12. Teil

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Im Hotel verschwand Riku erst mal schnell ins Badezimmer. Samu setzte sich auf das Bett und seufzte, weil er Riku im Badezimmer weinen hörte. Es war einfach alles zu viel für Riku. Samu erhob sich und lief auch ins Bad. Er wollte Riku trösten und ihn nicht so lange alleine lassen, obwohl Riku es zu ihm im Auto sagte, dass er kurz Zeit für sich brauchte, aber weil Riku so sehr weinte, konnte Samu nicht anders. Er musste zu ihm gehen.

Riku stand am Waschbecken, schaute in den Spiegel und weinte dabei. Samu stellte sich hinter ihm, legte seine Arme um Rikus Bauch und sein Kopf ruhte auf Rikus Schulter. Riku legte seine Arme auf Samus Arme und streichelte sanft darüber. "Es tut mir leid, Süßer. Bitte weine nicht mehr. Ich liebe dich so sehr und es tut mir weh, dich weinen zuhören. Kommst du bitte mit ins Zimmer." und dabei küsste er Rikus Wange.

"Mir tut es auch leid, Samu. Wir sollten in Zukunft über alles reden. Okay? Und ich liebe dich auch so sehr und ja, wir können jetzt zurück ins Zimmer gehen.", er nickte, ließ Riku los und lief mit ihm zusammen ins Zimmer. Dort legten sie sich ins Bett und schauten sich an. "Riku?"

"Ja, Samu. Was möchtest du wissen?"

"Hattest du auch schon mal eine Beziehung mit einem Mann gehabt? Weil du kennst dich so gut aus in Sachen Liebe mit einem Mann und du bist auch sehr sanft und feinfühlig dabei."

"Ja, nachdem ich mich von meiner Frau getrennt hatte, zog ich ja gleich von zu Hause aus und suchte mir eine eigene Wohnung. Dieses eine Scheidungsjahr mussten wir ja nicht zusammen im Haus verbringen. Ich lernte im Januar 2021 Juke kennen und ich verliebte mich sofort in ihn. Er war wirklich sehr zärtlich und er hat mir vieles beigebracht, aber leider hielt diese Beziehung nur 6 Monate, weil Juke wieder zu seinem Ehemann zurückging. Sie hatten auch dieses Trennungsjahr, aber ihre Liebe zueinander war doch noch recht stark ausgeprägt und somit verließ er mich und ging zurück zu Mauri. Wir blieben aber gute Freunde und ab und zu treffe ich mich auch noch mit Juke und Mauri."

"Oh wow, aber du hast doch keinen flotten Dreier mit ihnen?", grinste Samu und Riku schüttelte dadurch belustigt seinen Kopf. "Woran du gleich wieder denkst. Wir sind einfach gute Freunde geblieben und mit Mauri verstehe ich mich auch gut. Sie werden demnächst Eltern von einem kleinen Jungen. Die Mutter ist gerade mal 16 Jahre alt und sie gibt ihren Sohn zur Adoption frei."

"Das klingt doch alles sehr gut, Riku, aber du liebst Juke nicht mehr?"

"Nein, ich liebe dich, du süßer Spinner", grinste Riku und rollte sich auf Samu. Er liebkoste seinen Hals und seine Ohren. Samu schmunzelte dadurch und strich ihm über seinen Rücken. "Möchtest du auch mal mit mir zusammen Kinder adoptieren, Riku?"

"Sehr gerne, Samu, aber das hat noch Zeit. Wir sind gerade frisch zusammengekommen und sollten erst mal unsere Beziehung in vollen Zügen genießen. Und für eine Adoption müssten wir auch verheiratet sein. Aber wie gesagt, alles zu seiner Zeit", sagte Riku und küsste Samu sanft weiter. Er nickte und genoss die Zärtlichkeiten von Riku.

Am nächsten Tag hatten sie noch mal einen Auftritt in München.

Riku schaute von hinten nach vorne zur Bühne. Sein Blick war ängstlich und das sah Samu ihm gleich an.

Er stellte sich hinter ihm, küsste sanft seinen Nacken und strich mit der rechten Hand über seine Wange. "Was ist los, Süßer? Du schaust so ängstlich nach vorne zur Bühne."

"Ich habe so ein komisches Gefühl in meiner Magengegend, dass Kimi wieder beim Konzert ist."

"Nein, Süßer. Der ist gestern nach Hause geflogen. Ich habe ihm eine ordentliche Ansage gemacht." und dabei küsste er Rikus Nacken weiter. Er nickte und seufzte zugleich, weil er sich nicht so sicher war, dass das stimmte. Dieses Gefühl blieb bei Riku während des ganzen Konzertes. Am Schluss stimmte Samu Lifesaver an und Riku schloss dabei seine Augen. Er war wieder vollkommen vertieft in seinem Gitarrenspiel.

Während Samu sang, schaute er Riku glücklich an und plötzlich geschah es. Ein fürchterlicher Aufschrei von Riku, ein Aufschrei von den Fans und vollkommen aufgelöste Bandmitglieder die sofort zu Riku stürzten. Samu war natürlich als Erster bei Riku. Er legte seine Arme schützend, um ihn und Riku hielt sich weiter schreiend sein Auge mit einer Hand zu. Blut tropfte nach unten. Sanitäter stürzten auf die Bühne, Securitys führten die Fans nach draußen und Samu schrie über die Bühne, dass sie sofort den Schützen finden sollten. Neben Riku lag ein Stein. Er traf ihn ins Gesicht.

Alle Fans wurden somit am Ausgang kontrolliert. Riku wurde von den Sanitätern versorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Samu wich in der Zeit nicht von seiner Seite. Im Krankenhaus musste Samu draußen warten, während Riku versorgt wurde. Er hatte fürchterliche Schmerzen am linken Auge. Die Ärzte spritzten ihm was gegen seine Schmerzen und nähten anschließend unter seinem linken Auge die Platzwunde. Der Stein traf halber sein Auge und den Wangenknochen unter seinem Auge. Samu lief unruhig den Gang auf und ab. Wie konnte nur sowas passieren? Die Fans wurden doch alle am Eingang kontrolliert. War es überhaupt ein Fan? Diese Gedanken machte sich Samu und riss dabei seine Augen auf.

Mikko traf in diesem Moment im Krankenhaus ein. "Was ist los, Samu? Warum schaust du so schockiert?"

"Haben die Securitys was gefunden? War es ein Fan? Aber ich denke eher, dass Kimi wieder Vorort war und er den Stein gezielt zu Riku schoss."

"Sie haben nichts bei den Fans gefunden, aber du könntest recht haben mit Kimi, weil man fand eine Zwille auf dem Boden vor der Bühne. Die hat der Schütze wohl verloren, als er schnell die Halle verließ. Die Polizei untersucht jetzt alles. Hoffentlich hat der Täter Fingerabdrücke auf der Steinschleuder hinterlassen."

"Ja, hoffentlich und ich gehe 100 % davon aus, dass es Kimi war. Dieses ARSCHLOCH.", schrie Samu und in diesem Moment ging die Tür auf und ein Arzt lief auf Samu und Mikko zu. "Bitte schreien Sie nicht so hier herum. Das hier ist ein Krankenhaus und kein Fussball-Feld."

"Sorry, Doc. Wie geht's meinem Partner?", fragte Samu. "Er liegt noch geschockt auf der Behandlungsliege und starrt dabei mit dem rechten Auge die Decke an. Wir haben Herrn Rajamaa Schmerzmittel verabreicht und seine Wunde am linken Auge versorgt. Wir mussten die Platzwunde unter seinem Auge nähen und sein Auge ist ganz Blutunterlaufen. Er soll den Verband auf seinem Auge lassen und die Augenklappe auch. Sie können ihn nach einer halben Stunde mit nach Hause nehmen. Die Fäden sollten nach 10 Tagen gezogen werden. Und sein Auge wird wieder vollkommen genesen. Er wird nicht auf dem linken Auge erblinden, aber momentan sieht er halt nichts. Das wird aber wieder und man kann vom Glück reden, dass er sein Auge zu hatte, als er vom Stein getroffen wurde. Sonst wäre es schlimmer ausgegangen. Reden Sie bitte noch Mal mit ihrem Partner Herr Haber, weil uns hat er überhaupt nicht richtig zugehört und immer wieder gesagt, dass er jetzt für immer blind auf dem Auge ist. Natürlich hat er auch bitterlich geweint. Wir geben Ihnen noch ein Rezept für Schmerztabletten mit. Die soll er auf jeden Fall nehmen." Samu nickte traurig, reichte dem Arzt die Hand und lief anschließend mit Mikko zusammen in den Behandlungsraum.

When Life hits you hardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt