19. Teil

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"Einen schönen guten Abend. Haben Sie uns über den Brand informiert?"

"Ja", sagte Riku. "Kennen Sie diese Person, die wir gerade aus diesem Haus gerettet haben?"

"Ja, sie ist meine Ex-Verlobte und der Kleine im Auto ist unser gemeinsamer Sohn und ich wollte ihn gerade wieder bei ihr abgeben. Er war übers Wochenende bei mir." und dabei hustete Samu stark.

"Ah okay. Waren Sie im Haus, Herr...?"

"Haber, Samu Haber und ja, ich war im Haus. Ich wollte sie aus dem Haus retten, aber der Rauch war überall und ich sah nichts mehr. Mein Partner kam nach ein paar Minuten auch ins Haus und packte mich ans Hemd und zog mich nach draußen."

"Das war sehr gut von ihrem Partner, aber von Ihnen, Herr Haber, war es sehr blauäugig. Man betritt ein brennendes Haus nur mit einer Sauerstoffmaske. Deswegen sollte das auch nur die Feuerwehr tun. Wir haben so eine Ausrüstung." Samu nickte entschuldigend und hustete immer weiter. "Kommen Sie mal mit mir mit, Herr Haber. Wir gehen zu unserem Feuerwehrauto.", erneut nickte Samu und lief mit ihm mit. Riku blieb beim Auto. Immerhin konnte er Joona nicht alleine lassen, weil er schlief noch.

"Ari, gib bitte Herrn Haber Sauerstoff. Ich vermute, dass er eine leichte Rauchvergiftung hat. Er war ein paar Minuten im brennenden Haus. Er wollte seine Ex-Verlobte selber aus dem brennenden Haus retten."

Ari nickte und verabreichte Samu Sauerstoff. "Jetzt mal tief ein und ausatmen, Herr Haber." Samu tat es mehrmals und nach 10 Minuten nahm er die Maske wieder ab. "Wenn Sie noch weitere Probleme haben, soll ihr Partner Sie ins Krankenhaus fahren. Und ihre Ex-Verlobte wurde ins HUS Krankenhaus gebracht. Sie können so ungefähr in einer Stunde dort mal anrufen. Sie werden Ihnen auch Auskunft am Telefon erteilen, weil Sie sind der Vater von ihrem Sohn. So haben wir es denen gerade mitgeteilt, dass ein Herr Haber anrufen wird. Frau Röhr hat Verbrennungen an ihren Händen und Armen und wir fanden sie bewusstlos im oberen Gang. Sie wollte sicherlich das Feuer, was in der Küche ausgebrochen ist, selber löschen, aber es geriet außer Kontrolle und sie flüchtete wohl nach oben."

Samu nickte geschockt, verabschiedete sich und die Feuerwehrleute taten es auch. Anschließend lief Samu zu Riku ins Auto zurück und erzählte ihm alles. "Das ist ja schrecklich, Samu, aber Etel wird es schaffen. Sie ist eine Kämpferin und Joona braucht seine Mutter."

"Ja, sie wird es schaffen. Lass uns nach Hause fahren. Und kannst du bitte fahren? Ich fühle mich gerade nicht in der Lage dazu."

"Ja, ich fahre. Hast du Kopfschmerzen oder noch Probleme mit dem Atmen? Soll ich lieber gleich ins Krankenhaus fahren?"

"Nein, Riku, ich habe keine Kopfschmerzen. Fahre bitte nach Hause.", er nickte und fuhr los.

Zu Hause angekommen holte Samu Joona aus seinem Kindersitz heraus. Er wurde dadurch wach und rieb sich über seine müden kleinen Augen. "Mama", sagte er und schaute seinen Vater freudig an. "Wir sind wieder bei mir zu Hause, mein kleiner Schatz. Deiner Mama geht es nicht so gut. Du bleibst so lange bei mir, bis deine Mama wieder vollkommen genesen ist."

"Mama", sagte Joona erneut und fing Mitweinen an. Samu strich ihm übers Köpfchen und der Kleine schmiegte sich fest an ihm. Im Inneren von der Wohnung nahm Riku Joona an sich, weil Samus Handy klingelte. Er verzog sich in die Stube und Riku beruhigte Joona und lief anschließend mit ihm ins Schlafzimmer. Dort wickelte er den Kleinen, zog ihm den Schlafanzug an, stellte das Reisebett auf, was Samu noch schnell ins Schlafzimmer gestellt hatte und zum Schluss lief er mit ihm in die Küche und bereitete eine Milchflasche zu. Joona hatte sich komplett beruhigt. Er schaute sich auf Rikus Arm um und riss plötzlich seine Augen auf, als er seinen Vater laut schimpfen hörte.

"Dein Papa schimpft ganz laut mit jemandem, aber du brauchst deswegen keine Angst zuhaben." Joona nickte. "Du du, Dada."

"Ja, ich habe mit deinem Opa geschimpft, Joona. Jetzt muss ich mich auch noch mit diesem Heini herumärgern", sagte Samu, als er in die Küche kam. Joona legte dadurch seine Hand auf seinem Mund. "Samu, du kannst doch vor deinem Kind nicht solche Schimpfworte benutzen. Warum hat dein Vater angerufen?"

"Anscheinend kennt Joona das Schimpfwort schon, weil er seine Hand auf seinen Mund legte. Etel sagt das bestimmt auch öfters in der Anwesenheit von Joona." Der Kleine nickte und spreizte seine Arme aus. Er wollte zu seinem Papa. Samu nahm ihn an sich. "Siehst du, Riku, er kennt das Wort und nicht mein Vater hat angerufen, sondern Etels Vater und er ist wirklich ein Heini. Er will, dass ich Joona zu ihm bringe, weil Etel ja gerade im Krankenhaus liegt. Er wurde von der Polizei angerufen, nachdem sie alle Unterlagen von Etel im Haus gefunden hatten. Sie hat ihre Eltern, als Kontaktpersonen eingetragen, wenn mal was passiert. Sie sind momentan im Krankenhaus und Etel hat eine schwere Rauchgasvergiftung und Verbrennungen an ihren Armen und Händen. Durch die schwere Rauchgasvergiftung fiel sie ins Koma und sie wird jetzt künstlich beatmet. Die Verbrennungen konnten sie gut behandeln. Sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr und sie wird sicherlich bald wieder aufwachen. Nur wann, konnten die Ärzte nicht sagen, weil sie von alleine ins Koma fiel. Das ist einfach ein Schutzmechanismus von ihrem Körper. Und bei dem Haus ist die Küche komplett abgebrannt.

Die Polizei vermutet, dass sie was auf dem Herd hatte, was Feuer fing. Ihr Vater wird das Haus in den nächsten Tagen und Wochen renovieren und wenn Etel wieder genesen ist, wird sie erst mal mit Joona bei ihren Eltern wohnen, aber ich will Joona nicht zu ihrem Vater bringen. Ich bin sein leiblicher Vater und Joona bleibt bei mir, in der Zeit, wo Etel im Krankenhaus liegt. Das habe ich ihm alles so gesagt, aber er sagte nur, dass er damit nicht einverstanden ist, weil ich nicht beim Jugendamt, als leiblicher Vater eingetragen bin. Sie hat damals bei der Geburt angegeben, dass der leibliche Vater unbekannt ist und sie ließ dadurch zusätzlich ihre Eltern, als gesetzlichen Vormund eintragen. Ich fragte ihn anschließend, woher er denn wusste, dass ich Joona haben würde? Da sagte er mir, dass Etel ihm am Freitag alles erzählte und dass ich Joona am Wochenende bei mir haben würde. Er war nicht davon begeistert, aber gegen die Entscheidung von seiner Tochter konnte er nichts machen, aber jetzt kann er was machen, weil sie im Koma liegt und sie auch das Sorgerecht für Joona hätten, aber er bekommt ihn nicht, Riku. Nur über meine Leiche."

"Oje, Samu. Arme Etel, aber sie wird bald wieder aufwachen und dann wird sie ihrem Vater schon Paroli bieten. Und wir fahren morgen früh gleich zum Jugendamt und lassen dich als Vater eintragen. Immerhin hast du den Vaterschaftstest und er beweist es, dass du der leibliche Vater bist. Komm wir bringen Joona ins Bett. Er schläft schon halber auf deinem Arm." Samu nickte und lief anschließend mit Joona und mit Riku ins Schlafzimmer. Er legte ihn ins Bett und Riku reichte ihm noch die Milchflasche. Joona trank sie aus und schlief währenddessen ein.

When Life hits you hardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt