6. Den Bach runter

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Claire

In dem Moment, als Zayns Lippen auf meine treffen, schaltet sich mein Gehirn vollständig aus. Meine Hände finden den Weg in seine Haare, an denen ich leicht ziehe. Zayn dreht uns und drückt mich gegen die Hausmauer. Nur am Rande bekomme ich mit, wie sich Milo kopfschüttelnd von uns entfernt und zu Zayn etwas sagt, der daraufhin brummt.

Als sich Zayn kurz von mir löst, setzt mein Gehirn sofort wieder ein, als hätte man einen Schalter umgelegt.

Schockiert von mir und wütend auf Zayn, schubse ich diesen zurück.

"Sag mal, geht's noch?!" Zayn sieht mich nun komplett verwirrt an. "Was denn? Du wolltest es doch auch!" "Gar nicht! Du hast mich überrumpelt!" Nun sieht auch er mich wütend an. "Du kannst nicht behaupten, dass du das eben nicht gemocht hast." "Oh doch, das kann ich! Ich will nie wieder etwas mit dir zu tun haben!" Zayn sieht mir wütend und ein wenig verzweifelt hinterher.

Ich gehe zurück nach Hause, wo ich sofort höre, wie meine Eltern streiten. Das machen sie in letzter Zeit schon viel zu oft.

Meine Mutter kommt mit zwei Koffern aus dem Wohnzimmer. Wie versteinert bleibe ich stehen.

Was wir das denn, wenns fertig ist?!

"Bryan! Komm jetzt! Du auch Claire." Sie drückt mir meinen Koffer in die Hand. Mein Bruder, der vor zwei Wochen entlassen worden ist, kommt ebenfalls mit einem Koffer die Treppen runter. Seine Augen wie auch seine Wangen sind nass.

Was ist hier los?

Ich warte, bis er bei mir angekommen ist, dann frage ich leise: "Was geht hier ab?" "Mama hat sich von Papa getrennt." Mein Mund klappt auf.

WAS?!

"Marion, Schatz. Lass uns doch nochmal reden. Du entscheidest viel zu voreilig. Wir fi-" "Nein! Ich entscheide nicht voreilig! Zwischen uns ist es vorbei, Punkt!"

Tränen treten mir zum wiederholten mal in die Augen, die diese daraufhin verlassen.

"Siehst du, was du anstellst?! Komm her, Claire." meint meine Mutter wütend zu meinem Vater, ehe sie mich besorgt in den Arm nehmen will. Ich weiche zurück. "Wieso?" frage ich schluchzend. Bryan zieht mich in seine starken, beschützerischen Arme, doch eine Antwort bekomme ich von meinen Eltern nicht.

"WIESO?!" schreie ich sie an. "Claire! Nicht in diesem Ton!" ermahnt mich meine Mutter, was mir den Rest gibt. Ich laufe nach oben, hole mir den Helm, den mir Zayn geschenkt hat und renne anschließend nach draußen. Zum Glück verfolgt mich keiner!

Ich schnappe mir mein Handy und wähle die Nummer der einzigen Person, von der ich weiß, dass sie mich trotz dieser Situation aufmuntern kann.

Während ich der Person, die mich abholen kommt, entgegen gehe, bleibt meine Sicht stets tränenverschleiert. Um nicht all zu viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, halte ich den Kopf gesenkt und unterdrücke das Schluchzen. Nach wenigen Minuten Fußmarsch hupt ein Cross neben mir. Ich setze den Helm auf und setze mich hinter die Person.

"Hey." höre ich Milo unter dem Helm. Er dreht sich zu mir zurück und wischt mir die Tränen weg, woraufhin sofort wieder die neuen kommen. Ich werfe mich ihm schluchzend um den Hals. "Ach Claire." murmelt er und streicht mir über den Rücken, bis das Auto hinter uns zu hupen anfängt. "Klappe auf den billigen Plätzen!" ruft Milo, woraufhin ich leicht lachen muss. Das Auto fährt schließlich an uns vorbei.

"Claire, es tut mir so leid, dass ich dir nichts von der Wette erzählt habe, das mit Zayn vorhin, einfach alles." "Schon gut, Milo. Lass uns wann anders darüber reden, bitte." "Ganz wie du willst, okay?" Ich nicke und wir lösen uns voneinander.

Bei Milo angekommen, gehen wir ins Haus. "Milo, ich... CLAIRE!" rennt uns seine Schwester entgegen und springt mir in die Arme. Ich muss lachen und drückt sie an mich.

Während den Sommerferien haben wir uns kennengelernt und wir lieben einander.

"Wie geht's dir, Süße?" frage ich lächelnd. "Gut und dir?" "Auch." Falscher könnte eine Antwort wohl nicht sein, aber sie ist noch klein und ich kann mit ihr wohl kaum über meine Probleme reden.

Milos Vater stößt zu uns und begrüßt mich ebenfalls herzlich. Seine Mum ist wohl noch in der Arbeit.

"Enja, willst du mir helfen beim Kochen?" fragt ihr Vater grinsend. Sofort bejaht die Kleine aufgeregt und rennt in die Küche. "Ist es okay, wenn Claire ein paar Tage bei uns bleibt?" fragt Milo seinen Vater. "Ja, natürlich. Kein Problem."

Ich folge Milo in sein Zimmer. Wir setzten uns auf sein Bett. "Erzähl. Was ist passiert?" "Mein Leben geht den Bach runter, das ist passiert. Zuerst alles was mit Zayn und dieser beschissenen Wette zu tun hat und jetzt haben sich auch noch meine Eltern getrennt!" schluchze ich. Milo nimmt meine Hand in seine und streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken. "Das tut mir leid, Claire. Du kannst, so lang wie du willst, hier bleiben. Versprochen." Mit diesen Worten zieht er mich in seine Arme. Ich kuschel mich an ihn ran und wir legen uns hin. "Versuch etwas zu schlafen. Ich weck dich dann, wenn es Abendessen gibt." Ich will schon widersprechen, doch überlege es mir schließlich doch anders und nicke einfach.

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Hello ihr Lieben! 💕Ich wollte euch mal fragen, wie ihr den zweiten Teil bisher so findet? Und vor allem, ob es bestimmte Wünsche gibt, die ich in die Geschichte einarbeiten kann?!🙈
Das wars auch schon wieder von mir...😉
Bye bye und bis zum nächsten Kapitel!🤗

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