49 | Lieblings-Schwiegersohn

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Zeit für das nächste Kapitel. Ich vermute, ihr könntet es mögen :D

Leticia biss sich auf die Zunge, als Maxim die Wohnungstür erreichte, vor ihr stehenblieb und ihr offen ins Gesicht schaute. Er sah zum Anbeißen aus. Scheinbar hatte er dem Solarium einen kurzen Besuch abgestattet. Durch den braunen Teint strahlten seine Augen noch intensiver als sonst. Außerdem hatte er sich offenbar vorgenommen, Leticias Eltern um den Finger zu wickeln.

Sie hatte nicht vor, es ihm zu sagen, aber sie hatte er schon jetzt überzeugt. Seine muskulösen Oberarme drückten sich durch den Stoff seines Hemdes, das er mit einer blauen Jeans kombiniert hatte. Die oberen Hemdknöpfe hatte er offengelassen, was dem Outfit einen etwas lockereren Touch verlieh. Sie hatte ihn noch nie in einem eleganten Ensemble gesehen, musste aber zugeben, dass ihm das Hemd ziemlich gut stand. Auch er musterte sie zufrieden.

„Hi", begrüßte er sie, ehe er mit einem schiefen Lächeln auf den Schriftzug des hellen Shirts deutete, das unter der beigefarbenen Jacke mit Wasserfellkragen und schrägen Einschubtaschen hervorschaute. „My Cookie Jar, my Rules" stand in schwarzen Lettern darauf.

„Ist das eine versteckte Message an mich?", wollte er wissen und grinste frech.

„Wenn, dann wäre sie wohl eher ziemlich offensichtlich", konterte sie schmunzelnd, dann machte sie einen Schritt nach hinten, um ihn in die Wohnung zu lassen. Als er sich an ihr vorbeidrückte, stieg ihr der Duft seines holzig-fruchtigen Parfums in die Nase. „Hast du vor, heute meine Mutter klarzumachen?"

Erst, als Maxim zu ihr herumfuhr, realisierte sie, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte.

„Was?", platzte es fassungslos aus ihm heraus, während sie ihre Hände in den Gesäßtaschen ihrer hellgrauen Skinny Jeans verschwinden ließ und ihn reumütig anschaute.

„Nicht wichtig", sagte sie schnell, in der Hoffnung, dass er sie nicht richtig verstanden hatte.

„Ich habe vor, dich klarzumachen, aber du lässt mich ja nicht."

Augenblicklich schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht. Es war ihr unangenehm, dass er ihren Kommentar gehört hatte. Außerdem wusste sie nicht, wie sie mit seiner plötzlichen, unerwarteten Offensive umgehen sollte.

„Tut mir leid, war ein dummer Spruch", räumte sie ein. Er wollte gerade etwas erwidern, als Noemi aus ihrem Zimmer kam.

„Maxim!", rief sie und kam fröhlich auf die beiden zugelaufen.

„Hey, Zwerg. Alles cool?", fragte er und ging in die Knie, um sie zu begrüßten. Leticia war ihrer Tochter dankbar für dieses Timing. Immerhin löste sich so die ihr unangenehme Situation mit Maxim auf. Leticia beobachtete mit einem Kribbeln im Bauch, wie Noemi ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn an sich drückte.

„Sag nicht immer Zwerg zu mir. Ich gehe bald in die Grundschule", protestierte sie. Maxim grinste, während Leticia sich einmal mehr an die vorstehende Unterhaltung erinnerte.

Maxim und sie hatten ausgemacht, heute ihre Eltern zu besuchen und morgen Mittag mit Noemi über die Pläne zu sprechen. Sie hatten sich vorgenommen, es wie eine Option rüberzubringen, die Noemi auch ablehnen konnte. „Bist du fertig, Zwerg? Gleich geht's zu Oma und Opa."

Leticia schmunzelte, als Noemi ihn mürrisch anschaute. Es war offensichtlich, dass sie es nur duldete, dass er sie ständig mit diesem Kosenamen ansprach, aber eigentlich ganz und gar nicht einverstanden damit war. Während die Kleine sich die Schuhe anzog, trat Leticia mit verschränkten Armen an ihn heran.

„Damit hörst du aber auf, wenn sie zehn wird, oder?", raunte sie ihm zu. Maxim hob eine Augenbraue und musterte Leticia skeptisch. „Fünfzehn, vielleicht. Und nur, wenn ihre Freundinnen in der Nähe sind."

Wie ein TattooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt