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Als ich mein rotes Kleid angezogen habe, wurde ich von einer Visagistin geschminkt. Sichtlich verwundert darüber, wie gut es aussieht durch den dunklen, aber nicht übertriebenen Liedschatten. Dazu trage ich in der passenden Farbe zum Kleid, einen Lippenstift. Meine Haare fallen in Locken um meine linke Schulter und sind auf der rechten Seite nach hinten abgesteckt.

Ich selber fand das es der gewagteste aber auch schönste Look ist, den ich je getragen habe.
Zufrieden mit dem Ergebnis, blicke ich in den Spiegel und sehe das die Augen von Darios Mutter glänzen.

Ich drehe mich zu ihr um, ohne zu wissen was ich sagen soll. Sie tritt auf mich zu und greift nach meinen Händen. „ Hija, du bist wunderschön!"
„Danke." schmunzle ich. Ich weis aber das Dario das definitiv anders sehen wird. Der wird vermutlich platzen vor Wut.

„Joline!" ruft Darios Mutter. Wenige Sekunden später betritt eine junge Frau in Arbeitskleidung den Raum. „Ja Mrs. Mendoza?"
„Bring uns bitte Champagner und Gläser."
Damit läuft sie wieder in Windeseile davon und kehrt wenige Minuten mit einem Tablett zurück.

Nachdem sie die Gläser gefüllt hat, verlässt sie den Raum wieder.
„Dann wollen wir doch mal anstoßen. Auf die Familie und die, die ich neu dazu gewonnem habe." erklärt sie und hebt das Glas an.

Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich mir diese Menschen als Familie vorstellen. Eine Familie die ich schon lange nicht mehr hatte. Aber ich darf nicht vergessen das sie die Mafia sind und ich ENTFÜHRT wurde.
Nichts desto trotz stoße ich mit ihnen an und kippe mit das gesamte Glas hinunter.

Belustigt hebt Maria, Diegos Mutter eine Augenbraue. „Ich weiß das ihr heute sowieso alle trinkt, aber versucht nicht torkelnd durch den Garten zu streifen. Und bitte schaut das Dario und Sergio es nicht mitbekommen, wenn Nora und Luna betrunken sind."
„Keine Sorge Mutter. Es klappt bestimmt wenn wir sie abfüllen, bevor wir anfangen." lacht Isabel.

„Also dann wollen wir mal. Die Gäste sind fast alle da, wird Zeit das die Frauen ein bisschen für Feuer sorgen." kommt es amüsiert von Maria.
Diese Frau liebt es scheinbar ihre ganze Familie auf Trab zu halten. Oder eher sie zu provozieren.

Dafür das sie über 50 ist, hat sie den Körper einer 30 Jährigen. Super schlank und definierte Kurven. Wenn ich mit 50 nur halb so gut aussehe, wäre ich schon glücklich.

Als wir die Treppen runter gehen sehe ich Leandro, der Sarah verliebt ansieht und einen Kuss auf die Stirn gibt. Daneben stehen Salvador und Silvio.
Salvador mustert mich einen Moment bevor er mit der Hand über seinen Mund fährt. „Ich denke Dario wird ausflippen wenn er dich sieht." das er daran Spaß hätte, entging mir dabei nicht.

Ich zwinkere ihm zu und gebe ihm eine ehrliche Antwort. „Dann sollte ich mich lieber unter die Leute mischen, bevor er mich an den Haaren ins Haus schleift."
Er lacht auf, schüttelt leicht den Kopf und nuschelt irgendwas auf Spanisch.

Aurora hakt sich bei mir unter und wir verlassen mit Nora und Isabel das Anwesen.
Als ich raussehe stockt mir der Atem. Es stehen auf der Terrasse überall Tische unter Lichterketten. Weiter im Garten standen viele Stehtische, weitere Sitzmöglichkeiten, Bars und ein großer Pavillon.
Von überall her erklang laute Musik.
Die Leute redeten und und lachten ausgelassen.

„Wow, das ist der Wahnsinn. Das soll nur eine Geburtstagsfeier sein?" frage ich skeptisch.
„Ja du willst nicht wissen wie hier Hochzeiten aussehen" erklärt mir Isabel. Und da hatte sie recht. Das will ich nicht erfahren.

„Lasst uns erstmal was essen, trinken können wir erst wenn die Jungs blau sind." flüstert Aurora in meine Richtung, weswegen ich nicke und mich mit ziehen lasse.
Kurz darauf erschienen die anderen Brüder außer Sergio und Dario.
Wir aßen schon eine Weile als ich bemerkte wie ich immer wieder an Dario dachte. Die Art wie er besorgt gewirkt hat, wie sich sein Atem in meinen Nacken angefühlt hat.
Kopfschüttelnd über mich selbst wende ich mach an die Brüder. „Wo ist denn der Rest?"

„Schon Sehnsucht?" fragt Leonardo mit ernster Miene. Meinte er das ernst? Nein definitiv nicht. Ich verdrehe nur die Augen und schaue mich etwas um. Und dann sehe ich ihn.
Er sieht wieder mal atemberaubend aus. Er trägt eine Schwarze Anzughose und ein schwarzes Hemd. Seine Haare sind perfekt gestylt und er lacht mit seinem Bruder Sergio über was, während er den Arm um seine Schulter gelegt hat.

Leider traf dann sein Blick mich. Das Lachen verschwand und er sieht definitiv unfassbar wütend aus während er schnellen Schrittes auf mich kommt. Panik überfällt als ich etwas auf seinen Lippen ablesen kann, das verdächtig nach ‚Mierda' aussieht. Ohne es zu bemerken bin aufgestanden, um mich einige Schritte vom Tisch zu entfernen.

Einige Schritte vor mir bleibt er stehen während sein Blick von meinen Kopf zu meinem Ausschnitt und danach zu dem Schlitz an meinem Bein weiter wandert. Dort verharren seine Augen einen Augenblick, seine Brust weitet sich als er mich wieder ansieht.

Mit seinen Kopf deutet er mir an das ich ihm folgen soll, was ich auch ohne Widerspruch mache. Als ich ihn aufgeholt habe legt er seinen Arm um meine Taille und seine Finger greifen fest zu. Um den Druck etwas zu verringern, lehne ich mich etwas an ihn, was zum Glück auch hilft.

An der Seite steht ein Mann Anfang 30, der mich für meinen Geschmack zu genau mustert. Eine Narbe die über seine ganze Wange geht, verzieht sein Gesicht leicht, wodurch er noch Gefährlicher aussieht. Als unsere Blicke sich treffen sehe ich wie er breit lächeld, allerdings sieht es nicht freundlich aus.
Ich weiche dem Blick schnell wieder aus und konzentriere mich auf den Weg.

Wir kommen an einem ruhigeren Ort an, wo nur leise Musik läuft und von Lichterketten beleuchtet wird. Er wirbelt mich herum, so das ich gegen seine muskulöse Brust pralle und kein Blatt mehr zwischen uns passt.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt