25 Rivalinnen

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Ich weiß nicht was ich mir unter, der Geburtstagsfeier eines alten Freundes, vorgestellt habe, aber mit so vielen Menschen habe ich nicht gerechnet. Um mich herum sind bestimmt über 100 Leute und anders als bei der Gala beachten sie uns beim reinkommen keineswegs.

Das Haus, oder eher die Villa, ist riesig. Der gigantische Eingangsbereich ermöglicht den Platz für all die Menschen. Und der Vorgarten ist mit Lichterketten und einer Getränkebar ausgestattet, sodass sich die Gäste auch draußen aufhalten können. Am Rand befinden sich große Rosenbüsche mit weißen Rosen, die mit dem hellen Licht der Lichterketten perfekt zu harmonieren scheinen. Es sieht wunderschön aus.

Als wir weiter in den Eingangsbereich treten, nimmt Leandro meine Hand und wir schlängeln uns durch die vielen Menschen hindurch. Offenbar weiß er genau, wo er hin muss. Aber wann tut er das auch nicht?

Wir durchqueren den Eingangsbereich und steuern geradewegs in den nächsten Raum hinein, den ich als Wohnzimmer identifiziere. Hier sammeln sich auch einige Gäste, allerdings weniger als im Eingangsbereich. Anders wie bei Leandro ist hier alles hell gehalten. Das cremefarbene, protzige Sofa und die weißen Möbel lassen den Raum heller und freundlicher wirken. Nicht so böse und dunkel.

Wir laufen direkt auf den herausstechenden, in der Mitte des Sofa sitzenden, Mann zu. Er trägt einen Geburtstags Hut und dazu eine Party Sonnenbrille, ich vermute also, dass er derjenige ist, der Geburtstag hat.

Erst als wir kurz vor ihm zum stehen kommen, bemerke ich die junge Frau auf seinem Schoß. Sie hat sich verführerisch an seine Brust gelehnt und schmiegt dabei ihre Hüften eng an seinen Schritt. Ihre hellblonden, langen Haare hat sie zu einem hohen Zopf gebunden und ihr Make Up ist Nahezu perfekt. Auffallend, aber nicht zu sehr. Ihr schlanker Körper steckt in einem engen, schwarzen Minikleid und ihre Knielangen Pumps lassen mich vermuten, dass sie heute aus einem ganz bestimmten Grund hier ist.

,,Leaaandrooo!" ruft auch schon der vermeintliche Gastgeber aus und hebt theatralisch seine Arme ,,Ich würde ja aufstehen, aber wie du siehst, ist mir das gerade nicht möglich" er wirft einen bedeutungsvollen Blick auf die Frau auf seinem Schoß und beginnt dabei schelmisch zu grinsen.

Sie hingegen sieht zu uns auf, würdigt mich aber keines Blickes. Ihre Augen sind nur auf Leandro gerichtet, den sie dann auch noch beginnt anzulächeln. Ich schaue zu ihm hoch und sehe, dass er ihren Blick erwidert. Er lächelt zwar nicht, aber das tut er ja nie. Trotzdem liegt eine gewisse Intensität in seinem Blick. Gefällt sie ihm? Wäre er gerne an der Stelle seines Freundes? Bei diesen Gedanken durchfährt mich ein leichter Stich und meine Hand verkrampft sich automatisch etwas mehr um Leandros. Ich weiß nicht wieso ich auf einmal Eifersüchtig bin. Vielleicht ist es die Tatsache, dass Leandro mich zwingt bei ihm zu bleiben und das obwohl er offenbar mehr Interesse an anderen Frauen hat. Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass sich seit vergangener Nacht etwas verändert hat. Das ich ihn so sehr ich es auch leugnen möchte, nicht mehr so sehr hasse und das es mich erheblich stört, dass sie nur Leandro anschmachtet und mich dabei völlig ignoriert. Hat sie keinen Anstand? Ich stehe hier Hand in Hand vor ihr und sie versucht sich an ihn ranzumachen. Zwar sind Leandro und ich weder zusammen, noch irgendetwas was dem Nahe kommt, aber das kann sie ja schlecht wissen.

Leandro scheint den zunehmenden Druck um seine Hand zu spüren, denn er sieht mich mit einem verwirrten Blick von der Seite an, ehe er sich dann dem Gastgeber widmet.

,,Marcelo. Du wirst von Jahr zu Jahr jünger" grinst er und schlägt dabei kräftig in Marcelos Hand ein. Leandro so Grinsen zu sehen kommt nicht oft vor, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es nicht echt ist.

,,Ich bin ja schon etwas verwundert, dich hier zu sehen. Du hast dich ewig nicht auf meinen Partys blicken lassen" grinst Marcelo und es ist nicht schwer zu erkennen, dass er etwas High ist. Wahrscheinlich trägt er deshalb auch die Sonnenbrille.

Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt