Action speaks louder than words

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„Wer ist diese Frau da bei Felix?" fragte ich Tommi.
„Oh, das ist Sarah, eine Freundin von mir aus Detmold." erklärte er.
„Aha." sprach ich in einer angefressenen Tonart und sah weiter zu den beiden rüber.
„Die ist super nett." erklärte er weiter.
„Die kann so nett sein wie sie will, wenn sie meinen Freund weiterhin anbaggert, haben wir hier gleich ein Problem." zischte ich.
„Wie meinst du das? Die beiden unterhalten sich doch nur." verwirrt sah Tommi zu ihnen rüber. In dem Moment strich diese Sarah Felix den Arm entlang und mir platzte der Kragen. Ich stellte mein Glas lautstark auf dem Tisch ab und ging schnellen Schrittes auf die beiden zu. „Was soll das denn hier werden, wenn's fertig ist?" fragte ich.
„Hey Baby, das ist Sarah, eine Freundin von Tommi. Sie hat mich nur grade auf meine Show vor ein paar Wochen in Bielefeld angesprochen und hat mir erzählt, wie gut sie die fand." erklärte Felix und legte seinen Arm um meine Taille.
„Aha." abwertend sah ich Sarah an, die mich breit angrinste. „Das ist ja nett von ihr." gab ich sarkastisch von mir.
„Ich dachte halt, sowas muss auch mal gesagt werden. Positives Feedback hört man doch immer gerne." grinste sie Felix an und dieser lächelte zurück.
Der merkt auch gar nichts, oder?
„Schön. Kann man auch positives Feedback geben, ohne meinen Freund mit Blicken auszuziehen?" fragte ich ironisch und beide sahen mich geschockt an.
„Ich... Ich habe nicht..." stotterte Sarah.
„Ja komm, is' gut. Ich hab's doch gesehen." machte ich klar.
„Olivia..." versuchte mich Felix zu beruhigen.
„Nee. Hast du nicht gesehen, dass er in Begleitung hier ist? Brauchst du ne Brille?" fuhr ich Sarah an und Felix' Griff um meine Taille wurde stärker.
„Hey, ich wollte hier echt keinen Stress anfangen, tut mir leid. Ich gehe mal besser." sprach Sarah und sah meinen Freund entschuldigend an.
„Ja, mach das." giftig blickte ich sie an, ehe sie sich an einen Tisch weiter weg von uns setzte.
„Komm mal mit." zischte Felix und zog mich an meinem Arm in die Toilette.
„Sag mal, tickst du noch ganz sauber?" fragte er, als er sich zu mir drehte, nachdem er die Tür hinter sich schloss. „Was ist los mit dir?"
„Was ist los mit DIR? Hast du nicht gemerkt, wie sie mit dir geflirtet hat?" fuhr ich ihn an.
„Sie hat mir doch nur ein Kompliment zu meiner Show gemacht." erklärte er sich und ich rollte mit den Augen. „Ja, na klar. Das war natürlich ihre einzige Intention."
„Warum machst du mich jetzt so blöd dafür an?! Selbst wenn sie mit mir geflirtet hat, habe ich nicht zurück geflirtet." verteidigte er sich.
„Oh, soll ich dir dafür auch noch dankbar sein? Es kann doch nicht sein, dass ich jedes Mal aufpassen muss, dass sich dir nicht irgendeine Schlampe um den Hals wirft und du's selbst gar nicht siehst!" schrie ich ihn an. Meine Reaktion war absolut überzogen und das wusste ich auch. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Es nervte mich einfach. Felix ging einen Schritt auf mich zu und drängte mich somit an die kalte Fliesenwand hinter mir. Mit seinen Händen stützte er sich an diese ab und sah mir mit einem starren Blick in die Augen. „Habe ich dir vorhin nicht etwas dazu gesagt?"
„Action speaks louder than words." sprach ich herausfordernd und hielt seinem Blick stand. Ein Funkeln in seinen Augen und plötzlich drehte er mich mit einer schnellen Bewegung mit dem Gesicht zur Wand und drückte sich gegen mich. Seine Hand fuhr unter meinen schwarzen Rock und fuhr über meinen Hintern.
„Hör auf, mich jedes Mal zu provozieren wenn wir diskutieren." zischte er mir in's Ohr.
„Sonst was?" ich drehte meinen Kopf ein Stück zu ihm und sah ihn mit einem provozierenden Grinsen an. Wissend, was mich erwarten würde. Seine rechte Hand rutschte in meinen Slip und ich zuckte unter den kreisenden Bewegungen seiner Finger zusammen. Ich stützte mich mit meinen Händen an der Wand ab und hörte kurze Zeit später das klappern seines Gürtels hinter mir. Ehe ich mich darauf vorbereiten konnte, zog er meinen Rock hoch und drang in mich ein. Seine linke Hand griff meinen Hals und fast atemlos stöhnte ich auf.

„Genug ‚Action'?" fragte er mich, als er seinen Gürtel schloss und ich mit zitterigen Beinen, angelehnt an die kalte Wand, vor ihm stand. „Hast du dich jetzt beruhigt?"
„Hm." ich nickte. „Ich weiß auch nicht, warum ich immer so durchdrehe."
„Ich weiß es." sprach er und legte seine Hände um meine Wangen. „Du hast Angst, mich zu verlieren, aber das wirst du nicht. Die anderen Frauen sind mir egal. Wann geht das endlich in deinen hübschen Kopf rein?" wärmend sah er mich an.
„Es kann sein, dass du mir das noch ein paar Mal öfter klar machen musst." sprach ich und sah ihn vielsagend an.
„Du kleiner Nimmersatt." lachte er und küsste mich. „Ernsthaft jetzt. Ich liebe dich. Mach dir keine Gedanken um die anderen Frauen, okay?"
„Okay." sprach ich resigniert. Ich schämte mich für meinen Ausraster. Ich sollte wirklich langsam mein Temperament in den Griff bekommen.
„Komm, lass uns wieder rein gehen. Tommi fragt sich bestimmt schon, wo wir sind." sprach er und gab mir einen Klaps auf den Po.
Als wir die Toilette verließen, stand Tommi ein paar Meter von uns entfernt. Wir gingen auf ihn zu und Felix legte von hinten die Hand auf seine Schulter. Tommi drehte sich erschrocken um. „Wo wart ihr?"
„Wir mussten was klären." erklärte Felix und grinste ihn an.
„Ah ja." skeptisch blickte er uns beide an. „Ist denn jetzt alles „geklärt"?"
„Yep." sprach ich. „Hattest du vorhin nicht was von Torte erwähnt?"
Beide lachten. „Ja, da hinten auf dem Tisch."
„Ich hole mir ein Stück. Möchtet ihr auch eins?"
Tommi nickte.
„Nee, ich nicht." Felix schüttelte den Kopf.
Ich ging los, um Tommi und mir ein Stück der Torte zu holen, als mein Handy in meiner Handtasche vibrierte.  Ich holte es hervor und was ich auf meinem Display sah, lies meinen Atem stoppen.
WhatsApp: Mama.

Alles albern (Felix Lobrecht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt