27. Krebs? Tumor?

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Ready...steady...go!

(Lesenacht 1/5)

Claire

Am frühen Nachmittag kommt meine Mutter nach Hause.

"Hallo mein Schatz. Wie geht es dir?" "Eigentlich ganz gut, danke. Dir?" "Mir geht es auch gut. Ich rufe jetzt den Arzt an." Ich nicke verstehend und esse das letzte Stücke von der Pizza auf, die ich mir bestellt habe. Den dreckigen Teller stelle ich in den Geschirrspüler. Meine Mutter kommt in die Küche und hält mir schweigend das Telefon hin. Verwirrt nehme ich dieses an.

"Hallo?" frage ich. "Hallo Claire. Hier ist der Arzt. Es geht um deine Blutwerte." Schweigend höre ich ihm zu. "Und zwar sehe ich da, dass dein HCG Wert erhöht ist."

Mein was?

"Ähm... Was ist das?" "Ein Hormon. Das heißt Humanes Choriongonadotropin oder kurz, Schwangerschaftshormon." Ich bleibe weiter still, während sich meine Finger wie von alleine in die Arbeitsfläche bohren. "Was bedeutet das jetzt?" frage ich leise. "Dieses Hormon ist entweder dann erhöht, wenn eine Schwangerschaft vorliegt oder aber es deutet auf einen Tumor oder gar auf Krebs hin. Aus diesem Grund werde ich deine Probe nochmals einschicken und dein Blut auf Krebs untersuchen lassen."

Ich lasse mich kurzerhand auf den Boden sinken. Meine Mutter eilt sofort zu mir.

"Ich... Ich hab Krebs?" frage ich aufgelöst und die ersten Tränen verlassen meine Augen.

"Das kann ich dir noch nicht sagen, Claire. Bitte steiger dich da jetzt noch nicht so rein. Es muss nicht zwingend auf Krebs oder einen Tumor hindeuten, okay?" versucht er mich zu beruhigen.

Meine Mum, die mich in den Armen hält und mich fest an sich drückt, hört nun ebenfalls mit.

"Wie gesagt, man nennt es auch Schwangerschaftshormon. Ich muss dich also folgendes fragen; Hattest du ungeschützten Geschlechtsverkehr?" "N-Nein." "Ganz sicher?" "Ich glaub schon, ja." "Okay. Wie ist es dir die letzten Tage gegangen?" "Eigentlich wieder gut. So wie immer." "Das ist eine gute Nachricht. Am besten, ihr ruft mich am Montag wieder an. Ich denke, bis dahin habe ich die Auswertungen deines Blutes." "Okay, danke." "Dann auf Wiederhören." "Tschüss."

Ich lege auf und im nächsten Moment fange ich auch schon an zu weinen.

"Ach Mäuschen. Es wird alles gut." "Nein Mama," Ich weine nun noch mehr. "...das wird es nicht. Es ist weder gut, wenn ich schwanger bin noch, wenn ich einen Tumor oder gar Krebs habe." Ich zittere wegen den Schluchzer, die meine Kehle verlassen und kuschel mich an meine Mutter. "Egal was es ist, wir alle stehen immer hinter dir, vergiss das nicht, okay?" will sie wissen. Ich nicke und wische mir die Tränen weg. Jetzt kann ich auch sehen, dass meiner Mutter ebenfalls Tränen die Wangen runter fließen.

Wir lösen uns voneinander und ich gehe hoch in mein Zimmer, als mein Handy plötzlich zu klingeln anfängt. Ich gucke drauf. Zayn.

"Hallo." hebe ich ab und versuche meine Stimme nicht allzu viel zittern zu lassen. "Hey. Hast du schon die Ergebnisse der Blutprobe?" "Ja. Ich habe keinen Mangel." "Sondern?" "Keine Ahnung. Ich... Ich weiß nicht." Ich setze mich zu meinem Schreibtisch. "Claire, was ist los?"

War ja klar, dass er bemerkt, dass es mir nicht gut geht.

"Alles bestens." "Sag mir, was los ist." "Ich will dich nicht beunruhigen." "Das machst du aber gerade." Ich seufze. "E-Es...steht die Vermutung im Raum, dass...dass...ich Krebs oder einen Tumor habe." murmel ich. Einige Sekunden ist es still in der Leitung. "Ich komm." ist alles, was Zayn schließlich von sich gibt, ehe er die Leitung cuttet.

Wenige Minuten nach dem Anruf, liege ich mit einer Wärmflasche an meinen Bauch gepresst, in meinem Bett, da mich Krämpfe plagen. Meine Mutter seufzt und stellt zur Sicherheit einen Kübel neben mein Bett. "Ach Schatz. Was ist los mit dir?" Sie küsst mich auf die Schläfe und deckt mich mit der Decke mehr zu. "Versuch etwas zu schlafen." Ich nicke und durch diese angenehme Wärme dauert es auch nicht lange, bis ich einschlafe.

Durch Bewegungen an mir, werde ich langsam aus dem Schlaf geholt. Müde öffne ich die Augen, um herauszufinden, was sich bewegt.

Meine blaugrauen Augen treffen auf kastanienbraune. Zayn. Er sieht mich besorgt an, ehe er mich ohne ein Wort zu sagen, an sich zieht. Ich kuschel mich bei ihm ein. "Es wird alles gut, okay? Ich bin immer für dich da." Ich nicke und muss erneut die Tränen zurück halten.

"Schlaf weiter Engel." "Nennst du mich im ernst Engel?" frage ich schmunzelnd und schniefend zugleich. Er lächelt mich an. "Ja, weil du ein Engel bist." Meine Wangen erröten leicht, wie ich spüren kann. "Mein Engel." fügt er hinzu und zieht mich noch enger an sich. Erneut muss ich gähnen. "Jetzt schlaf schön." flüstert er und küsst mich auf den Scheitel. "Gute Nacht Zayn." hauche ich. "Gute Nacht Claire." flüstert er zurück. Nach diesen Worten verfallen wir in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Pretty broken Girl ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt