Ihr Süßen, viel Spaß mit dem nächsten Kapitel :D
Leticia starrte Maxim einen Augenblick lang mit offenem Mund an, während er ihr fest entschlossen ins Gesicht schaute. Er konnte es ihr nicht verübeln, schließlich war ihm die Idee zunächst auch völlig irrsinnig vorgekommen, als sein Vater sie ihm vorgeschlagen hatte. Ihm war vollkommen bewusst, dass es wahnsinnig viel von ihr verlangt war, ihr Leben hier in Hamburg hinter sich zu lassen.
Doch je länger er darüber nachgedacht hatte, desto besser hatte ihm die Vorstellung gefallen, dass Noemi und Leticia in seiner Nähe lebten. So war es viel leichter, eine Bindung zu Noemi aufzubauen und herauszufinden, ob die Beziehung mit Leticia möglicherweise doch noch zu retten war. Er hatte sich jedenfalls in den Kopf gesetzt, nicht kampflos aufzugeben. Am liebsten hätte er ihr in diesem Augenblick gesagt, wie viel er bereits für sie empfand, doch ihre verhaltene Reaktion hielt ihn davon ab. Dabei hatte sie sein Herz längst erobert, völlig unabhängig von Noemi.
Es machte ihn verrückt, dass sie noch immer nichts sagte, sondern ihn lediglich skeptisch stirnrunzelnd ansah. Unruhig schob er die Hände in die Taschen seiner Jeans, um sich an irgendetwas festzuhalten. Leticia legte den Kopf schief.
„Meinst du das ernst?"
„Ja, natürlich."
Als sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen schlich, atmete er innerlich beruhigt auf. Er erwiderte es, froh darüber, dass sie zumindest offen für die Idee schien.
„Ich weiß nicht, der Vorschlag klingt gut, aber er kommt ein bisschen plötzlich..."
Er ließ frustriert die Schultern sinken.
„Mir ist bewusst, dass du nicht sofort alles stehen- und liegenlassen kannst, aber ich dachte, es wäre vielleicht eine gute Lösung für uns alle. Ich könnte dich leichter unterstützen, mich mit dir zusammen um Noemi kümmern, sie dir abnehmen, wenn du jemanden brauchst."
Sie zog die Augenbrauen zusammen, sah prüfend in seine.
„Findest du nicht, dass wir erstmal eine gemeinsame Basis finden sollten, auf der wir weitermachen können?", fragte sie skeptisch und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Tun wir doch. Wenn ihr in Berlin seid, können wir viel mehr Zeit miteinander verbringen und schauen, wo das alles hinführt", hielt er entschieden dagegen. Leticia atmete tief durch.
„Ich finde es wirklich schön, dass du dir Gedanken gemacht hast, aber zwischen uns steht so viel, dass wir uns zunächst mal darauf konzentrieren sollten, bevor wir weitermachen. Findest du nicht?"
Er seufzte schwer, zog die Augenbrauen hoch und schaute ihr reumütig ins Gesicht.
„Ich weiß, dass ich scheiße gebaut habe. Es war nie meine Absicht, dich zu verletzen", sagte er leise. Sie ließ die Arme sinken, machte ein paar Schritte auf ihn zu, ehe sie vor ihm stehenblieb.
„Weißt du... Mir ist bewusst, dass wir nicht zusammen gewesen sind und du mir keine Rechenschaft schuldig warst. Ich war einfach wahnsinnig emotional, weil es mich aus der Bahn geworfen hat, zu sehen, dass du dein Leben weiterlebst, während ich meine Hoffnung auf dich gesetzt habe, in dem Glauben, du könntest mich über die Zeit ohne meine Eltern retten."
Ihre ehrliche, selbstreflektierte Aussage überraschte ihn. Damit hatte er nicht gerechnet, nachdem sie zuletzt in seinem Arm regelrecht zusammengebrochen war. Offenbar hatte auch sie die Zeit genutzt, über alles nachzudenken.
„Aber ich verstehe dich. Du hattest eben Angst vor der Zukunft und ich war sowas wie dein Rettungsanker."
Leticia nickte betreten.
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Wie ein Tattoo
ChickLitHand aufs Herz - wer von uns hat noch nie jemanden belogen oder ihm die Wahrheit verschwiegen, um unberechenbare Folgen zu vermeiden und Unheil abzuwenden? Ist das nicht menschlich? Aber wie würdest Du reagieren, wenn Dich ganz plötzlich Deine Verga...