71. Teil

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"Papa! Leo nicht Oma will. Hier leiben und Jo-Jo und Sia pielen." Es war eine Woche vergangen und Leo würde gleich von seiner Oma für ein paar Tage abgeholt werden. "Mein kleiner Schatz. Du bist doch immer einmal im Monat bei deiner Oma. Sie kommt dich gleich abholen. Freust du dich nicht?", fragte und sagte Riku. Leo schüttelte mit seinem Kopf und schaute traurig zu Joona, der gerade mit Sia spielte.

Leos Oma klingelte und Riku öffnete die Haustür. Sie spreizte ihre Arme auseinander, aber Leo schüttelte mit seinem Kopf. "Was ist los mit ihm, Riku?"

"Er möchte hierbleiben, weil Sia und Joona kamen auch erst vor ein paar Tagen wieder nach Hause. Leo möchte mit ihnen spielen."

"Oh okay, aber dafür kann ich nichts und ich habe Leo auch nur einmal im Monat."

"Ich weiß, aber wenn Leo nicht mit möchte, musst du es akzeptieren."

"Nein, Riku. Ich muss das nicht akzeptieren. Leo ist das Einzige, was mir von meiner Tochter geblieben ist. Ich möchte mit Leo ein schönes Wochenende verbringen. Komm zur Oma, Leo.", er nickte und sie konnte ihn auf ihre Arme nehmen.

Riku reichte ihr noch einen Rucksack, gab Leo noch einen Kuss auf die Wange und dann verschwand sie mit ihm zum Auto. Samu, Sia und Joona hatten sich schon vor ein paar Minuten von Leo verabschiedet. Riku schloss die Haustür und lief zu Samu. Er setzte sich auf seinen Schoß, schmiegte sich an Samu und er legte seine Arme um ihn. "Leo wollte diesmal nicht mit. Sie bestand aber darauf. Samu, ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache."

"Du brauchst kein ungutes Gefühl zuhaben. Sie möchte doch nur ihr Enkelkind einmal im Monat bei sich haben."

"Ich weiß, Samu, aber trotzdem fühlt es sich diesmal anders an, als beim letzten Mal, wo sie ihn abgeholt hat."

Samu strich Riku sanft über den Rücken. "Am Sonntagabend ist er wieder bei uns."

"Ja, aber heute ist erst Freitag und mein Gefühl im Bauch wird immer schlimmer."

"Mh. Wenn dein merkwürdiges Gefühl morgen früh nicht weg ist, hole ich ihn bei ihr ab. Okay, Süßer?", er nickte freudig und schmiegte sich erneut fest an Samu.

In der Nacht zum Samstag, hatte Riku wieder diesen Alptraum. Diesmal sah er die Person, die Leo entführte. Er wachte schweißgebadet auf, schaute zur Uhr und sah, das es 5 Uhr morgens war. Sofort rüttelte er an Samu. "Liebling, bitte wach auf", sagte er panisch und dadurch saß Samu gleich aufrecht im Bett. "Was ist passiert, Süßer?"

"Ich habe wieder schlecht geträumt, aber diesmal sah ich, wer Leo entführt. Sie ist es."

"Wer ist sie?"

"Leos Oma."

"Ach du Scheisse. Ich fahre sofort zu ihr. Ich melde mich bei dir, wenn ich Leo in unserem Auto habe. Okay? Du kannst nämlich in deinem Zustand nicht fahren.", er nickte und Samu zog sich schnell an und machte sich auf den Weg zu Leos Oma.

Riku saß in der Zeit, wie auf heißen Kohlen vorm Handy und wartete auf Samus Anruf. Hoffentlich würde Samu nicht zu spät kommen.

Als er ankam, wollte sie gerade mit Leo fortfahren. Samu stellte sich mit seinem Auto vor ihrem. Sie stieg natürlich gleich aus ihrem Auto aus und Samu tat es ihr gleich. "Was willst du hier, Samu?"

"Gegenfrage, Sofia. Was hast du vor?"

"Ich möchte ein schönes Wochenende mit Leo verbringen."

"Um diese Zeit? Wer soll dir das abkaufen, Sofia? Leo weint hinten in deinem Auto. Ich hole ihn jetzt aus deinem Auto und fahre mit ihm nach Hause. Er wollte schon gestern nicht zu dir. Du hättest das akzeptieren müssen."

"Ich muss gar nichts akzeptieren. Leo ist mein Enkelkind und er bleibt bei mir. Er weint nur, weil ich ihn so früh geweckt habe. Der Tag ist noch jung und ich möchte viel mit ihm erleben. Und du holst ihn jetzt nicht aus meinem Auto.", verschränkte sie ihre Arme und schaute Samu dabei bitterböse an.

"SOFIA, höre auf zu lügen. Du möchtest mit Leo, das Land verlassen. Ihn sozusagen entführen. Uns vorenthalten", schrie er wütend und sie zuckte dadurch zusammen. Er riss anschließend die hintere Autotür auf, schnallte Leo ab und nahm ihn an sich. "Dada", schluchzte er und schmiegte sich fest an Samu. "Ich werde dich Anzeigen, Sofia."

"Du hast keine Beweise für deine Behauptung. Ich wollte nur mit Leo ins Grüne fahren."

"Das glaube ich dir nicht. Du bist vorhin zusammen gezuckt, als ich dich anschrie. Das reicht für mich, als Beweis aus. Du wirst Leo nie wieder zu Gesicht bekommen. Dafür werden wir sorgen. Eigentlich bist du gar nicht mehr seine Oma. Ich habe es nur geduldet, dass du Leo weiterhin sehen darfst, weil du dein einziges Kind verloren hast. Ich bin ja kein Unmensch. Und du weißt ganz genau, dass ich Leo adoptiert habe und somit ist meine Mutter, die Oma von Leo und du hast eigentlich gar keine Rechte mehr."

Sie schnaufte wütend und dadurch platzte alles aus ihr heraus und Samu drückte schnell auf Play bei seinem Handy. Er nahm alles auf, was sie gerade zu ihm sagte. "Du mieses Arschloch. Ja, ich weiß das und deswegen wollte ich mit Leo, das Land verlassen. Er gehört zu mir und durch die Adoption bekam ich Angst, dass du ihn mir ganz wegnimmst. Leo ist das Einzige, was mir von meiner Tochter geblieben ist."

"Du merkst es nicht, Sofia und du hörst auch nicht richtig zu. Ich sagte vorhin, dass ich kein Unmensch bin und ich hätte dir niemals, das Umgangsrecht verboten, aber jetzt werde ich es tun, weil du Leo entführen wolltest."

"Ja, ich wollte ihn entführen, weil ich Angst davor hatte, dass du ihn mir wegnimmst."

"Warum hast du nicht mit mir darüber gesprochen? Dann wäre es doch niemals zu so einer Situation gekommen.", sie zuckte nur mit ihren Schultern. Samu schnallte dadurch Leo in seinem Auto an. Er war mittlerweile auf seinem Arm eingeschlafen. "Ich fahre jetzt nach Hause, Sofia. Und du wirst in nächster Zeit einen Brief von meinem Rechtsanwalt bekommen."

"Bitte nicht, Samu. Können wir das nicht anders klären? Und woher hast du das eigentlich gewusst, dass ich heute mit Leo, das Land verlassen wollte?"

"Nein, wir können das nicht anders klären. Und ich habe das gewusst, weil Riku schon seit Wochen Alpträume hat und vorhin wachte er wieder schweißgebadet auf und erzählte mir, dass du Leo entführen wirst und somit fuhr ich los. Riku träumte immer von der Entführung, wusste aber nicht, wer Leo entführte. Diesmal sah er dich. So und nun tschüss. Du wirst von uns hören", sagte er, stieg in sein Auto und fuhr mit Leo nach Hause. Den Rucksack hatte er während dem Gespräch, aus ihrem Auto geholt und in seinen Kofferraum getan. Sie schaute ihm geschockt nach. Sofia würde ohne eine Strafe nicht davon kommen. Davon würde Samu sich nicht abbringen lassen. Immerhin wollte sie Rikus Sohn entführen, der mittlerweile auch sein Sohn war, weil er ihn adoptiert hatte. Während Samu fuhr, rief er Riku an und erzählte ihm alles. Er war geschockt darüber, was Samu ihn erzählte und er freute sich jetzt riesig auf Leo und auf seinen Ehemann.


When Life hits you hardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt