63 Vorsicht

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*Leandro Pov:

Ich starre ausdruckslos auf das Szenario vor mir. Mein ganzer Körper verspannt sich, als ich verstehe, dass Katrina die ganze Zeit die Wahrheit sagte.

Pass lieber auf, sonst sorge ich dafür, dass du es beim nächsten Mal wirklich verlierst. Die Worte hallen mir im Kopf wieder. Lia hat mich hintergangen. Heute morgen noch, habe ich sie erneut angesprochen, habe sie gefragt was passiert ist. Sie hat auf ihr Leben geschworen, das Katy gefallen ist. Dass sie nichts mit ihrem Sturz zu tun hat. Ich habe ihr geglaubt.

,,Leandro... ich..." Lia beginnt nervös zu lachen und kommt dabei auf mich zu ,,das... das war nicht so gemeint... ich-" Ich packe ihre Handgelenke fest, als sie bei mir ankommt und drücke zu. Drücke fest zu.

,,Du Miststück"

,,Ich, Ahh" sie zischt auf , als ich ihre Handgelenke noch ein bisschen fester quetsche.

,,Dafür wirst du bezahlen" meine Stimme ist dunkel und ich sehe den Schrecken in ihren Augen.

,,Bitte...ich-"

Ich unterbreche sie ,,Ich frage dich jetzt erneut... Hast. Du. Sie. Geschubst?"

,,Nein, ich- auu" Ich drücke ihr rechtes Handgelenk nach oben, bis es laut knackt. Gebrochen.

,,Okay, ja! JA! Ich habe sie geschubst! Es tut mir leid!" Aus Lias Augen treten Tränen und sie schreit gequält auf. Trotzdem lasse ich ihre Handgelenke nicht los, und drücke auch das bereits gebrochene immer fester.

,,WIESO?" Meine Stimme wird immer aggressiver.

,,ANTWORTE VERDAMMT ODER ICH BRECHE DIR DAS ANDERE AUCH NOCH!"

,,Sie... sie wollte mich dir wegnehmen! Ich liebe dich Leandro! Viel mehr als sie es jemals könnte! AHhh!"

,,Um dich mir wegnehmen zu können, hättest du mir erstmal gehören müssen" spucke ich ihr entgegen und schubse sie dann auf den Boden. Sie bleibt heulend und keuchend liegen, die Hand dabei schützend um ihr Gelenk gedrückt. Doch das wird ihr jetzt auch nichts mehr bringen.

,,Geh mir aus den Augen, bis ich mir überlegt habe, was ich mit dir mache" Wäre sie ein Mann, hätte ich sie schon längst in den Keller gezerrt und auf sie eingeschlagen. Ihr noch mehr Knochen gebrochen und ihr anschließend eine Kugel in den Kopf gejagt. Aber sie ist kein Mann. Und könnte ich all diese Dinge wirklich mit einer Frau machen? Es würde sich nicht richtig anfühlen, auch wenn sie es mehr als alles andere verdienen würde.

Mein Blick wandert von Lia weg, die gerade dabei ist aus meinem Sichtfeld zu kriechen. Ich sehe zu Katy. Jedenfalls zu dem Punkt, an dem sie eben noch gestanden hat. Sie ist weg.

,,Katy?" Ich laufe die Treppe nach oben bis zum Schlafzimmer. Abgeschlossen.

,,Katy, mach auf" Ich klopfe leicht gegen die Tür.

,,Katy" Mein Klopfen wird lauter.

,,Katrina!" Mein Klopfen wird zu einem Hämmern.

,,Mach. Die. Verdammte. Tür. Auf."

Nichts passiert. Meine Wut vermischt sich mit Sorge. Sie würde sich doch nichts antun, oder? Nein, das würde sie nicht. Schon gar nicht während der Schwangerschaft. Viel eher wäre sie so dumm und würde versuchen aus dem Fenster zu klettern. Aber selbst das wäre in ihrem Zustand zu riskant. Zu mal sie auch einfach durch die Haus-oder Verandatür nach draußen gelangen könnte.

,,Katrina" Meine Stimme beruhigt sich wieder etwas. Vielleicht sollte ich es auf die sanfte Tour versuchen.

,,Mach auf, ich... es tut mir leid. Lass uns sprechen" Immer noch keine Antwort.

Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt