Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurück

41 Hoffnung

,,Du hattest recht, sie wollte tatsächlich fliehen" bemerkt Sergio und nimmt dabei seine Hände wieder runter.

,,Ich sag doch, das Miststück plante was" zischt Diego hinter ihm. Er bewegt sich in schnellen Schritten auf mich zu, sodass ich nicht mal mehr die Möglichkeit habe, wegzulaufen.

Diego packt mich an den Haaren und reißt mich dabei brutal zu sich. Miguels geweitete Augen zeigen, dass er das so niemals eingerechnet hat, was bedeutet, unser Plan ist gescheitert. Offensichtlich.

,,Ich...ich...ahhh" kreische ich als er mich zu Boden schubst und mir einmal kräftig in den Bauch tritt. Miguel macht einen Schritt auf mich zu, hält allerdings sofort inne, als Sergios Stimme ertönt.

,,Miguel, pack dir die Schlampe und komm mit" 

Miguel tut was er sagt, denn ich gehe davon aus, die beiden wissen nicht, dass wir unter einer Decke stecken. Zum Glück. Würde Miguel meinetwegen jetzt auch noch sterben, könnte ich mir das nie verzeihen. Wir laufen die Treppenstufen zum Keller hinunter, wobei er für mich mehr eine Stütze ist, da mir der Tritt in den Magen noch immer nachsetzt. Sein Griff um meinen Arm ist zwar fest, aber nicht so, dass es weh tut.

,,Leg ihre Handgelenke in die Ketten"  Befiehlt Sergio und innerlich schlucke ich beängstigt. Was hat er mit mir vor?

Miguel befestigt meine Hände in den Handschellen, die an zwei großen Ketten von der Decke hängen. Ich werde jetzt also genau so hängen, wie Marcelo damals bei Leandro...

Als alles fest ist, berühren meine Füße kaum noch den Boden und ich merke schon jetzt, dass ich das ganze nicht lang aushalten werde.

,,Soo mein lieber...." beginnt Sergio böse grinsend und verschafft mir damit eine üble Vorahnung ,,dann wollen wir doch jetzt mal deine Treue testen..." 

Miguel sieht ihn schluckend an. Was auch immer jetzt passiert, einer von uns beiden wird leiden müssen.

,,Schlag sie" Diegos schneidenden Worte hallen durch den kahlen Raum. Ich wusste dass so etwas kommt. Und wenn Miguel sich jetzt weigert, dann wird er wahrscheinlich gleich neben mir hängen. Ich sehe ihn an und mein Herz zerreißt beinahe, als ich seinen wehleidigen Blick sehe. Ich nicke ihm kaum merklich zu und gebe ihm somit das Zeichen, dass es okay ist. Lieber ich, als er. Das verdient er nicht. Schließlich ist er nur meinetwegen hier und wollte mir helfen.

Miguel tritt noch einen Schritt an mich heran, holt dann vorsichtig aus und wenig später trifft seine Hand meine Wange. Ich drücke die Augen zusammen und atme stark aus. Doch schlimm war der Schmerz nicht.

,,Was war das denn? Selbst eine 5 Jährige würde fester zuschlagen können!" schreit Sergio wütend und kommt einen Schritt auf uns zu ,,Nochmal!"

Miguel schlägt mich erneut, diesmal ein wenig fester als beim ersten Mal, aber noch immer auszuhalten. Er nimmt sich zurück, dass merkt man sofort.

,,Nicht zu fassen" murmelt Sergio verärgert, schiebt Miguel zur Seite und holt selber aus. Der Schmerz trifft mich unvorbereitet. Mein Kopf fliegt zur Seite und ich keuche schmerzerfüllt auf. Das wird blau!

,,So macht man das, verdammt!" herrscht er ihn erneut an. Miguel sieht nur zu Boden und nickt.

,,Keine Sorge Vater, wenn er nicht richtig zuschlagen kann, dann wüsste ich schon was besseres" Diego kommt auf uns zu gelaufen, in der Hand hält er eine lange Peitsche und ich meine meinen Augen nicht zu trauen. Bitte nicht! 

Er lässt sie ein paar Mal in der Luft peitschen und die Geräusche zeigen ganz deutlich, wie schmerzhaft es gleich für mich werden wird. 

,,Hier, für dich mein Freund" Er reicht sie Miguel dreckig grinsend, der sie nur widerwillig entgegennimmt.