Skeptisch betrachte ich mein Spiegelbild. Ich trage einen weißen Bikini, der meiner Meinung nach definitiv zu viel von meiner Haut präsentiert. Aber im Vergleich zu den restlichen 5 sieht er noch am harmlosesten aus.
Wie kann es auch sein das in diesem blöden Schrank kein einziger Badeanzug ist?!
Ich streife mir einen Bademantel über und nehme aus dem Bad noch 2 Handtücher mit, bevor ich mich auf den Weg zum Keller mache. Kaum zu glauben, dass ich hier jetzt wirklich schwimmen gehen werden. In dem Haus, in das ich entführt wurde. Im Haus eines Verbrechers. In Leandros Haus.... Doch ich weiß, wenn ich das nicht tue, werde ich hier verrückt werden. Ich muss mich irgendwie von der Tatsache ablenken, dass es noch eine Weile dauern wird, bis ich hier rauskomme.
Staunend gehe ich die letzten Stufen der modernen Treppe hinunter. Wow. Ich weiß nicht was ich mir unter einem Pool im Keller vorgestellt habe, aber ganz sicher nicht so ein Imperium! Man könnte glatt denken, man wäre in einem Wellnesshotel und auch wenn ich es nicht zugeben möchte, insgeheim fühle ich mich direkt wohl.
Ich streife mir den Bademantel ab und gehe vorsichtig auf das Becken zu. Mein Fuß muss als erstes dran glauben, als ich meine Zehen vorsichtig das klare Wasser berühren lasse. Ich stöhne auf. Es hat die perfekte Temperatur. Nicht zu kalt und nicht zu warm. Als ich komplett hineinsteige schließe ich für einen kurzen Moment die Augen. Es fühlt sich wieder nach einem Stück Normalität an und ich beginne mir vorzustellen, ich wäre im Urlaub. Ein entspannter Trip, um meinem stressigen Alltag zu entfliehen. Von dem ich jederzeit wieder zurückkehren kann, nicht wie in dieser Hölle, in der ich gefangen bin. Und was sagt man dazu? Es funktioniert. Ich fühle mich gut. Und mein ganzer Körper scheint sich zu entspannen.
Ich glaube ich werde diesen Keller nie wieder verlassen. Ich bin ein paar Runden geschwommen und treibe jetzt auf dem Rücken übers Wasser. Meine Augen sind geschlossen und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt sagen, ich bin im Himmel. Vielleicht klingt das jetzt alles ein wenig verrückt und übertrieben. Aber wenn man eine Zeit lang in ein und dem selben Raum eingesperrt verbringt, dann ist es ein Himmlisches Gefühl endlich mal wieder etwas normales tun zu können. Auch wenn ich immer noch Leandros gefangene bin, hier unten denke ich wenigstens nicht dara-
Quietschende Schritte werden immer lauter, bis es plötzlich still wird. Ich schlage die Augen auf und meine Ohren haben mich nicht getäuscht, Leandro steht nur in Badehose vor mir am Beckenrand. Und wie beim ersten Mal, als ich ihn so gesehen habe, kann ich meinen Blick nicht von seinem Oberkörper abwenden.
,,Gefällt dir mein Wellnessbereich, Darling?" seine raue Stimme löst eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus und eigentlich sollte mir dadurch kalt werden, doch das Wasser fühlt sich plötzlich wahnsinnig heiß an.
,,W-was machst du hier?" frage ich irritiert, den Blick noch immer an seinem Körper hängen.
,,Eine runde schwimmen, ist das nicht offensichtlich?" grinst er und endlich hebe ich meinen Blick und schaue ihm in die Augen.
,,Aber ich bin schon hier" Ein kleiner Protest, in der Hoffnung, dass er einfach wieder verschwindet.
,,Das sehe ich" erwidert er und legt dabei sein Handtuch direkt über meins. Argh!
,,Ich will nicht das du hier bist, solange ich es bin" Als ob ich ganz normal mit ihm im selben Becken weiter schwimmen würde. Ganz bestimmt nicht!
,,Es ist mein Schwimmbad. Es interessiert mich nicht, was du willst. Sei froh, dass ich es Dir überhaupt erlaube hier zu sein" Da ist er wieder. Dieser schroffe Unterton. Das Wasser fühlt sich nicht länger heiß an, sondern Eisigkalt. Wie kann ein Mensch bloß so ein Arschloch sein.
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Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurück
Romance,,Du...du bist noch Jungfrau?" Leandro sieht mich irritiert an, damit hat er wohl wirklich nicht gerechnet. Ich nicke zaghaft, traue mich allerdings nicht ihm dabei in die Augen zu sehen. ,,Du bist noch vollkommen unberührt?" seine Pupillen weiten s...