Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurück

46 Verrat

Am nächsten Tag bin ich früh auf den Beinen. Leandro ist mal wieder weggewesen, als ich aufgewacht bin, doch ich versuche nicht darüber nachzudenken. Denn heute stehen wichtige Termine für mich an: Mein Brautkleid erneut anprobieren. Ich hatte vor ein paar Tagen bereits eins ausgewählt, doch es saß an einigen Stellen noch viel zu locker und musste daher nochmal von der Schneiderin angepasst werden. Heute würde es fertig sein und ich konnte Leandro überreden es mit Lucia zusammen abzuholen. Leider bekamen wir dennoch einen Bodyguard mit uns. Trotzdem war es das erste mal, das er mich raus lies und das war ein besonderer Moment.

Noch vor wenigen Wochen hätte ich bei den Menschenmengen um mich herum laut um Hilfe geschrien. Doch nun laufe ich schnurstracks mit einem Lächeln im Gesicht auf den Laden von Mrs. Sanders zu, um endlich das Wichtigste für meinen großen Tag zu bekommen.

,,Katrina, schön dass Sie da sind. Setzen Sie sich doch, ich bringe Ihnen ihr Kleid" ich lächelte ihr dankend zu und schaue mich noch einmal im Laden um. Überall hängen die verschiedensten weißen Brautkleider. Die einen lang. Die anderen kurz. Die einen mit Glitzer. Die anderen ohne. Ich habe ewig gebraucht, um eins auszuwählen, doch schließlich habe ich mich für ein mit Glitzer bedecktes Meerjungfrauen Kleid entschieden.

Mrs. Sanders kommt zurück zu uns und hält mir mein Kleid vor die Nase. Ich nehme es dankend entgegen und laufe zur Umkleide. Es ist ein wenig umständlich anzuziehen, doch als ich es endlich schaffe, beginnt die Freude in mir erneut zu erwachen. Ich sehe traumhaft aus. Es ist als wäre das Kleid wie für mich gemacht. Es wurde ja auch extra für dich bearbeitet. Wirft mir meine innere Stimme zu und ich muss grinsen bei dem Gedanken. Ja, es wurde extra für mich bearbeitet.

Ich trete dennoch ein wenig nervös hinter dem Vorhang hervor. Lucia war bisher noch nicht dabei gewesen. Sie wird mich nun das erste mal im weißen Kleid sehen und warum auch immer, beginnen meine Hände ganz schwitzig zu werden.

,,Oh. Mein. Gott!" ruft sie mit offenem Mund, als ich mich ihr schließlich präsentiere.

,,Katy... du... du siehst wunderschön aus!" sie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

,,Danke" hauche ich flüsternd und kann meine Freude nicht verbergen. Jetzt ist es soweit. Ich habe das passende Kleid. Die Heirat kann kommen!

Wir lassen uns das Kleid einpacken und gehen zurück nach draußen zum Auto. Bezahlt wurde das Kleid bereits von Leandro, was mich auch nur wenig wundert.
Einer der Bodyguards hält uns die hintere Tür auf und wir steigen etwas umständlich in den Range Rover hinein. Dieses Kleid ist länger und schwerer als man glaubt...

Die Fahrt nachhause fühlt sich komisch an. Ich fahre freiwillig zu Leandro zurück und dann auch noch mit Lucia neben mir... sie weiß immer noch nicht, wie Leandro und ich wirklich zusammen gekommen sind und ich bin mir nicht sicher, ob ich es ihr jemals sagen werde. Jetzt wo ich ihn heiraten werde, möchte ich nicht, dass sie anfängt ihn zu hassen.

Als wir wieder vor der riesigen Villa halten, wird mir das Kleid abgenommen und ich bin dankbar es nicht selber tragen zu müssen. Es ist jetzt bereits Nachmittag und als wir den Eingangsbereich betreten duftet es schon nach wunderbar Gebäck.

,,Hallo ihr lieben! Wie schön das ihr zurück seid! Ich habe einen Kuchen gebacken, kommt" ruft uns Ela freudig entgegen und wir folgen ihr lachend. Die nächsten Stunden verbringen wir damit, zu viel des leckeren Schoko Kuchens in uns rein zuschaufeln und für ein paar kurze Momente bekomme ich Sorgen, übermorgen nicht mehr in mein Kleid zu passen. Aber was will man machen? Der Kuchen ist einfach viel zu lecker um aufzuhören!

Gegen Abend liege ich in unserem Bett und warte darauf das Leandro wieder kommt. Mittlerweile ist es ja bereits zu Gewohnheit geworden, dass er sich bloß abends blicken lässt. Umso schöner, dass er gestern mit mir im Whirlpool war. Bei dem Gedanken daran, röten sich meine Wangen und ich beginne in die Decke zu grinsen. Wir haben ständig Sex. Und mit ständig, meine ich ständig. Das hätte ich mir vor ein paar Monaten noch, in keinster Weise vorstellen können.