When Life hits you hard

48. Teil

Am 2.07.2022 konnten sie das Mökki beziehen. Die Umbauarbeiten waren abgeschlossen und die drei Kinderzimmer wurden auch währenddessen neu gestrichen. Die Kinder waren heute bei Oma Eve. Samu und seine fleißigen Helfer trugen die Möbel ins Mökki und Riku sollte sich eigentlich nur um die Anziehsachen kümmern und was auch nicht zu schwer war, aber er wollte auch beim Möbel tragen helfen.

Immerhin wurde seine Wohnung auch gerade ausgeräumt. Samu trug gerade einen Schrank mit Karri nach unten. Währenddessen schlüpfte Riku an den Beiden vorbei. Samu sah ihn natürlich. "Süßer, was machst du denn hier? In deiner Wohnung sind nur noch Möbel und die sollst du nicht nach unten tragen."

"Ich schaffe das schon. Mir geht es gut. Meine Wunde ist verheilt und die Fäden wurden auch schon gezogen. Also alles gut, Liebling. Bitte lass mich euch helfen."

Samu seufzte, nickte aber anschließend doch.

Riku lächelte und verschwand nach oben. "Dem ziehe ich den Hosenboden stramm, wenn irgendetwas passiert", sagte er zu Karri. "Ach Samu. Wenn Riku sagt, das es ihm gutgeht, dann ist das auch so. Denke bitte positiv."

"Du hast ja recht, Karri. Lass uns weitermachen", er nickte und schon war der Schrank im Umzugswagen. Sie liefen wieder nach oben in Rikus Wohnung. Tomi und Riku trugen gemeinsam einen weiteren Schrank nach unten. Samu schaute Riku skeptisch hinterher, weil Riku leicht humpelte.

"Riku, was ist passiert?"

"Nichts, Samu. Es ist alles in Ordnung."

"Soll ich dir gleich vor versammelter Mannschaft den Hosenboden stramm ziehen oder erst später? Warum lügst du mich an? Ich sehe es doch ganz deutlich, dass du humpelst", er schluckte dadurch und stellte erst mal zusammen mit Tomi den Schrank auf der Treppe ab. Riku drehte sich langsam zu Samu und schaute ihn dabei in seine Augen. "Ich höre, Riku."

"Man eh! Beim hochheben von diesem Schrank hat es leicht gezogen an meiner Wunde und ich habe mich auch noch gestoßen an meinem linken Bein, aber es ist nichts passiert. Wir können weitermachen, Samu. Wirklich. Bitte!"

"Okay, aber wenn die Schmerzen schlimmer werden, hörst du sofort auf. Verstanden?"

"Verstanden, Papa", sagte Riku grinsend und drehte sich wieder um. "Freche Nudel", sagte Samu auch grinsend und verschwand in die Wohnung mit Karri. Riku hob wieder gemeinsam mit Tomi den Schrank an und dabei spürte er wieder einen Schmerz an seiner Wunde. Er kniff kurz seine Augen zusammen und verzog dabei sein Gesicht. Somit unterdrückte er den Schmerzschrei, der eigentlich rauswollte. "Alles gut, Riku?"

"Ja, alles ist gut, Tomi. Lass uns den Schrank endlich in den Umzugswagen stellen", er nickte und sie liefen mit dem Schrank nach unten.

Am Nachmittag waren dann alle Möbel von Rikus Wohnung in Samus Mökki aufgestellt. Das Doppelbett von Rikus Wohnung wurde im Schlafzimmer aufgestellt, weil Samus Doppelbett blieb in seiner Wohnung in Helsinki. Von dort wurden nur die Kindermöbel mitgenommen. Sia bekam im Mökki auch wieder ein wunderschönes Prinzessinnen Kinderzimmer. Joona bekam ein neues Bett, Wickelkommode und noch vieles mehr. Sein Kinderzimmer wurde komplett neu eingerichtet. Sie wollten ihn nicht auf Dauer in dem Reisebett schlafen lassen.

Das dritte Zimmer bekam Marja. Sie konnte es sich auch frei gestalten, so wie sie es wollte. Sie räumte gerade ihre Anziehsachen in ihrem neuen Schrank ein. Sie half mit beim Umzug. Marja war somit nicht bei Oma Eve. Am späten Nachmittag fuhren die Helfer nach Hause, weil alles fertig war. Am Sonntag würden alle noch mal wieder kommen. Samu und Riku hatten sie zur Einzugsfeier eingeladen. Marja kam gerade aus ihrem Zimmer. Sie wollte sich was zu Trinken holen. Riku stellte gerade ein paar Bilder in die Anbauwand. Plötzlich krallte er sich am Schrank fest, weil ihm schwarz vor Augen wurde. Marja sah das und dadurch lief sie schnell zu ihm.

"Papa, was ist los?"

"Mir ist gerade so schwindelig."

Sie packte ihren Vater unter die Arme und lief langsam mit ihm zum Sofa. In der Zeit kam Samu in die Stube. Er war vor ein paar Minuten auf der Toilette. Als er die Zwei sah, lief er auch schnell zu ihnen, nahm Riku an sich und setzte ihn hin. Riku verzog beim Hinsetzen sein Gesicht. Er hatte auch zusätzlich Schmerzen an seiner Wunde. "Was ist passiert?", fragte Samu.

Riku schloss die Augen, lehnte sich zurück und seufzte. Er wusste, dass er Ärger bekommen würde, wenn er Samu sagen würde, dass er schon seit 7 Stunden Schmerzen an seiner Wunde hatte. "Mein Papa hat gesagt, dass ihm schwindelig ist", sagte Marja und sah, dass Rikus Shirt am Schaum leicht rot war. "Er blutet, Samu."

Samu hockte sich gleich vor ihm, sah es auch am Shirt und zusätzlich auch an der Hose. "Dein linkes Hosenbein ist voller Blut. Man hat es nicht gesehen, weil du eine schwarze Hose anhast. Riku Juhani Rajamaa. Du hast mich doch im Treppenhaus von deiner Wohnung angelogen. Soll ich dir den Hintern vor deiner Tochter versohlen? Verdient hättest du es. Man lügt nicht seinen Partner an", meckerte Samu und Riku seufzte erneut. "Ich habe dich nicht angelogen, Samu. Das ist wohl später passiert. Ich habe den Schmerz ignoriert. Es tut mir leid, Samu. Und ja, ich habe es verdient, aber ich wollte nun mal mithelfen", erneut seufzte er. "Du bist echt so ein Sturkopf, Riku. Wenn man Schmerzen hat, macht man nicht weiter. Marja, kannst du bitte das Verbandsmaterial aus dem Badezimmer holen?", sie nickte und lief ins Badezimmer.

Samu öffnete Rikus Reißverschluss von der Hose und als er sie Ausziehen wollte, schrie Riku auf. "Verdammt noch mal, Riku. Das Blut ist schon angetrocknet und jetzt klebt die Hose und deine Boxershorts, an deiner Wunde fest. Wir müssen ins Badezimmer und Wasser darüber laufen lassen", das sagte er sehr schroff und auch nicht gerade leise. Riku nickte und schluchzte dadurch auf. "Hey, Süßer. Das tut mir leid. Ich wollte dich nicht so angehen und anschreien", er nickte weinend und lief anschließend vorsichtig mit Samu ins Badezimmer. Marja stand an der Tür. Sie hatte das alles mitbekommen und somit wartete sie im Badezimmer auf die Beiden. Samu seufzte erneut, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Riku war sehr sensibel und Samu hätte wirklich anders reagieren sollen.