23 Verführung

12.5K 366 62
                                    




Draußen beginnt es bereit dunkel zu werden. Ich sitze seit einer gefühlten Ewigkeit auf meinem Bett und denke über Leandros Worte nach. Ich soll mir etwas überlegen, um es wieder gut zu machen. Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, wo ich beginnen sollte, Spielchen zu spielen. Wenn ich es schaffe ihn zu verführen, wäre er vielleicht so sehr abgelenkt, dass ich abhauen kann. Denn damit wird er nicht rechnen und das wird mein Vorteil sein.

Angeekelt verziehe ich das Gesicht, als ich genauer über mein Verhalten nachdenke. Bin ich mit meinem Selbstwert wirklich schon so weit unten, dass ich mich wie eine prostituierte verhalten soll? Ich weiß es nicht. Und mein erstes Mal an einen Mann wie Leandro zu verschenken, den es wahrscheinlich nicht mal interessieren wird, werde ich wahrscheinlich auch auf ewig bereuen.

Andernseits geht es ja auch irgendwie um Leben und Tod und wenn ich meine Freiheit dadurch zurückbekommen würde, dann würde ich damit klarkommen. Denke ich.

Entschlossen stehe ich auf und bewege mich auf die Tür zu. Plötzlich bin ich wahnsinnig aufgeregt und habe das Gefühl ganz schwitzige Hände zu bekommen.

,,Komm schon Katrina, du kannst das" flüstere ich mir dabei selbst Mut zu.

Als ich die Türklinke herunterdrücke und den Flur betrete, verstärkt sich mein mulmiges Gefühl. Aber das heißt es jetzt zu ignorieren.

Vor Leandros Tür überlege ich einfach hineinzugehen, entscheide mich dann aber doch, vorher zu klopfen.

,,Komm rein" höre ich seine Stimme von der anderen Seite.

,,Woher wusstest du das ich es bin?" frage ich zaghaft, während ich die Tür hinter mir schließe.

,,Meine Angestellten haben alle bereits Feierabend und Pablo würde nicht klopfen. Nicht so wie du klopfst"

,,Wie klopfe ich denn?"

,,Schüchtern und zurückhaltend" erwidert er.

Ich räuspere mich ,,Ich habe mir gedacht, dass du sicherlich möchtest, dass ich bei dir schlafe. Damit ich nicht wieder auf dumme Ideen komme"

,,Das ist richtig"

,,Außerdem..." füge ich hinzu ,,Sollte ich mir ja noch eine Entschuldigung überlegen" Ich habe meine Hände hinter meinem Rücken verschränkt und bin mir sicher, dass man mir die Nervösität deutlich ansehen kann.

,,Und ich nehme an, das hast du getan?" hakt Leandro nach.

Ich bewege mich langsam auf ihn zu, dabei bedacht Augenkontakt zu halten und versuche meine Schritte dabei sexy aussehen zu lassen, ob mir das gelingt? Keine Ahnung. Ich hoffe es.

Leandros Blick wandert dabei an meinen nackten Beinen herunter. Ich habe mir extra nur ein Nachthemd mit Spitze angezogen, sodass meine Beine frei von jeglichem Stoff sind. Innerlich beginne ich zu Grinsen, als ich sehe wie sich sein Blick etwas verdunkelt und seine Pupillen größer werden. Nicht sehr viel. Aber genug, dass ich es bemerke.

Ich steige vorsichtig zu ihm aufs Bett und bringe mein Gesicht ganz nah an seins.

,,Ja" wispere ich und beantworte somit seine Frage von eben. Dann beginne ich meinen Plan in die Tat umzusetzen, in dem ich mit meinem Mund langsam seinen Hals entlang fahre und leichte Küsse darauf hauche. Ich habe zwar wenig Erfahrung auf diesem Gebiet, aber ich bin mir sicher, dass darauf jeder steht.

,,Was tust du da" höre ich Leandros Stimme. Doch ich höre auch das Stocken darin. Meine Berührungen lassen ihn also nicht ganz kalt.

,,Mich entschuldigen" hauche ich und fahre mit den Fingern seine Brust entlang. Er trägt ein dunkles Shirt. Soll ich es ihm ausziehen? Oder sollte ich damit warten, bis er es selber macht? Verdammt, wieso muss ich auch so unerfahren sein?

Dunkles Vertrauen - Kein Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt