Lippen stürmisch auf meine pressen. Überrascht keuche ich auf, erwidere den leidenschaftlichen Kuss jedoch augenblicklich. Louis klettert auf meinen Schoß und drückt seine Hüfte gegen meine. Ich lasse meine Hände über seine Wangen gleiten und ziehe sein Gesicht noch näher zu mir. Meine Fingerspitzen streifen den Sauerstoffschlauch, der von Louis' Nase quer über seine Wangen zu seinen Ohren läuft. Louis küsst mich unbehelligt weiter und lässt seine Hände in meine Haare wandern.

„Ich dachte, wie wollten duschen", bringe ich atemlos zwischen zwei Küssen hervor und Louis beißt sich auf die Lippe. „Stimmt." Er steht auf, schnappt sich seine Krücken und ist aus dem Zimmer verschwunden, während ich noch immer völlig benebelt von unserer Knutscherei auf der Bettkante sitze. „Haz, wann kommt du endlich?" Ich stehe auf und fahre mir durch die Haare. „Bin schon unterwegs."

Wenige Sekunden später stehe ich im Bad und schließe die Tür hinter mir ab. Ich ziehe meine nassen Socken aus und lasse sie achtlos auf dem Boden liegen. Louis ist gerade dabei, den Sauerstoffschlauch zur Seite zu legen. „Bist du sicher, Lou?" Louis nickt und dreht sich zu mir um. „Sobald du mich berührst bleibt mir eh die Luft weg, ganz egal ob mit Sauerstoffschlauch oder ohne." Er grinst schüchtern und ich überquere die Meter zwischen uns und ziehe ihn in meine Arme. „Das war ganz schön kitschig, Mister Tomlinson. Wo sie meinen Kitsch doch immer so verabscheuen." Louis kichert leise und schmiegt sich eng an mich.

„Ich dachte, ich passe mich ausnahmsweise mal ihrem Niveau an, Mister Styles." „Wie überaus großzügig von ihnen." Ich drücke Louis einen Kuss auf die Stirn, ehe ich mich von ihm löse. Ich mustere sein Gesicht, seine geröteten Wangen, die blauen Augen mit den geweiteten Pupillen. Er ist so wunderschön. Mein Herz übernimmt die Kontrolle über meinen Körper und ich beuge mich vor, um Louis erneut zu küssen. Louis' Zunge findet ihren Weg in meinen Mund und seine Hände zerren an meinem T-Shirt herum. Wir lösen uns voneinander, um uns gegenseitig die Oberteile vom Körper zu ziehen, bevor unsere Lippen wieder aufeinandertreffen. Ich keuche in den Kuss hinein und spiele an dem Bund von Louis' Jogginghose herum.