When Life hits you hard

26. Teil

Nach 10 Minuten stand Samu auf und wischte sich seine Tränen weg. "Ich möchte noch Joona Gute Nacht sagen und anschließend werde ich dir alles erzählen." Riku nickte, aber genau in diesem Moment hielt er schnell seine Hand vor seinem Mund und rannte ins Bad. Schwall artig übergab er sich in die Toilette. Riku war ihm gleich nach gelaufen. Er hockte sich daneben und strich ihm über den Rücken. "Mir wird das alles zu viel, Riku. Und ich hätte heute nicht so viel trinken sollen."

"Alles gut, mein Liebling. Komm ich helfe dir beim Mund ausspülen und anschließend gehst du ins Bett.", er nickte nur und Riku griff unter Samus Arme und half ihm so nach oben. Zusammen stellten sie sich vors Waschbecken und Riku half ihm beim Mund ausspülen. Anschließend liefen sie zusammen ins Schlafzimmer. Samu schaute traurig, als er sah, dass Joona schon schlief. "Ich konnte ihm nicht mal Gute Nacht sagen."

"Das ist doch nicht schlimm, Samu. Er wird es dir nicht übel nehmen, wenn er morgen früh aufwacht. Er ist noch so klein. Und jetzt ab mit dir ins Bett.", erneut nickte er, zog sich bis auf die Boxershorts aus, legte sich ins Bett und schlüpfte unter die Decke. Riku wollte sich gerade daneben legen, als Samu erneut würgte. Er rannte schnell ins Bad und holte einen Eimer für Samu. Zurück im Schlafzimmer hielt er ihm den Eimer unter seinem Gesicht und er übergab sich erneut. Riku reichte ihm anschließend ein Taschentuch und er putzte sich damit seinen Mund sauber. Nachdem er fertig damit war, legte er sich hin und schloss seine Augen. "Sorry, Süßer. Ich bin so müde und ich habe keine Kraft mehr dir vom Gespräch mit Juke zu erzählen. Kannst du bitte Juke zurückrufen? Er wird dir bestimmt alles erzählen."

"Kein Thema, mein Liebling. Schlaf ruhig. Ich werde Juke anrufen.", er nickte und schlief gleich ein. Riku machte anschließend den Eimer sauber, lief in die Stube und rief Juke an. Er erzählte Riku alles. {"Oh mein Gott, Juke. Sie wollte noch einen Anschlag auf mich ausüben."}

{"Ja, Riku, aber sie wird dir nie wieder was antun können. Sie wird auf jeden Fall 10 Jahre lang in den Knast gehen und anschließend kommt sie in eine psychiatrische Klinik."}

{"Das ist sehr gut und wegen Samus Tochter Sia, würde ich selber erst mal noch mal einen Vaterschaftstest machen lassen. Die Haarprobe kann ja auch von einem anderen Mann gewesen sein und sie hat nur Samus Namen angegeben."}

{"Das gleiche haben sich die Großeltern und das Jugendamt vorhin auch so gedacht und mich angerufen. Samu soll morgen früh zu seinem Hausarzt gehen und eine Speichelprobe abgeben. Die Adresse an welchem Labor der Hausarzt es senden soll, schicke ich Samu morgen früh per WhatsApp zu, weil die Großeltern gehen morgen früh auch mit Sia zum Hausarzt. Die Ärzte sollen die Probe an das gleiche Labor senden und eine kleine Benachrichtigung dazu schreiben. Diese Benachrichtigung sende ich auch morgen. Und die Großeltern zeigen Sia schon mal ein paar Bilder von Samu. Das Internet ist ja voll mit Bildern von ihm. Wenn er wirklich der Vater sein soll, würde die Oma erst mal für ein paar Tage mit nach Helsinki fliegen, damit es Sia nicht so schwer hat, sich an Samu zu gewöhnen. Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Riku. Und sag Samu eine Gute Besserung und auch eine gute Nacht, wenn er noch mal aufwacht, bevor es morgen ist."}

{"Mache ich, Juke und das andere klingt sehr gut. Wir werden morgen früh zu seinem Hausarzt gehen. Ich wünsche dir auch eine Gute Nacht. Danke. Bis morgen. Bye."}

{"Bis morgen. Bye."}, sie legten auf und Riku verschwand auch ins Bett. Samu und auch Joona schliefen tief und fest. Er strich Samu über den Kopf, schmiegte sich an ihm und schlief auch ein.

Am frühen Morgen stand Samu schnell auf, weil er sich erneut übergeben musste. Er fühlte sich aber nicht mehr so schwach, wie gestern Abend und somit konnte er alleine wieder aufstehen und seinen Mund ausspülen. Anschließend legte er sich wieder ins Bett, rollte sich zusammen und fing mitweinen an. Riku wurde dadurch wach, schmiegte sich an ihm und strich ihm über seinen Kopf. "Scht, alles wird wieder gut."

"Ich weiß nicht, Riku. Mir geht es gar nicht gut. Das wird mir alles zu viel."

"Hast du dich erneut übergeben?", er nickte und Riku stand auf und holte aus seiner Tasche eine kleine braune Flasche. "Nimm davon 10 Tropfen. Das wird deinen Magen beruhigen. Diese Tropfen nehme ich immer zur Beruhigung, wenn ich zu viel Stress habe und es auf meinen Magen geht." Samu nickte, öffnete seinen Mund und Riku tröpfelte 10 Tropfen auf seine Zunge. Er schloss seinen Mund, schluckte sie und Riku stellte die Tropfen auf Samus Nachttisch. Anschließend schmiegte er sich wieder an Samu und erzählte ihm von dem Gespräch mit Juke.

"Mh, ich fühle mich echt nicht so gut. Kannst du bitte zu meinem Hausarzt gehen, ihm alles erzählen und mir so einen Behälter mitbringen, wo ich eine Speichelprobe reinmachen kann und du gibst sie ihm anschließend ab?"

"Klar, das mache ich sehr gerne für dich. Soll ich mal nachschauen, ob du schon eine WhatsApp Nachricht von Juke hast?"

"Danke. Ja, du kannst nachschauen, aber da wird noch nichts gekommen sein, weil Deutschland ist eine Stunde zurück und hier ist es gerade mal 8 Uhr und in Deutschland 7 Uhr. Die waren sicherlich noch nicht mit Sia beim Hausarzt. Meiner öffnet auch erst um 8 Uhr und so wird es auch in Deutschland sein."

"Okay", sagte Riku und lief in die Stube. Samu hatte recht. Juke hatte noch keine WhatsApp Nachricht geschickt. Riku zog sich aber trotzdem an, gab Samu noch einen Kuss und machte sich auf den Weg zu Samus Hausarzt. Joona schlief noch tief und fest und das war Samu auch recht, weil er hatte gerade keine Kraft, um Joona aus seinem Bett zu heben. Beim Hausarzt erzählte Riku alles und er bekam ein Röhrchen mit für Samus Speichelprobe. Er lief wieder nach Hause, öffnete die Wohnungstür und hörte gleich, wie Joona "Dada" sagte. Riku lief ins Schlafzimmer und sah, dass Samu noch mal eingeschlafen war. Er nahm Joona an sich. "Dein Papa schläft noch. Er fühlt sich gar nicht gut. Ich werde dich jetzt anziehen und dann frühstücken wir zusammen. Okay?", er nickte, sagte "Iku" und Riku gab ihm daraufhin einen Kuss auf die Wange.

Nach 10 Minuten saßen sie zusammen in der Küche und Riku schmierte für Joona ein Brötchen. Während sie frühstückten bekam Samu eine WhatsApp Nachricht. Riku las sie durch und schrieb in Samus Namen "Danke". Anschließend räumte Riku die Küche auf und Joona spielte in der Zeit mit seinem kleinen Feuerwehrauto auf dem Boden. Nachdem er fertig war, lief er zu Samu ins Schlafzimmer und weckte ihn. "Kannst du bitte die Speichelprobe machen? Ich möchte sie gerne zu deinem Hausarzt bringen, weil Juke hat eine WhatsApp Nachricht gesendet und jetzt kann ich deinem Hausarzt auch die Daten zeigen und er kann dann die Speichelprobe an das deutsche Labor senden mit der Benachrichtigung." Samu nickte nur und machte die Speichelprobe. Anschließend legte er sich wieder hin und schlief erneut ein. Er war echt fertig. Riku hob Joona auf seine Arme und lief mit ihm zur Arztpraxis. Er gab die Speichelprobe ab und zeigte ihm auch die WhatsApp Nachricht. Der Hausarzt notierte sich alles und er würde es auch gleich verschicken. Riku verließ nach 10 Minuten mit Joona die Arztpraxis, lief kurz nach Hause, legte das Handy von Samu auf seinen Nachttisch, nahm die Autoschlüssel von Samus Auto an sich und fuhr anschließend mit Joona zu Kimi. Er wollte unbedingt den Buggy abholen und er nahm Samus Auto, weil der Kindersitz darin war und er ihn nicht wieder in sein Auto einbauen wollte.

Angekommen bei Kimi, nahm Riku nicht nur den Buggy mit, sondern auch einen Hochstuhl. Das ging alles recht schnell und somit fuhr er wieder nach Hause. Zwei Straßen entfernt von Samus Wohnung, nahm jemand Riku die Vorfahrt. Er hatte Riku von rechts und er hätte anhalten müssen, aber er fuhr weiter und somit fuhr er in die Fahrerseite von Samus Auto. Riku war sofort bewusstlos und der Airbag war auch aufgegangen. Joona brüllte hinten wie am Spieß und der Unfallverursacher rief sofort einen Krankenwagen. Er kam glimpflich davon. Er nahm auch Joona aus seinem Kindersitz. Ihm war auch nichts passiert. Der Kindersitz war hinter dem Beifahrersitz. "Sie kommen gleich und sie werden deinem Vater helfen", sagte er, aber Joona schrie weiter. Er ließ sich von ihm nicht beruhigen. Als der Krankenwagen mit Blaulicht durch die Straßen fuhr, schreckte Samu hoch, schaute sich panisch um und schrie die Namen von Joona und Riku. Als ob er es in seinem Unterbewusstsein spürte, dass was mit seinen Lieblingen nicht stimmte.