72 | Überraschungen

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Ihr Süßen, ich habe es lang hinausgezögert, aber jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Hier ist es also, das letzte Kapitel von Leticia und Maxim :) Ich hoffe, es gefällt euch :D

„Ich werde einfach zu alt für diesen Scheiß.", knurrte Maxim mürrisch, als er ein paar Tage später aus dem Taxi stieg. Die Tage des Videodrehs hatten ihn ganz schön geschlaucht. Sein Biorhythmus, der sich gerade erst an Noemi angepasst hatte, war durch die ständigen Nachtdrehs ziemlich durcheinandergekommen. Aber er war ganz zufrieden mit dem, was er auf den großen Monitoren bereits gesehen hatte. Das Video würde alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen!

Als er sich das einmal mehr bewusst machte, wich sein mürrisches Gesicht einem zufriedenen Grinsen. Er kramte nach seinem Haustürschlüssel, bis ihm einfiel, dass er alles hiergelassen hatte. Er lächelte vorfreudig, als er an seinem Auto vorbei zur Haustür lief.

Er konnte es kaum erwarten, Leticia und Noemi endlich wieder in seine Arme zu schließen. Bei dem Gedanken an sie lächelte er automatisch noch ein wenig breiter. Er hatte sie beide wirklich wahnsinnig vermisst. Erst, als er jetzt ein paar Tage von ihnen getrennt gewesen war, war ihm bewusst geworden, wie sehr er sich eigentlich schon an ihre Anwesenheit gewöhnt hatte. Es hatte sein Herz beinah zerrissen, sie nicht um sich haben zu können und er hatte sich fest vorgenommen, dass er zukünftig noch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wollte.

Er hatte karrieretechnisch bisher so ziemlich alles erreicht, was er hatte erreichen wollen. Vielleicht war es langsam an der Zeit, etwas ruhiger zu werden und jungen Talenten wie Seyed das Game zu überlassen, anstatt sich weiter mit irgendwelchen Spinnern um die sagenumwobene Rap-Krone zu streiten.

Er drückte die Klingel herunter und wartete. Nichts passierte. Er wollte gerade ein weiteres Mal klingeln, als Leticia ihm die Tür öffnete. Als er sie sah, stockte ihm kurz der Atem. Sie trug ein türkisfarbenes, knielanges Kleid, das ihre Figur betonte, dazu passende Ohrringe und hatte sich dezent geschminkt. Ihr Haar, das sie an den Seiten etwas angeflochten hatte, fiel locker in leichten Wellen über ihre Schultern.

„Hey..." Sie schenkte ihm ein atemberaubendes Lächeln und er machte einen Schritt an ihr vorbei. Dabei schaute er skeptisch auf sie herab. Sie schlang währenddessen ihre Arme um seinen Hals. „Hey...", erwiderte er trocken, bevor er die Tasche achtlos fallen ließ und seine Arme um ihren Körper schob. Sie presste ihre weichen Lippen zur Begrüßung auf seine und sank gegen seine Brust. Maxim genoss das Kribbeln auf seinen Lippen und drückte seine Lippen etwas länger auf ihre.

„Was hast du verbrochen?", fragt er misstrauisch und legte seine Stirn in Falten. Sie grinste, schlang ihre Arme noch etwas fester um seinen Hals. „Was meinst du?" Er deutete auf ihr hübsches Kleid. „Wieso siehst du so heiß aus?" Sie legte den Kopf schief. „Darf ich mich nicht für dich schön machen?" Er schmunzelte. „Doch, aber ich habe einfach nicht damit gerechnet."

Leticia löste sich von ihm und streifte ihm seine schwere Lederjacke von seinen Schultern. „Hast du Hunger? Es ist schon ziemlich spät.", sagte sie und Maxim beobachtete sie irritiert. Erst jetzt bemerkte er den Duft aus der Küche und stieß die Tür auf. „Ich habe gekocht.", sagte sie beiläufig und machte ein paar Schritte vor ihm her ins Esszimmer. Maxim lächelte, als er den liebevoll dekoriert gedeckten Esstisch sah. Allerdings fehlte der dritte Teller.

„Was ist mit Noemi?", fragte er und schaute sich suchend nach ihr um. Leticia schenkte ihm einen reumütigen Gesichtsausdruck und biss sich auf die Unterlippe. „Die ist heute nicht da." „Wie meinst du das?", hakte er misstrauisch nach. „Shirin ist mit ihrem Freund Matteo ein paar Tage in der Stadt. Matteo hat ihr einen Besuch im Cirque du Soleil geschenkt und sie haben Noemi mitgenommen." Maxim runzelte skeptisch die Stirn. „So spontan?" Sie grinste. „Um ehrlich zu sein, war das nicht wirklich spontan. Ich habe das schon etwas länger geplant. Es war einfach mal wieder Zeit für einen Abend zu zweit."

Wie ein TattooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt