When Life hits you hard

14. Teil

Kleiner Zeitsprung

01.06.2022

Am 01.06. flogen alle wieder zurück nach Helsinki. Rikus linkes Auge war komplett genesen. Eine kleine Narbe würde aber für immer bleiben. Diese störte ihn und auch Samu nicht. Er strich meistens Abends sanft mit seinem Finger darüber. Er liebte Riku so sehr. Der Täter wurde leider nicht gefasst, aber Samu gab die Hoffnung nicht auf, dass er einen Hinweis in Kimis Wohnung finden würde. Er nahm sich nämlich vor, Kimi einen Besuch abzustatten. Den kleinen Schaden im Hotel bezahlte Riku ohne Murren und Knurren.

Die Abschiedstournee war somit in Deutschland beendet und auch ein sehr großer Erfolg. Nach dem Attentat an Riku, mussten natürlich alle Fans ordentlich untersucht werden, bevor sie in die Halle durften und die Security-Anzahl wurde auch erhöht. Es kam zu keinem weiteren Vorfall, also gingen auch alle davon aus, dass es kein Fan war. Es konnte nur Kimi gewesen sein. So dachte Samu und auch Riku.

Den BMW hatten sie vor dem letzten Konzert bei einem anderen BMW Händler abgeben können. Sie würden ihn zurückführen nach Berlin. Am 08.07. und 09.07 würden noch die letzten zwei Konzerte in Helsinki stattfinden, aber bis dahin hatten sie viel Zeit, um ihre Liebe weiterhin zugenießen. Einen Monat Ruhe tat jedem gut. Im Flugzeug fragte Riku, ob Samu noch mit zu ihm kommen würde, aber er wollte erst mal zu sich nach Hause und später noch Kimi einen Besuch abstatten. Riku nickte und schon landeten sie in Helsinki. Jeder fuhr mit einem Taxi zu sich nach Hause. Als Riku seine Wohnung aufschloss, erschrak er gleich, weil ihm ein Babygeschrei entgegenkam. Er lief vorsichtig in die Stube und sah, wie Juke ein kleines Baby auf Rikus Sofa wickelte. "Was machst du denn in meiner Wohnung, Juke? Und wo ist Mauri? Ist der Kleine euer Sohn?"

Juke drehte seinen Kopf zu Riku und lächelte ihn an. "Ich habe doch noch deinen Wohnungsschlüssel und da ich es noch wusste, dass du heute nach Hause kommst, habe ich die Chance ergriffen und bin zu dir gefahren, mit Finjas. Ja, der Kleine ist unser Sohn, aber Mauri ist ein Arschloch. Er hat mich schon wieder mit einer Frau betrogen. Dieses Mal werde ich aber das Trennungsjahr durchziehen und das alleinige Sorgerecht für Finjas beantragen. Er kam am 01.05.2022 zur Welt.", während er das erzählte, hatte er Finjas fertig gewickelt und legte ihn anschließend so weit nach hinten auf die Couch, damit er nicht herunterfallen konnte. Er legte noch eine Decke um ihn. "Oje, Juke. Das tut mir so leid, dass Mauri dich wieder betrogen hat."

Juke seufzte, lief auf Riku zu und nahm ihn erst mal fest in seine Arme. Anschließend setzten sie sich auf das Sofa und Juke strich Riku sanft über die Narbe im Gesicht. Sowie es Samu auch immer tat. "Was ist mit deinem Auge passiert?"

Riku erzählte Juke alles und er nahm ihn erneut wieder in seine Arme. "Hoffentlich wird das Schwein doch noch gefunden und schön ist, dass du jetzt mit Samu zusammen bist. Schade für mich."

"Warum Juke?"

"Na ja! Warum bin ich wohl hier? Ich hatte Hoffnung, dass wir wieder zusammenkommen und Finjas zusammen großziehen können", sagte er seufzend, strich Riku noch mal sanft mit seinem Finger über seine Narbe und sogar über Rikus Lippen. Nun seufzte Riku und sagte "Sorry", dass er vergeben war, aber Juke hatte plötzlich so große Sehnsucht nach Rikus weichen Lippen. Er legte einfach seine Lippen auf Rikus weiche Lippen und hoffte so sehr, dass Riku ihm keine Ohrfeige gab. Riku tat es nicht und er erwiderte sogar den Kuss, aber als Juke ihn auf das Sofa legte, schob er ihn von sich, seufzte und schüttelte dabei mit seinem Kopf. "Nicht Juke. Ich liebe Samu und ich werde ihn jetzt nicht mit dir betrügen.", er seufzte auch, stand auf, nahm Finjas an sich und legte ihn in die Babyschale. "Ich liebe dich immer noch Riku und ich weiß, dass du mich auch noch tief in deinem Inneren liebst, sonst hättest du meinen sanften Kuss nicht erwidert, aber ich wünsche dir erdenklich alles Gute mit Samu. Er ist ein großer Glückspilz, dass er dich haben darf, nachdem was er alles mit dir gemacht hat. Liebe hin oder her, aber das mit Kimi und mit seiner Ex-Verlobten wäre mir eine Nummer zu groß."

"Er hat sich ja von denen getrennt, weil er nur mich liebt."

"Okay. Mach's gut, Riku." und dann wollte er gehen, mit Finjas, aber Riku hielt ihn noch kurz am Arm fest. "Möchtest du nicht weiterhin mit mir befreundet sein?"

"Das würde auf Dauer nicht gutgehen, Riku. Sorry." Er verließ anschließend endgültig die Wohnung und legte vorher noch den Wohnungsschlüssel von Riku auf den Schuhschrank im Korridor. Riku schaute ihm traurig hinterher.

Im Treppenhaus kam Samu nach oben und Juke nach unten. Samu sah, dass er ein Baby bei sich hatte und trat somit zur Seite, damit er vorbeikam. Juke lief an ihm vorbei, aber drehte sich zu ihm herum. "Idiot."

"Wie bitte was? Ich kenne Sie nicht und ich lasse Sie durch, weil Sie ein kleines Baby haben und Sie nennen mich einfach so einen "Idiot", statt Danke zusagen. Keine gute Kinderstube gehabt, oder was?"

"Ich hatte sehr wohl eine gute Kinderstube, aber Sie eher nicht. Wie kann man Riku nur so sehr verarschen? Er kauft Ihnen das ab, dass Sie ihn lieben, aber ich nicht. Wie kann man nur mit drei Menschen gleichzeitig in einem Jahr schlafen? Pfui! Schämen sollten Sie sich." Samu schaute dadurch schockiert und ging anschließend ohne was darauf zu erwidern weiter. Er klingelte und Riku öffnete ihm gleich die Tür. "Hast du dich...", brach er ab und zog Samu schnell in die Wohnung, schloss die Tür und umarmte ihn. "Mit dir habe ich noch gar nicht gerechnet. Warst du schon bei Kimi?"

"Er war nicht da, aber kannst du mir mal sagen, warum du jetzt allen herumerzählst, dass ich in einem Jahr mit drei Menschen geschlafen habe? Und warum hast du gerade eben so traurig geschaut und den Satz nicht zu Ende gesprochen? Was wolltest du sagen, Riku?"

"Ich erzähle es doch nicht jedem. Was ist denn passiert, Samu?"

Samu erzählte von der Begegnung im Treppenhaus und Riku erzählte anschließend von Juke. "Du hast ernsthaft den Kuss von Juke erwidert? Nicht ich bin der Idiot, sondern du."

"Na Dankeschön, Samu. Bist du jetzt ernsthaft sauer auf mich, weil ich Jukes Kuss erwidert habe? Ich liebe dich und nicht Juke. Und ich habe vorhin nur so traurig geschaut, weil er mir die Freundschaft gekündigt hat und ich wollte vorhin an der Tür sagen, hast du dich doch anders entschieden, aber dann sah ich dich."

"Du warst aber nicht sehr erfreut, dass ich vor der Tür stand. Du hättest es dir doch gewünscht, dass Juke wieder zurückkommt."

"Schwachsinn, Samu. Ich habe dich freudig umarmt. Du laberst manchmal wirklich so einen Müll. Ich liebe dich und ich weiß es ganz genau, dass du mich auch liebst und dass du mich nicht verarschst. Juke war echt frech zu dir, aber dafür muss ich mich nicht entschuldigen, sondern er, aber das wird er nicht tun, weil er dich anscheinend nicht mag."

"Ist ja auch kein Wunder, wenn man ihm sowas erzählt. Ich hatte dir doch den Grund gesagt, warum ich so gehandelt habe, aber du erzählst es Juke ganz anders. Ist doch klar, dass er so von mir denkt und mich einen Idioten nennt. Und noch mal zurück zu dem Kuss. Na klar macht mich das sauer und wütend zugleich, weil man erwidert nur einen Kuss, wenn man denjenigen noch liebt. Und Juke hat recht. Du liebst ihn noch tief in deinem Inneren. Vielleicht solltest du ihm nachgehen und mit ihm zusammen sein. Mit so einem doofen Idioten, wie mit mir braucht man nicht zusammen zu sein oder lieben", sagte Samu wütend und verließ anschließend Türe knallend die Wohnung. Riku stand ein paar Sekunden geschockt da, setzte sich dann doch auf seine Couch, strich über seine Narbe und fing fürchterlich Mitweinen an. Warum traf es immer ihn? Er konnte am allerwenigsten dafür.