44 | Neue Pläne

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Für die paar, die hier lesen, statt bei der Kontra Geschichte, hier das nächste Kapitel :D

„Also ich finde es ehrlich gesagt ziemlich unverschämt, dass du ihn mir noch nicht vorgestellt hast."

Leticia warf Shirin einen anklagenden Blick zu. Ihre beste Freundin saß ihr mit einem Glas Sekt in der Hand auf der Couch gegenüber und kicherte amüsiert. Wie versprochen war sie heute nach der Arbeit vorbeigekommen, um Leticia von den neusten Entwicklungen zwischen ihr und Matteo zu erzählen. Leticia war froh über ein wenig Ablenkung, schließlich musste sie sich so nicht mit der verfahrenen Situation rund um Maxim auseinandersetzen. Die Entscheidung, wie es mit ihm weitergehen sollte, schob sie bereits gekonnt einige Wochen vor sich her. Bisher hatte sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet, um sich bewusstzuwerden, wie sie sich die weitere Zukunft vorstellte.

Ihr war bewusst, dass sie möglicherweise zu hart mit Maxim ins Gericht ging. Schließlich waren sie nicht zusammen gewesen, als er mit dem anderen Mädchen geschlafen hatte. Dennoch hatte es ihr schmerzlich vor Augen geführt, dass er mit einer gemeinsamen Zukunft abgeschlossen hatte. Selbst, wenn es ihm im Nachhinein leidtat, fiel es ihr schwer, einfach einen Schlussstrich unter die Sache zu setzen und von vorn anzufangen. Umso mehr freute sie sich darüber, dass zumindest bei ihrer besten Freundin alles glattzulaufen schien.

„Das holen wir nach. Versprochen", schwor Shirin mit einem feierlichen Lächeln auf den Lippen, ehe sie den Rest ihres Sektglases leerte und es auf den Glastisch zurückstellte. Leticia grinste zufrieden.

„Vielleicht können wir ja einfach was zusammen mit ihm unternehmen und er bringt noch einen Freund mit – damit ich mich bei eurer ständigen Turtelei nicht zu Tode langweile", schmunzelte Leticia. Shirin stieß einen empörten Laut aus.

„Du gönnst mir echt gar nichts, oder? Außerdem weißt du genau, dass ich sowas nicht mache. Nicht in der Öffentlichkeit jedenfalls", kommentierte sie trocken. Leticia lachte.

„Selbstverständlich gönne ich es dir. Du warst immerhin lang genug Single."

„Außerdem solltest du dir erstmal bewusstwerden, wie deine Männersituation eigentlich genau aussieht, bevor wir dir einen Freund von Matteo ans Bein binden", tadelte Shirin sie großspurig. Leticia verdrehte die Augen.

„Möchtest du noch etwas trinken?", wechselte sie das Thema, um nicht doch wieder in ein Gespräch über Maxim zu verfallen, und deutete mit einem Kopfnicken auf die leere Sektflasche auf dem Tisch. Shirin grinste.

„Vielleicht steigen wir besser auf Wasser um. Schließlich müssen wir beide morgen früh arbeiten", antwortete sie. Leticia nickte.

„Du hast recht", sagte sie, dann stand sie auf. Erst jetzt spürte sie, dass der Schaumwein bereits dabei war, ihr zu Kopf zu steigen. „Ich bin gleich wieder da", lächelte sie, schnappte sich die Flasche und verschwand in der Küche. Als sie zurückkehrte, tippte Shirin mit verzücktem Gesichtsausdruck auf ihrem Handy herum. Es war offensichtlich, dass sie mit ihrem neuen Freund schrieb.

„Was schreibt er denn so?", fragte sie neugierig, während sie sich wieder zu Shirin auf die Couch setzte und ihr ein Glas Wasser reichte.

„Sag ich dir nicht", antwortete die, ohne vom Display aufzusehen. Schmunzelnd nippte Leticia an ihrem Getränk.

„Verstehe. Du willst die Spannung steigern", kommentierte sie und machte es sich wieder neben ihrer Freundin gemütlich. Shirin lächelte versonnen.

„Er ist so süß. Guck mal", sagte sie, bevor sie ihr den Nachrichtenverlauf zeigte. Leticia zog die Augenbrauen hoch.

„Was ist denn morgen?", wollte sie wissen und musterte sie neugierig von der Seite.

„Wir gehen zusammen ins Kino und lassen den Abend dann bei ihm zuhause ausklingen", erzählte Shirin mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen. Leticia wollte gerade etwas sagen, als ein Klingeln sie unterbrach. Sie suchte nach ihrem iPhone, fand es schließlich unter einem der Zierkissen. Als sie auf das Display schaute, wurden ihre Finger augenblicklich schwitzig. Ausgerechnet jetzt musste er sich bei ihr melden, dabei war sie noch überhaupt nicht bereit für ein Gespräch. „Ist das Maxim?"

Wie ein TattooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt