When Life hits you hard

30. Teil

Samu lief wieder ins Schlafzimmer, steckte das Ohren-Thermometer vorsichtig in Rikus Ohr und wartete auf das Pieps-Signal. "39,5, Süßer. Setze dich mal bitte auf und nimm eine Schmerztablette. Diese hilft auch gegen das Fieber.", er tat es und nahm die Tablette ein. "So und nun schaue ich mir deinen Oberschenkel an.", er nickte und Samu legte die Decke beiseite.

Vorsichtig strich er darüber. Riku verzog dadurch erneut sein Gesicht und wimmerte dabei. "Das tut fürchterlich weh, Samu."

"Süßer, dein Oberschenkel ist sehr geschwollen und blau, aber da ist nichts drin. Auf jeden Fall spüre ich nichts. Vielleicht hast du dich verlegen und einen Krampf im Oberschenkel. Das kann auch sehr schmerzhaft sein."

"Das kann sein, Samu. Und warum habe ich jetzt Fieber?"

"Vielleicht auch noch eine Reaktion auf den Unfall."

"Okay. Ich bin noch sehr müde, Samu."

"Dann schlaf weiter, mein Süßer. Die Tablette wird bald helfen und danach geht es dir besser."

"Ich hoffe es, weil mein Oberschenkel tut immer noch sehr weh."

"Soll ich es mal mit einer leichten Massage probieren?"

"Lieber nicht. Jede Berührung tut weh. Ich versuche mal weiter zuschlafen. Vielleicht hast du recht und es ist danach wirklich besser."

Samu nickte, gab Riku einen Kuss und er schloss anschließend seine Augen. Erneut schlief er ein und Samu verließ beruhigend das Schlafzimmer. In der Küche ließ er noch mal zwei neue Kaffees aus der Kaffeemaschine, weil die ersten waren schon kalt und er wollte sie nicht in der Mikrowelle aufwärmen. Anschließend lief er mit den Kaffeetassen in die Stube. Er reichte davon eine an Juke weiter und setzte sich hin. "Wie geht es ihm? Wie hoch ist sein Fieber und hat er was im Oberschenkel?", fragte Juke.

"Er schläft jetzt. Sein Fieber liegt bei 39,5. Ich vermute, dass das von dem Unfall kommt, genauso wie die Kopfschmerzen und das Erbrechen, was er vor dem Schlafen hatte und jetzt weg war. Das Fieber wird auch mit der Tablette sinken und ich vermute, dass er sich verlegen hat und somit einen Krampf in seinem Oberschenkel hat, weil ich fühlte da nichts. Er ist sehr geschwollen und blau, aber es ist kein Fremdkörper drin."

"Bist du dir da sicher, Samu? Da sein Oberschenkel sehr geschwollen ist, spürt man als Laie keinen Fremdkörper. Wie sind seine Schmerzen?"

"Anscheinend sehr schmerzhaft, weil er verzog sein Gesicht schon, als ich seinen Oberschenkel nur leicht berührte."

"Du hast seinen Oberschenkel gar nicht richtig abgetastet?"

"Nein! Ich wollte ihm nicht weiter weh tun."

"Oh Samu", sagte Juke nur, legte Finjas ganz weit nach hinten auf das Sofa und lief anschließend ins Schlafzimmer. Samu schaute ihm verwirrt nach.

"Oh Shit, Samu. Ruf den Notarzt an. Rikus Gesicht ist ganz rot und sein Fieber scheint gestiegen zusein, statt gesunken. Er krampft und glüht", schrie Juke aus dem Schlafzimmer und Samu sprang dadurch auf, nahm sein Handy zur Hand und rief den Notarzt an. Sie versprachen schnellstmöglich vorbeizukommen. Anschließend lief Samu ins Schlafzimmer und fing beim Anblick von Riku Mitweinen an. "Es tut mir so leid, Juke, dass ich nicht gleich den Notarzt angerufen habe."

"Scht, Samu. Es ist nicht deine Schuld. Du bist doch kein Arzt. Die Ärzte im Krankenhaus sind Schuld daran. Sie haben was übersehen bei der Untersuchung. Während du mit dem Notarzt telefoniert hast, habe ich Rikus Oberschenkel abgetastet und ich spüre ganz leicht was spitzes. Es könnte sein, dass er einen Glassplitter in seinem Oberschenkel hat. Das würde auch das plötzliche hohe Fieber erklären und den Krampfanfall. Das Glas könnte von der Fensterscheibe von deinem Auto sein, weil die ist ja zersplittert durch den Aufprall."

Samu nickte, weinte aber trotzdem weiter bis der Notarzt eintraf. Er war einfach mit seinen Nerven am Ende. Juke hatte bei Riku noch kalte Umschläge gemacht und somit hörte der Fieberkrampf auf. Samu war dazu nicht mehr in der Lage. Er hatte mittlerweile Joona und Finjas auf seine Arme. Die Sanitäter nahmen Riku mit ins Krankenhaus und Juke nahm Samu anschließend fest in seine Arme. "Alles wird wieder gut, Samu. Du legst dich jetzt hin und ruhst dich aus. Gib mir die Kinder. Ich bleibe solange bei dir, bis das Krankenhaus anruft. Okay?"

"Okay. Danke, Juke." und dann reichte er ihm die Kinder. Samu legte sich hin und weinte bitterlich weiter. Er war wirklich fertig und er machte sich große Vorwürfe, dass er nicht gleich den Notarzt angerufen hatte. Juke spürte das, dass Samu so dachte und somit setzte er sich neben Samu, strich ihm immer wieder über den Rücken und sagte sanft zu ihm, dass er keine Schuld daran hätte und alles gut werden würde. Samu nickte und schlief anschließend ein.