Ihr Herzen, es geht weiter. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem XXL Kapitel :D
Leticia biss sich unmerklich auf die Zunge. Die gesamte Situation war auf einmal wahnsinnig emotional; nicht zuletzt, weil er sich ihr gegenüber völlig unerwartet geöffnet und ihr vom Verhältnis zu seinem Vater erzählt hatte. Es war, als hätte er die unsichtbare Mauer eingerissen, die immer zwischen ihnen gestanden hatte. Sie fühlte ihm auf einmal unglaublich nah, auch, wenn sie einander nicht körperlich, sondern geistig nähergekommen waren. Er ließ zu, dass sie einen Blick hinter die Fassade werfen und sein wahres Ich kennenlernen konnte, nicht bloß das Image, hinter dem er sich immer versteckte.
Es wirkte wie ein Zugeständnis seinerseits, ein kleiner Beweis für seine Sympathie und Zuneigung. Er hatte etwas für sie übrig. Die Erkenntnis ließ sie wohlig erschaudern, während eine angenehme Wärme sich in ihrem Bauch ausbreitete. Es fühlte sich unbeschreiblich schön an, dass er diesen Schritt mit ihr ging.
Gleichzeitig kroch jedoch das schlechte Gewissen in ihr hoch. All das geschah unter komplett falschen Voraussetzungen. Er zeigte ihr gegenüber so etwas wie Wertschätzung, doch sie verdiente diese überhaupt nicht. Während er Gefühle zeigte, hatte sie Geheimnisse vor ihm und nach seinen Erzählungen über seine eigene Vergangenheit und seinen Vater war sie sich ziemlich sicher, dass er von ihr enttäuscht sein würde. Er hatte den kriminellen Weg hinter sich gelassen, also war er im Gegensatz zu seinem eigenen Vater kein schlechter Umgang für Noemi. Sie war jedoch besorgt, dass es ihn verletzen würde, herauszufinden, dass sie ihn aus denselben Gründen von Noemi ferngehalten hatte, aus denen sein Vater einst von ihm ferngehalten worden war. Sie wollte nicht all das zerstören, was sich in den letzten Wochen zwischen ihnen entwickelt hatte.
Bei der Vorstellung daran zog ihr Herz sich schmerzhaft zusammen, denn sie genoss jede Sekunde mit ihm; ihre Gespräche, ihre kleinen Neckereien und die gemeinsame Zeit. Die Gewissheit, das aufs Spiel zu setzen, tat weh. Sie hielt den Atem an, als er ihre Haare nach hinten strich und ihr prüfend in die Augen schaute.
„Ja, alles in Ordnung", krächzte sie, ehe ihre Stimme versagte.
„Wenn irgendetwas nicht mehr in Ordnung ist, lass es mich wissen, okay?"
Sie wich nicht zurück, als er schließlich seine Lippen fest auf ihre presste. Ein wohliges Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus, als er seine Hände in ihrem Haar vergrub. Ihre Lippen brannten, als er sich kurz von ihr löste. Sein eindringlicher Blick ließ sie erschaudern. Verlangen und Feuer lagen darin. Die Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute, war nur schwer zu ertragen. Leticia war hin- und hergerissen. Sie sollte nicht mit ihm schlafen. Schließlich hatte sie ihm etwas Wichtiges zu sagen. Doch bei der Vorstellung, dass all das danach vorbei sein konnte, zog ihr Herz sich schmerzhaft zusammen.
Die unbeschwerte Zeit mit ihm hatte sich so gut angefühlt und die Angst, das, was sich zwischen ihnen entwickelte, kaputtzumachen, nagte quälend an ihr. Sie wollte nicht daran denken, sich damit nicht beschäftigen und glaubte für einen Moment, dass es möglicherweise weniger wehtat, wenn sie sich diesen Augenblick mit ihm erlaubte. Es war absurd, doch seine Nähe schien ihr den Halt zu geben, den sie gerade brauchte, um zu ertragen, was noch kommen würde.
Als er sie intensiver und fordernder küsste, schob sie die Vernunft endgültig beiseite. Sie hatte das Gefühl, in Flammen zu stehen, als er sich über sie beugte, sie nach unten drückte und ihr einen jener Küsse gab, die ihr den Atem raubten. Er knabberte und saugte an ihren Lippen, leckte darüber, massierte sie sanft und biss hinein, bevor ihre Zungen sich wiederfanden. Ihr wurde schwindelig von dem Tempo, das er vorgab.
Die Hitze, die sich in ihrem Körper ausgebreitet hatte, wurde nahezu unerträglich, als seine Hände unter den Stoff ihres Shirts strichen. Ihre Haut kitzelte dort, wo er sie berührte, und sie ließ ihre Fingerspitzen zunächst über seine muskulösen Oberarme, irgendwann schließlich unter den Saum seines Shirts gleiten. Er half ihr dabei, ihm das Kleidungsstück über den Kopf zu ziehen, warf es gleichgültig zur Seite. Sie leckte sich über die Lippen, als sein tätowierter, trainierter Oberkörper zum Vorschein kam. Starke Schultern, breite Brust, scharf definierte Bauchmuskeln – er sah aus wie aus einem Magazin.
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Wie ein Tattoo
ChickLitHand aufs Herz - wer von uns hat noch nie jemanden belogen oder ihm die Wahrheit verschwiegen, um unberechenbare Folgen zu vermeiden und Unheil abzuwenden? Ist das nicht menschlich? Aber wie würdest Du reagieren, wenn Dich ganz plötzlich Deine Verga...