05 | Bilder der Vergangenheit

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Ihr Lieben, ich wünsche euch viel Spaß beim nächsten Kapitel :D

„Wie heißt du eigentlich?"

Leticia fühlte sich für den Bruchteil einer Sekunde wie betäubt, während ihr Gegenüber sie neugierig musterte. Dass er sich tatsächlich nicht an sie erinnerte, war wie ein Schlag ins Gesicht. Auch, wenn ihr all die Jahre bewusst gewesen war, nur eine von vielen gewesen zu sein, tat die Gewissheit höllisch weh. Schließlich hatte sie nicht damit gerechnet, ihn überhaupt noch einmal wiederzusehen, nachdem er sie mit gebrochenem Herzen zurückgelassen hatte.

Umso überraschter war sie, ihm ausgerechnet in einem Flugzeug wieder zu begegnen. Als würde es nicht reichen, dass sie mit ihrer Flugangst zu kämpfen hatte, zwang das Schicksal sie dazu, gleich zwei Herausforderungen auf einmal zu bewältigen.

Mit Mühe ignorierte sie die wohligen Schauer, die seine dunkle Stimme ihr über den Rücken jagte. Schließlich wusste sie bereits, wohin das führen konnte und sie hatte nicht vor, ihren Fehler von damals zu wiederholen. Dass er sich tatsächlich nicht an sie erinnerte, bestärkte sie nur darin, ihn nicht anziehend zu finden.

Ohne, dass sie einen Einfluss darauf hatte, fluteten Bilder der Vergangenheit ihren Kopf. Sie spürte die kühle Wand in ihrem Rücken, seine Hand, die sich unsanft in ihrem Haar vergrub und seine Lippen, die er hart und fordernd auf ihre presste. Doch obwohl er so grob mit ihr umgegangen war, hatte sie sich nicht gewehrt, sondern ihre Arme um seinen Körper geschlungen.

„Du machst mich verrückt...", hauchte Maxim in ihr Ohr und eine Gänsehaut lief über ihren ganzen Körper. Er nahm sie zwischen der kalten Wand und seinem Körper gefangen und senkte seine Lippen erneut fordernd auf ihre. Ein aufregendes Kribbeln breitete sich in ihren ganzen Körper aus, während sie in seinen geheimnisvollen Augen versank. Er knabberte an ihrer Unterlippe, nahm sie zwischen seine Zähne, zog daran und erwiderte ihren tiefen Blick.

Das Herz schlug ihr augenblicklich bis zum Hals. Es war unglaublich, was für eine Hitze von seinem Körper ausging. Sie hatte das Gefühl, gleich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Als er sie ungeduldig zu sich heranzog und ihre Lippen mit seinen verschloss, glaubte sie, in Flammen zu stehen. Sein Kuss fühlte sich so gut an, dass sie sich nicht wehrte, sondern sich direkt noch einmal von ihm küssen ließ. Er nahm sich, was er wollte, und ihr gefiel das.

Noch immer konnte sie kaum glauben, dass sie wirklich mit ihm aufs Hotelzimmer gegangen war. Eigentlich hatte sie nur mit Shirin das Konzert besucht, doch ihre Freundin war mit einem der Sicherheitsleute ins Gespräch gekommen. Der Typ hatte sie offenbar beeindrucken wollen und sie großzügig in den Backstage-Bereich des kleinen Clubs eingeladen, in der Maxim heute eine Show gegeben hatte. Seitdem war der Security nicht mehr von Shirins Seite gewichen. Die hatte sich eigentlich überhaupt nicht für ihn, sondern für die kostenlosen Getränke und das Fingerfood interessiert.

Doch für Leticia hatte der Abend mehr zu bieten. Völlig unvorhergesehen hatte sie sich lang mit Maxim unterhalten. Er hatte sie von Anfang an in seinen Bann gezogen. Seine düstere, geheimnisvolle Aura, die vielen Tattoos und die Mythen, die sich um seine Verstrickungen in die Kriminalität rankten, zogen sie an wie Motten das Licht. Als er sie selbstbewusst auf sein Hotelzimmer eingeladen hatte, war sie mitgegangen.

Sie hatte so etwas noch nie gemacht, doch nach allem, was sie durchgemacht hatte, erlaubte sie sich diese Art der Ablenkung. Sich von einem Fremden derart sexuell begehrt zu fühlen, füllte auf skurrile Weise die grausame Leere in ihr.

Eine Weile gab sie sich ihm nahezu willenlos hin, erwiderte seine stürmischen Küsse, bis er sich schließlich von ihr löste und sie ungeduldig zum Bett schob. Dabei ließ er seine Hand bestimmt unter den Stoff ihres Tops gleiten.

Wie ein TattooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt