17. Teil

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Die letzten paar Meter nahm Samu Joona auf seine Arme. Er lief die Treppe hoch und klingelte bei Riku. Er öffnete ihm die Tür und schaute gleich nicht schlecht. "Wer ist der kleine Mann auf deinem Arm und warum hast du so lange gebraucht? Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.", grinste er und Samu schob Riku rein, schloss die Tür mit seinem Fuß, schob Riku weiter zum Sofa und setzte sich anschließend mit ihm und Joona hin.

Er erzählte ihm alles und Joona sagte in der Zeit erneut "Mama". "Ja, zu ihr bringen wir dich gleich, du kleiner Hosenmatz. Und zu dir, Samu. Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du kannst Joona doch nicht einfach mitnehmen. Das ist Kindesentführung. Auch wenn er dein Sohn ist, macht man sowas nicht. Du hättest mit Etel zusammen zu deinem Hausarzt gehen können. Warum machst du immer alles auf Biegen und Brechen? Musst du immer mit dem Kopf durch die Wand."

"Bist du fertig mit motzen? Ich möchte ihn ja zu Etel zurückbringen, aber ich wollte ihn dir erst zeigen. Man eh. Warum machst du mich so zur Sau vor meinem Sohn?"

"Ach Mensch, Samu. Joona ist noch so klein, er versteht das doch noch gar nicht, aber er möchte zu seiner Mama und du hättest ihn nicht einfach mitnehmen dürfen. Komm wir gehen jetzt zu Etel. Bete, dass sie dich nicht angezeigt hat. Und ich meine das doch nicht böse, Samu. Ich liebe dich, aber das war sehr dumm von dir." Samu hatte dann doch ein Einsehen und nickte. Anschließend machten sie sich auf den Weg zu Etel. Sie öffnete gleich freudig die Tür und wischte ihre Tränen weg. Samu überreichte ihr Joona und sie drückte ihn fest an sich.

"Es tut mir leid, Etel, dass ich Joona einfach mitgenommen habe, aber ich war so schockiert und habe nur noch an mich gedacht. Hoffentlich hast du mich nicht angezeigt?"

"Warum sollte ich das tun, Samu? Ich bin schon davon ausgegangen, dass du mir Joona nachdem Hausarztbesuch wieder zurückbringst."

"Und warum hast du dann geweint?"

"Weil du so wütend warst und ich auch auf mich, weil ich Joona vor dir verheimlicht habe. Und ich war auch geschockt, dass du ihn so einfach aus dem Einkaufswagen nimmst, obwohl ich Nein gesagt habe. Wir hätten ja zusammen zum Hausarzt gehen können, aber jetzt bist du ja hier mit Joona und darüber bin ich sehr froh. Du wirst doch alles versuchen, dass Joona nicht an die Öffentlichkeit gelangt?"

"Natürlich, Etel. Meine Privatsphäre geht niemanden was an. Und Sorry, noch mal."

"Alles gut. Möchtest du Joona am Wochenende bei dir haben?"

"Sehr gerne, aber wird er bei mir bleiben?"

"Du hattest ihn doch gerade auch bei dir. Hat er geweint?"

"Nein, aber er hat mehrmals nach dir gefragt."

"Das ist doch ganz normal, Samu. Also, wenn du ihn übers Wochenende bei dir haben möchtest, habe ich kein Problem damit. Ich habe ein Reisebett und ich werde dir auch alle Sachen mitgeben, die er benötigt."

"Das ist echt lieb von dir, Etel. Dankeschön. Und ich nehme ihn sehr gerne an diesem Wochenende.", sie lächelte und Samu und Riku verabschiedeten sich bei Etel und bei Joona und wollten gehen, aber Joona sagte noch zum Abschied "Dada" und winkte. Samu hatte sofort Tränen in seinen Augen. "Woher kann er das mit Dada? Hast du ihm mal was von mir erzählt?"

Sie nickte lächelnd. "Ich habe ihm Bilder von dir gezeigt und gesagt, dass du sein Papa bist."

"Deswegen schmiegte er sich vorhin gleich an mich?", sie nickte. "Danke, Etel.", und dann liefen sie endgültig nach Hause.

Zuhause bei Riku angekommen, schnappte Samu sich seinen Rucksack und küsste Riku zärtlich. "In zwei Stunden bei mir Zuhause. Mach dich schick für mich. Und wenn du magst, kannst du gerne ein paar Sachen von dir Einpacken und sie mitbringen. Du wirst doch sicherlich bis zum Sonntag bei mir bleiben?"

"Sehr gerne, Samu, aber was hast du jetzt vor? Warum soll ich mich schick machen und in zwei Stunden zu dir kommen? Du kannst doch auch hier für uns was kochen."

"In zwei Stunden bei mir, Süßer. Bis dann.", grinste Samu und verschwand aus Rikus Wohnung. Er schaute ihm kurz verwirrt hinterher, aber dann konnte er es sich denken, was Samu vorhatte. Riku lächelte, drehte an seinem Verlobungsring und verschwand anschließend unter die Dusche. Er rasierte sich überall. Riku wollte wirklich schön für Samu Aussehen und lästige Haare im Gesicht und im Intimbereich störten da. So fand es auf jeden Fall Riku.

Nachdem er fertig mitduschen war, packte er für sich noch ein paar Sachen zusammen und schaute anschließend auf seine Uhr. Eine halbe Stunde hatte er noch und somit machte er noch ein bisschen seine Wohnung sauber, nahm anschließend seine Tasche und seine Autoschlüssel zur Hand, verließ seine Wohnung und schloss die Tür ab. Dann fuhr er mit seinem Auto zu Samu.

Samu hatte in der Zeit ein leckeres Essen gezaubert und er hatte seine Küche komplett mit Kerzen eingedeckt. Überall stand eine rote Kerze. Als es an seiner Wohnungstür klingelte, öffnete er sie gleich, zog Riku in seine Arme und schloss wieder seine Tür. "Da bist du ja, mein Süßer. Pünktlich auf die Minute und du siehst sehr gut aus. Und dein Duft. Mh! Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen, aber das hebe ich mir für später auf. Komm bitte mit in die Küche.", er nickte grinsend und lief mit Samu zusammen in die Küche.

In der Küche klappte ihm sofort seine Kinnlade herunter. "Wow, Samu. Das sieht wunderschön aus und du hast Preiselbeeren mit Kartoffelbrei und Rentierfleisch gekocht. Das ist eine Spezialität und ich liebe es. Und du siehst auch schick aus. Was hast du vor Samu?"

"Ich weiß, dass du es liebst und deswegen habe ich es gekocht. Setze dich bitte auf den Stuhl, gib mir kurz noch mal deinen Verlobungsring und höre mir zu, Süßer." Riku nickte eifrig, gab ihm den Ring und setzte sich hin. Anschließend kniete Samu sich zum zweiten Mal vor Riku, nahm seine Hand in seine und sprach ein paar wunderschöne Worte zu ihm.

"Schon von der ersten Minute an wusste ich, dass du die Person bist, mit der ich mein Leben verbringen möchte.

Du bist in den letzten Jahren ein wichtiger Teil von mir geworden. Ohne dich fühle ich mich nicht vollkommen.

Mein gesamtes Leben wäre schöner mit der Gewissheit, dass auch du den nächsten Schritt mit mir wagen möchtest.

Ich kann mir mein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Ich möchte alt mit dir werden und eine Familie gründen. Deshalb die Frage: Willst du mich heiraten?" Riku hatte davon Tränen in seinen Augen und Samu auch. Er zog ihn nah zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. "Ja, ich will dich heiraten. Ich liebe dich, Samu. Die Worte von dir waren sehr schön. Ich habe leider nichts vorbereitet."

"Das ist doch nicht schlimm, Süßer. Es reicht mir vollkommen aus, dass du mich liebst und dass du mich heiraten wirst." und dann schob Samu den Ring auf Rikus Finger und reichte ihm den Ring von sich selber und anschließend tat Riku das gleiche bei ihm. "Du bist so süß, Samu."

"Du auch, Süßer und ich liebe dich so sehr, Riku.", noch mal verschmelzten ihre Lippen miteinander und anschließend nahmen sie das leckere Essen zu sich. Dabei schauten sie sich immer wieder verliebt in die Augen.

When Life hits you hardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt