Einen Augenblick herrscht absolute Stille, aber dann lacht einer der hinteren. Er ist bestimmt 1,90m groß, breit gebaut und sieht mindestens genauso gefährlich aus wie der Rest. Sie sagen irgendwas auf spanisch. Ich mein was soll das? Wollen die nicht mal auf den Punkt kommen was deren Anliegen ist? Genervt verdrehe ich die Augen und trinke einen Schluck von dem widerlichen Alkohol.
Nicht meine beste Idee, denn er sieht mich jetzt an und legt den Kopf leicht schief.
„Mi hermosa, willst du uns was mitteilen?" kommt es von ihm.
Nein eigentlich nicht, aber da ich das Bedürfnis habe zu antworten, dank meinem zu impulsiven Charakter erwidere ich „Ja." und hebe meine linke Hand mit meinem Mittelfinger voraus. Dazu lächele ich ihn freundlich an.Er schließt kurz die Augen und atmet tief ein, während die anderen entweder lachen oder scharf Luft holen. Ich hätte wohl besser nicht getrunken... aber was soll's.
Als er mich wieder anblickt sehe ich das er mit seiner Beherrschung kämpft. Seine dunklen Augen wirken noch dunkler.
„Ich schätze mal du hast Sophia mit der Vase niedergeschlagen." keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich zucke nur mit den Schultern und erwidere „Ups."
Wieder sprechen sie nur auf spanisch, während ich Nora ansehe. Ihre Brust hebt sich in einem Schnellen und ungleichmäßigen Rhythmus. Ihr Gesicht zeigt aber nichts anderes als Desinteresse. Hoffentlich sieht es bei mir nicht anders aus.Da ich keine Lust mehr hatte zu warten, platzt mir die Frage heraus. „Wollt ihr endlich mal sagen warum wir hier sind? Wenn nicht, dann wärt doch so freundlich und zeigt uns den Ausgang."
Er lacht leise und kommt noch einen Schritt auf mich zu. „Ihr kommt hier nicht mehr raus."
Einen Moment mustert er scheinbar meine Reaktion, während der andere Typ von gestern nun auch weiter nach vorne schlendert. Ich versuche möglichst gleichmäßig zu atmen und mir meine Angst nicht anmerken zu lassen.Da wir keinen Ton von uns geben spricht er weiter. „Deine kleine Freundin wird meinen Bruder Sergio heiraten und du mich."
Komplette Stille herrscht in meinem Kopf. Das war doch nicht sein ernst? In was für einer kaputten Welt lebt er denn?
Jetzt bin ich die die laut loslacht, weil das nur ein schlechter Scherz gewesen sein kann.„Das war kein Scherz mi corazón." erklärt er als ich mich etwas beruhigt habe. Ich versuche meine Gedanken zu sortieren. Kann es das sein was sie wollen? Immerhin sind wir in keiner Zelle, sondern zusammen in einem Schlafzimmer aufgewacht. Wirklich eingesperrt waren wir auch nicht. Ich musterte sein Gesicht und nichts deutet darauf das wir gerade angelogen werden.
Die Wut in mir ist zum explodieren geladen. Ich war glücklich in meinem Leben und er will alles zerstören.
Ich springe vom Sessel hoch und gehe einen Schritt auf ihn zu. „Niemals! Ich werde nie heiraten und erst recht nicht sowas wie dich." schrei ich ihm entgegen.
In meinen Ohren höre ich viel zu laut mein Blut Rauschen als er weiter spricht. „Soso, du willt nie heiraten? Glaub mir das wird sich ändern."Ich werfe mein Glas knapp an seinem Dickschädel vorbei, weshalb er seine Augen weit aufreißt, als das Glas an der Wand zerschellt.
„Beruhig dich lieber, mi hermosa sonst bereust du es."
„Verpiss dich einfach!" brülle ich ihn an und zeige auf die Tür.
Mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu, packt meinen Arm und zieht mich mit einem Ruck an sich ran.
„So wirst du nicht mit mir sprechen. Hast du das verstanden?" spricht er mit drohend rauer Stimme.Ich kann nicht sprechen, denn seine Augen halten mich wie in einem Bann. So wütend, düster und unbeschreiblich schön. Wieso finde ich es ausgerechnet in so einer Situation anziehend wenn er sauer ist. Ich spüre ein Ziehen in meiner Mitte, denn wäre er nicht so ein Arschloch würde ich ihn vielleicht mögen können.
„Du wirst mich noch dein ganzen Leben anstarren können mi corazón." schmunzelt er.Und da mir wieder in den Sinn kommt das er ein Arschloch ist, lächle ich und erwidere. „So ein hübsches Gesicht, aber so ein widerlicher Charakter."
Scheinbar gefällt ihm das aber, denn jetzt lächelt er mich an. „Ich wusste doch das mir deine widerspenstige Art gefällt, schon als du den Typen in die Eier getreten hast."
Dabei streicht er eine meiner Blonden Strähnen hinter mein Ohr.Das hat er gesehen? Ich schnaube und frage „Kostprobe gefällig?"
„Glaub mir, du willst nicht das ich wirklich wütend werde." raunt er in mein Ohr und irgendwie glaube ich ihm. Alles an ihm strahlt Gefahr aus, aber das hindert meinen Körper nicht daran eine Gänsehaut zu bilden.
Er lacht leise und lehnt sich zurück um meine rosa gewordenen Wangen zu sehen.„Wie heißt du, mi prometida?" fragt er mit dunkler Stimme. Seine unergründlichen Augen sehen in meine, als könnte er alles sehen was in mir vorgeht.
Ich wäge die Gefahr ab, welche davon ausgeht wenn er meinen Namen weiß. Aber ich bin mir sicher das er es so oder so rausfinden wird.
„Luna." flüstere ich fast. Meine Wut ist verschwunden seit dem er mir so nah ist und ich in seinen Augen verloren bin.„Luna heißt ‚der Mond', ein passender Name für eine strahlende Persönlichkeit wie dich. Ich heiße Dario." schmunzelt er.
Er wirkt plötzlich so gut und herzlich, aber ich weiß das er es nicht ist. Ich brauche Abstand zu ihm. „Kannst du mich bitte loslassen?"
Und das tut er dann auch nach einigen Sekunden. Ich weiche einen Schritt zurück.„Du wirst dich damit abfinden müssen das ich dich entführt habe, dann wirst du sehen das ich dir alles biete und dir ein guter Ehemann sein werde. Wenn du dich darauf einlässt werde ich dich lieben können." erklärt er leise, so das nur ich es hören kann. In meinen Augen bilden sich Tränen denn ich denke an Noah. Den Mann den ich mit meinem ganzen Herzen geliebt habe, mir aber dennoch entrissen wurde. Den Mann den ich heiraten wollte, aber Nachts Tot vor meiner Haustür gefunden habe. Gefoltert und ermordet von einer Organisation denen wir seit eineinhalb Jahren versuchen auf die Fersen zu kommen. Also antworte ich mit zitternder Stimme.
„Ich werde dich niemals lieben können, wie ich ihn geliebt habe und immer liebe werde."
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FEAR - Dario Mendoza II Mafia
RomanceBand 1+2 enthalten. „ Ich wollte dich nicht erschrecken, aber danke dass ich bei dir schlafen konnte. Scheinbar war ich ziemlich betrunken." entschuldige ich mich. In ihren Augen sammeln sich Tränen, als sie mit erstickter Stimme flüstert „ Wir sind...