Kein Kaffee

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2 Wochen später

„Und Felix? Wie war die Winterpause so für dich? Was hat der große Felix Lobrecht so getrieben?" hörte ich Tommis Stimme aus Felix' MacBook dröhnen, als ich hinter ihm auf dem Bett in unserem Hotelzimmer lag und durch die sozialen Medien scrollte.
„Also für mich war ja nicht so wirklich was mit Winterpause, außer hier mit dem Podcast halt. Ick bin ja immer noch auf Tour. Ey übrigens, hier mal kurz was in eigener Sache: es gibt noch das ein oder andere Ticket für den Tourabschluss in 2 Wochen in Berlin. Ihr wisst, Dinge die andauernd sind: Tourabschluss." lachte er. „Also wenn ihr in Berlin wohnt und Bock habt, dann kommt doch vorbei, es wird auf jeden Fall fett. So. So viel dazu. Wo war ich? Achja, Winterpause. Ja, wie gesagt, so ne richtige Pause gab es für mich nicht. Ich hab' aber außerhalb der Shows schon echt viel rumgegammelt so."
„Im Bett meinste, oder wie?" fragte Tommi.
„Ja, also ick sach's mal so: ick hab das Bett jetzt nicht so wirklich oft verlassen." lachte Felix und ich musste schmunzeln. Was er genau damit meinte, wusste ich ganz genau. Die ganze Crew zog uns, seitdem wir das mit uns offiziell machten, regelmäßig damit auf, dass man uns nicht mehr zu Gesicht bekam. Aber hey, wir hatten ja auch einiges nachzuholen.
Ich stand aus dem Bett auf, um mir mit dem kleinen Wasserkocher in der Kochnische unseres Hotelzimmers einen Tee zuzubereiten. Felix sah mir nach und deutete mir durch Augenkontakt, dass er auch einen möchte.
„Ansonsten, gibt's sonst irgendwas neues? Ah, Tommi! Du hast bald Geburtstag und ick bin einjeladen. Dieses Jahr wurde ich nicht einfach wieder unhöflich ausgeladen wie das eine Mal." lachte Felix.
„Ja, stimmt. Das wird ne richtige Sause, Felix. Ich freu mich. Dann saufen wa' erstmal wieder so richtig schön einen." scherzte Tommi.
„Ja ey, das letzte Mal ist ja auch noch gar nicht so lange her. Was ihr nämlich nicht wisst, liebe Hackis: der Thomas und ich sind zusammen in's neue Jahr gestartet."
„Das stimmt. Allerdings warst du dann irgendwann einfach weg. Da kam kein ‚Tschüss' kein gar nix. Da war er einfach weg, der Lobrecht." erzählte Tommi. „Sach mal, wird dem feinen Herrn da Kaffee gereicht?!"
Ich hielt Felix die Tasse entgegen und winkte Tommi durch die Kamera zu.
„Hey Liv!" platzte es freudig aus ihm heraus, dann hielt er sich die Hand vor den Mund. „Ohje, sorry. Das schneiden wir raus."
„Das ist kein Kaffee, das ist Tee." berichtigte Felix ihn. „und nee, das könn' wa' ruhig drin lassen."
Erschrocken sah ich Felix an. Auch Tommi hatte einen ähnlichen Gesichtsausdruck. „Bist du dir sicher?"
„Ja, wir können die Hackis ja mal raten lassen, wer Liv ist und was sie hier in meinem Hotelzimmer macht. Dann haben die wenigstens och ma' wieder wat zutun hier. Nicht immer nur stumpf zuhören, auch mal arbeiten." lachte er. „Wo waren wir?"
„Eh, keine Ahnung. Ach ja! Mein Geburtstag."
Ich kuschelte mich mit meinem Tee zurück in's Bett und schaute nach draußen. Dicke Schneeflocken fielen vor den großen Fenstern herunter und bedeckten die Häuser, Bäume und Straßen Münchens.
Als Tommi und Felix sich verabschiedeten legte er sich neben mich.
„Dir ist klar, was du damit für Gerüchte aufwühlst, wenn ihr die Stelle nicht rausschneidet, oder?" fragte ich ihn.
„Ja, ist klar. Ich will aber auch nicht schon wieder irgendwas geheim halten müssen. Ständig darauf achten, dass wir nicht wie ein Paar aussehen, wenn wir die Straßen entlang gehen, oder aufpassen, dass man nicht irgendeine Handtasche in meinen Instagram Stories sieht. Du bist meine Freundin. Das können ruhig alle wissen und dann haben die Spekulationen um meinen Beziehungsstatus auch endlich ein Ende." sprach er. „Das ist doch okay für dich, oder?"
„Solange ich nicht irgendwelche Morddrohungen von traurigen Fans bekomme, die jetzt keine Chance mehr bei dir haben ist alles gut." lachte ich.
„Das wird schon nicht passieren." sprach er und kuschelte sich an mich. „Wie spät ist es eigentlich?"
Ich schaute auf die Uhr meines Handys. „15:34 Uhr"
„Wollen wir spazieren gehen?" fragte er und ich sah ihn verdutzt an. „Spazieren?"
„Ja. Es schneit draußen. Wann haben wir mal so viel Schnee in Berlin wie jetzt grade hier?"
Ich schaute nach draußen. „Hast recht. Frische Luft tut uns beiden bestimmt ganz gut."
„Komm, dann zieh dich an. So gerne ich dich auch nur in einem meiner Shirts bekleidet durch das Zimmer flitzen sehe, draußen ist es kalt." sprach er und als ich aufstand, um mich anzuziehen, gab er mir einen Klaps auf den Po.
„Hey!" beschwerte ich mich und lachte, während er mir nur ein verschmitztes Lächeln zu warf.

Alles albern (Felix Lobrecht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt