Den Sternen so nah - Larry Stylinson

~32~

Lächelnd bleibe ich noch einen Moment liegen, bevor ich mich aufsetze und ein Taschentuch aus meinem Nachttisch fische. Ich mache Louis und mich grob sauber und werfe es dann in den Mülleimer unter meinem Schreibtisch.

„Ich schlage vor, wir gehen duschen?"

Louis nickt lächelnd und klettert von meinem Bett. „Du kannst ruhig schon vorgehen, du weißt ja, wo das Bad ist. Ich wechsele noch kurz das Bettlaken." „Aber du kommst dann sofort nach", murmelt Louis und ich verspreche es ihm.

Wir schlüpfen beide in unsere Boxershorts und Louis verschwindet im Flur. „Handtücher liegen im Regal", rufe ich ihm noch hinterher, bevor ich mich um das dreckige Bettlaken kümmere. Als dieses im Wäschekorb liegt und meine Matratze neu bezogen ist, husche ich in Richtung Bad.

Schon im Flur kann ich hören, dass die Dusche noch nicht läuft. Ich öffne die Tür und mein Blick fällt augenblicklich auf Louis, der in ein weißes Handtuch gehüllt auf dem breiten Badewannenrand hockt. Ich gehe auf ihn zu und Louis steht auf, um sich kurz an mich zu kuscheln.

„Warum bist du noch nicht unter der Dusche?", frage ich, mein Gesicht in seinen Haaren vergraben. „Ich wollte auf dich warten", lächelt Louis und löst sich von mir. Allerdings kenn ich ihn mittlerweile so gut, dass ich weiß, dass sein Lächeln nicht echt ist. Es erreicht seine Augen nicht.

„Lou?", seufze ich leise und Louis' Lächeln fällt. Er dreht sich beschämt zur Wand und murmelt leise: „Ich hatte Angst auszurutschen...Wir haben Zuhause eine Matte, damit es nicht zu rutschig ist." Ich schlinge meine Arme von hinten um meinen Freund und lege mein Kinn auf seiner Schulter ab.

„Dafür musst du dich nicht schämen, Löwenherzchen. Ich verstehe das", flüstere ich ihm ins Ohr und lege meine Lippen kurz auf seine Wange. „Soll ich gucken, ob wir irgendwo so eine Matte herumfliegen haben?" Louis schüttelt den Kopf. „Wenn du dabei bist, klappt das auch so", lächelt er und diesmal ist sein Lächeln echt.

Ich schlüpfe schnell aus meiner Boxershorts und lege mir ein Handtuch auf den Badewannenrand, wo auch Louis seins bereits abgelegt hat, bevor wir zusammen in die Dusche tapsen.

Das warme Wasser prasselt auf uns nieder und Louis hat einen Arm um meine Hüfte geschlungen und seinen Kopf gegen meine Brust gebettet. Ich massiere ihm Shampoo in die Haare und Louis besteht darauf, bei meinen Locken das Gleiche zu tun.
Nebenbei hauche ich ihm immer mal wieder Küsschen auf die Schulter, den Hals oder die Wange, die aber alle liebevoll bleiben und nichts Verlangendes an sich haben.

Als wir fertig sind und nach meinem Shampoo duften, wickele ich Louis in sein Handtuch und rubbele ihm die Haare trocken. In unsere Handtücher gekuschelt machen wir uns wieder auf den Weg in mein Zimmer, in dem die Fenster offenstehen und die aufgeladene und stickige Luft vertrieben haben.

Stattdessen weht nun die laue sommerliche Abendluft herein und Louis und ich kuscheln uns noch immer in den Handtüchern unter meine dünne Bettdecke. „Der Tag war wunderschön", murmelt Louis verträumt und ich schlinge meinen Arm fester um ihn. „Genauso wunderschön wie du", erwidere ich und muss lächeln, als Louis' verlegen wird.

Ich liebe es, wie sich seine Wangen so süß rot färben und er so niedlich seinen Kopf senkt, bemüht meinem Blick auszuweichen.

Ich stupse ihm mit meiner Nasenspitze gegen die Wange und wühle mich dann aus der Decke. „Was machst du?" Louis sieht mich fragend an und greift nach meinem Handgelenk. „Ich bin gleich wieder da", verspreche ich ihm, hebe seine Hand und lege meine Lippen kurz auf seinen Handrücken.

„Das war keine Antwort auf meine Frage", murrt Louis und zieht eine Schnute. „Wirst du gleich sehen", erwidere ich lächelnd und stehe auf. Ich ziehe das Handtuch an meiner Hüfte enger und flitze dann die Treppe nach unten. In der Küche angekommen setze ich schnell einen Tee auf und durchwühle die Küchenschränke nach etwas Leckerem zum Naschen. Es ist zwar Sommer, aber die Abende kühlen sich doch recht schnell ab und Louis wäre es wahrscheinlich selbst in der Sahara nicht zu warm für seinen Tee.