Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurück

70 Namen

Die nächsten Wochen vergehen wie im Flug und ich kann noch immer nicht glauben, wirklich Zwillinge zu bekommen. Meine Mutter wäre beinahe aus allen Wolken gefallen, als ich ihr davon erzählt habe und Lucia hat sich gefreut. Klar, sie muss sich ja auch nicht drum kümmern. Ich denke Leandro findet sich auch so langsam mit dem Gedanken ab, dass er bald Vater wird. Er redet zwar ununterbrochen über seinen zukünftigen Sohn, aber dann werde ich mit unserem kleinen Mädchen eben Wellness Wochenenden machen, während die Jungs sonst was treiben. Ja, so wäre es eine schöne Vorstellung, ohne irgendwelche illegalen Geschäfte und Gefahren. Leandro sagt, ich soll mir keine Sorgen machen, er wird immer gut auf uns aufpassen und sich weitestgehend aus gefährlichen Angelegenheiten raushalten. Wir werden sehen, was noch alles auf uns zukommen wird.

,,Was hältst du von Aaron und Lilli?" Ich spreche zwei weitere Namen meiner Wunschliste aus, doch wieder schüttelt Leandro bloß den Kopf. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass es so schwer sein könnte Kindernamen auszusuchen.

,,Und Milan?" Ich sehe ihn kritisch an und das erste Mal liegt zumindest keine absolute Abneigung in seinem Blick.

,,Okay" deute ich ,,Dann tun wir den schon mal auf die gemeinsame Liste packen"

,,Wie wäre es mit Artur? Ein sehr Königlicher Name" Es ist der erste Vorschlag den Leandro bringt und ich muss zugeben, den Namen nicht allzu schlecht zu finden. Zwar fand ich meine bisherigen Vorschläge besser, aber es ist schon mal ein Anfang.

,,Okay, den nehmen wir auch mit auf die Liste. Dann hätten wir an Jungs Namen bisher Artur, Milan und Aiden. Aaron ist zwar weniger dein Geschmack, aber der Name gefällt mir, den lasse ich auch stehen. Bei Mädchennamen Marie und Clarina. Wie wäre es denn mit Mila? Zu ehren von Jamila"

Leandro verzieht das Gesicht ,,Ich weiß nicht. Eigentlich ist es auch egal, wie sie heißen wird, such du es dir aus. Ich wähle dafür den Namen meines Jungen"

,,Deines Jungen? Leandro, ich weiß du hältst nichts davon, dass in meinem Bauch auch noch ein kleines Mädchen heranwächst, aber ich schwöre dir, wenn du sie links liegen lässt und unseren Sohn bevorzugst, dann werde ich dich mit beiden Kindern verlassen" Vielleicht sind meine Worte hart, aber er kann es sich schön abschminken, wenn er glaubt er könnte sich nur um eines der Kinder kümmern. Er sagt nichts mehr und widmet sich stattdessen seinem Handy zu. Ich sehe das mal als Zeichen, dass unsere Namenssuche fürs erste beendet ist und lege die Liste zur Seite. Ich bin jetzt fast im 6. Monat. Das heißt, es dauert nicht mehr sehr lange bis zur Geburt. Aber knappe 3-4 Monate haben wir noch.

Im Laufe des Tages mache ich mit Aida und Lucia eine kleine Shoppingtour durch die Stadt. Die beiden verstehen sich wirklich gut und wir geben zusammen ein gutes Trio ab.

,,Oh wie süß! Sie dir diesen Zweiteiler an" Lu hält einen süßen Bärenschlafanzug nach oben und ich stelle mir augenblicklich meinen Sohn darin vor. Es würde unfassbar süß aussehen.

,,Den nehmen wir mit! Und für die kleine suchen wir noch einen ähnlichen" Ich lächele als ich kurze Zeit später tatsächlich etwas passendes für sie finde und tue beides in den Einkaufskorb. Babyshopping macht wahnsinnig spaß.

Nach einer Weile klingelt mein Handy und ich sehe Leandros Namen auf dem Bildschirm aufleuchten. Er gibt mir mittlerweile so viele Freiheiten, dass ich tatsächlich tun kann, was ich will und auch ohne ihn. Das einzige was er noch nicht ganz lassen kann, ist jede Stunde einmal anzurufen.

,,Hallo?" Ich gehe ran.

,,Wie gehts dir? Ist alles in Ordnung?"

,,Leandro. Du hast mir diese beiden Fragen jetzt schon die letzten 3 Stunden bei jedem Anruf gestellt. JA es ist immer noch alles gut" Ich verdrehe gespielt genervt die Augen als Aida und Lucia mir einen Blick zu werfen. Ihnen ist sofort klar, wen ich da schon wieder am Telefon habe.